Den Heilbronner Falken fehlt noch ein Sieg zum Einzug ins Playoff-Halbfinale. Auch das dritte Spiel im Viertelfinale gegen die Indians aus Memmingen konnte das Team von Frank Petrozza am Dienstagabend für sich entscheiden. Vor 2.083 Zuschauern durfte sich Patrick Berger im Tor nach einer erneut ganz starken Leistung über einen Shutout freuen, während Schiller, Skvorcovs, Benedikt Jiranek, Just und Weyrauch die Tore beim 5:0-Erfolg der Unterländer erzielten.
Anders als im ersten Heimspiel am Freitag gab es kein vorsichtiges Abtasten, sondern beide Teams suchten von Anfang an die Offensive. Nach 70 Sekunden traf Robin Just nur den Pfosten des Memminger Tors, anschließend war auf der Gegenseite mehrfach Patrick Berger im Tor der Gastgeber gefordert. Die Indians kamen bei ihren Kontern immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen, doch der Falken-Goalie verhinderte den Rückstand. In der 10. Minute jubelte Falken-Verteidiger Thomas Supis etwas verfrüht, die Schiedsrichter bemühten den Videobeweis und erkannten, dass der Puck die Linie nicht überschritten hatte. Wenig später hatten die Unterländer dann das Glück auf ihrer Seite, als Memmingen einen Zwei-auf-eins-Angriff nicht präzise zu Ende spielte. Ein Überzahlspiel hüben wie drüben blieb ungenutzt, aber ein Treffer sollte im ersten Durchgang dann doch noch fallen. Robin Just kam nach abgelaufener Strafe zurück aufs Eis, wurde angespielt und legte quer auf Lars Schiller, der direkt abzog und Flott-Kucis im Tor der Allgäuer keine Chance ließ (19.).
Das Mitteldrittel begann mit zwei guten Chancen von Niklas Jentsch, der einmal an der Latte und einmal am Keeper scheiterte. Danach waren zunächst wieder die Gäste am Drücker, die aber weiterhin nicht an Berger vorbeikamen. Die Falken überstanden diese Phase und übernahmen dann immer mehr die Kontrolle über das Spiel. Man spielte sich einige Möglichkeiten heraus und wurde in der 27. Minute belohnt. Im Powerplay traf Skvorcovs mit einem abgefälschten Schuss zum 2:0. Diese Führung konnten die Gastgeber in der Folge weiter ausbauen. In der 32. Minute war es eine Co-Produktion der Jiranek-Brüder, die für das 3:0 sorgte. Bei einem Konter legte Vincent auf den mitgelaufenen Benedikt ab, der nicht lange fackelte und Flott-Kucis bezwingen konnte. Memmingen leistete sich nun zu viele Strafen, in zwei weiteren Überzahlspielen wollte den Falken aber lange nicht viel gelingen – bis Just doch noch frei zum Schuss kam und die Scheibe zwei Minuten vor dem Drittelende zum 4:0 in den Wirkel zirkelte.
Heilbronn überstand ein drittelübergreifendes Unterzahlspiel und musste dann sogar fünf Minuten in Unterzahl bestreiten. Vincent Jiranek ließ sich zu einem Slew Footing provozieren und erhielt eine Matchstrafe, während Provokateur Homann mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe davonkam. Doch die Falken ließen in Unterzahl kein Gegentor zu – im Gegenteil, man konnte sogar das 5:0 nachlegen. Weyrauch lief allein auf Flott-Kucis zu und ließ dem Keeper der Indians keine Chance (46.). Memmingen konnte auch ein weiteres Überzahlspiel nicht nutzen und leistete sich durch Paul Fabian einen Check gegen den Kopf von Alec Zawatsky, der ebenfalls mit einer Matchstrafe bestraft wurde. Die Unterländer spielten aber nicht mehr konsequent genug auf das sechste Tor und konnten das Powerplay nicht nutzen. Nachdem die Indians auch in ihrem letzten Überzahlspiel erfolglos blieben, stand der Shutout von Patrick Berger fest.