Nach der Heimniederlage gegen Kaufbeuren am Freitag war die Zielsetzung für die Partie in Landshut klar: Punkte mussten her. Der Plan war eindeutig – schnelles, schnörkelloses Eishockey, individuelle Fehler vermeiden und Strafzeiten möglichst aus dem Spiel halten.
Die Gastgeber traten in Retro-Trikots aus dem Jahr 1961 an, ein Tribut an die damalige Relegation zur Bundesliga gegen Dortmund. Bei den Füchsen übernahm Lane Scheidl den Goldhelm, da Roope Mäkitalo nicht im Line-Up stand.
Beide Teams starteten schwungvoll ins Spiel. Landshut hatte nach zwei Minuten die erste Gelegenheit, doch Anthony Morrone hielt souverän. Kurz darauf kam Eric Valentin gefährlich vors Tor, wurde jedoch von Nick Pageau geblockt. Bis zur Mitte des ersten Drittels zeigte sich Landshut als das aktivere Team, während die Füchse hinten sicher standen und auf Konter setzten. Ein erstes Powerplay der Füchse blieb jedoch ungenutzt, obwohl Dylan Plouffe zwei gute Chancen hatte, die Philipp Dietl im Landshuter Tor parierte.
In der 15. Minute ging Landshut mit dem ersten Treffer des Spiels in Führung. Kurz vor Ablauf einer Unterzahl brachte Nick Hutchison den Puck über die Linie. Obwohl David Stieler Morrones Fanghand leicht behinderte, zählte der Treffer nach Videobeweis. Doch die Füchse schlugen noch vor der ersten Pause zurück: Mit nur 4,8 Sekunden auf der Uhr verwandelte Lane Scheidl frei vor Dietl clever zum verdienten Ausgleich.
Das Timing für den Treffer hätte besser nicht sein können, und die Füchse knüpften im zweiten Drittel an die gute Leistung an. Doch in der 26. Minute nutzte Alexander Dersch von den Gastgebern einen Abpraller und brachte Landshut erneut in Führung – direkt nach Ablauf einer weiteren Unterzahl der Füchse. Kurz darauf hätte Eric Valentin beinahe wieder ausgeglichen, doch die Landshuter Abwehr rettete in höchster Not. Diese Szene war sinnbildlich für das Spiel: Die Füchse erspielten sich zahlreiche Chancen, scheiterten jedoch immer wieder knapp. Gleichzeitig hielt Anthony Morrone mit starken Paraden sein Team im Spiel.
Mit einem knappen Rückstand ging es ins Schlussdrittel. Die Füchse spielten weiterhin selbstbewusst. Eric Valentin wurde in aussichtsreicher Position von John Rogl zu Fall gebracht, doch eine Strafzeit blieb aus. Das Spiel wogte hin und her, bis die Füchse vier Minuten vor Schluss ihre Schlussoffensive einleiteten. Der Ausgleich lag förmlich in der Luft, doch eine unglückliche Strafzeit gegen die Füchse bremste den Angriffsschwung. Beinahe gelang den Gästen in Unterzahl noch ein Shorthander, doch Tor Immo klärte knapp vor Luis Anders.
Eine Minute vor Spielende verließ der Torhüter der Weißwasseraner, Anthony Morrone, zugunsten eines sechsten Feldspielers das Tor. Zunächst verhinderte Nils Elten mit dem Schlittschuh das entscheidende 3:1 der Hausherren, doch kurz vor der Schlusssirene eroberte Tor Immo den Puck und markierte den Endstand.
Die Füchse lieferten ein starkes und sehenswertes Spiel ab, hatten jedoch nicht das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Am Freitag bietet sich zu Hause gegen die Wölfe aus Freiburg die nächste Gelegenheit, Punkte einzufahren.
Torfolge:
1:0 (15.) #88 N. Hutchison (PP1), #10 J. Kornelli, #48 W. Bergman
1:1 (20.) #23 L. Scheidl (EQ), #71 C. Breitkreuz, #58 J. Beaudry
2:1 (26.) #27 A. Dersch (EQ), #51 J. Koskenkorva, #96 D. Zucker
3:1 (60.) #62 T. Immo (EQ /EN), #88 N. Hutchison
Strafen:
EV Landshut 3(2-4-0)
Lausitzer Füchse 4(2-4-2)
Team Stripes:
Marcus Brill (1. Schiedsrichter), Erich Singaitis (2. Schiedsrichter)
Alexander Pletzer (1. Linesperson), Michael Huber (2. Linesperson)
Zuschauer: 3392
Fanatec Arena
Die Stimmen der Trainer:
Heiko Vogler (EV Landshut): Im ersten Drittel haben wir sehr viel Zeit in der offensiven Zone verbracht. Wichtig war, dass wir im Powerplay das Tor gemacht haben. Die ungeordnete Situation wenige Sekunden vor dem Ende des Drittels bekamen wir nicht clever gelöst und mussten den Ausgleich hinnehmen. Im zweiten Drittel war es ein offener Schlagabtausch, wo es Weißwasser oft cleverer gemacht hat als wir. Da haben wir es zu kompliziert gehalten und waren sehr froh, dass Alexander Dersch mit Ablauf der Strafzeit das 2:1 machen konnte. Gut war heute auch, dass wir unsere Unterzahl-Situationen bravourös gemeistert haben. Im letzten Drittel hat Weißwasser dann viel Druck aufgebaut. Am Ende war es wichtig, dass wir nach einer langen Serie mit Verlängerung und Penaltyschießen wieder mal drei Punkte zu Hause erzielen konnten. Die sechs Punkte an diesem Wochenende waren wichtig für die Köpfe.
Christof Kreutzer (Lausitzer Füchse): Ich denke, wir haben heute ein sehr gutes Spiel abgeliefert und sehr viel Energie aufs Eis gebracht. Wir haben sehr viel versucht, um hier heute Punkte mitzunehmen. Wir hätten aus unseren Powerplays mehr Kapital schlagen und auch konsequenter unsere Chancen verwerten müssen. Das ist uns leider nicht gelungen, aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Leider müssen wir ohne Punkte nach Hause fahren, aber so ist das manchmal.