Die Ravensburg Towerstars haben sich im dritten Spiel der Halbfinalserie in Krefeld eine herbe 1:8-Niederlage eingehandelt und mussten die Hoffnung auf den zweiten Sieg schon kurz nach dem ersten Drittel begraben. Neben einem frühen Gegentor waren vor allem Fehler in der eigenen Zone und Strafzeiten die prägenden Probleme an diesem Abend. Die Chance zur Wiedergutmachung gibt es am kommenden Sonntag, wenn die Serie zum vierten Duell wieder nach Ravensburg zurückkehrt.
Die Towerstars sahen sich vor 8.025 Zuschauern in der ausverkauften YAYLA Arena sofort nach dem Anspielbully dem Druck der Pinguine ausgesetzt – und nach nicht einmal zwei Minuten war es auch schon passiert: Höchst unglücklich fiel der Puck vom Rücken von Keeper Ilya Sharipov auf die Torlinie, Mike Fischer drückte das Spielgerät dann zum 1:0 ins Netz. Der frühe Gegentreffer tat den Oberschwaben überhaupt nicht gut. Es dauerte ein paar Wechsel, dann schienen sie allmählich ins Spiel zu finden und kamen zu ersten Abschlussversuchen. Die prinzipiell gute Phase wurde jedoch durch eine Strafzeit gegen Denis Pfaffengut unterbrochen. Zumindest überstand das Ravensburger Team die Unterzahl unbeschadet – zumal auch Krefeld eine Strafe kassierte und zwischenzeitlich mit 4 gegen 4 Mann gespielt wurde.
Der nächste Dämpfer ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Während eines Angriffs kam es zum Puckverlust samt Konter, den der davoneilende Krefelder Top-Stürmer Max Newton nur durch eine Notbremse von Simon Sezemsky am Abschluss gehindert werden konnte. Den fälligen Penalty verwandelte Newton eiskalt – nach nicht einmal neun Minuten lagen die Towerstars mit 0:2 zurück. Ehe sich das Team von Coach Bo Subr von diesem Rückschlag erholen konnte, folgte auch schon der nächste Nackenschlag. Wegen eines Beinstellens von Mat Santos fanden sich die Towerstars erneut in Unterzahl wieder. Nach nur 28 Sekunden nutzte Krefeld den personellen Vorteil zum 3:0.
In den folgenden Minuten erspielten sich die Towerstars zwar einige gute Chancen auf den Anschlusstreffer, doch sie nahmen sich selbst wieder den Wind aus den Segeln. Nach knapp 17 Minuten musste sich Florin Ketterer wegen Beinstellens auf die Strafbank begeben. Zwar agierte das Ravensburger Penaltykilling über weite Strecken effektiv, doch nicht über die vollen zwei Minuten. Beim 4:0 durch Newton war das lange Eck beim Nachschuss komplett offen. Für den entnervten und allein gelassenen Ilya Sharipov kam daraufhin Nico Pertuch ins Tor. Mit diesem ernüchternden Vier-Tore-Rückstand ging es in die erste Pause – eine Möglichkeit, sich mental neu zu ordnen.
Allerdings kamen die Oberschwaben genauso unsortiert und fehleranfällig zurück aufs Eis und kassierten nach nur zweieinhalb Minuten das 5:0. Diesmal war es der japanische Goldhelm der Gastgeber, der die fehlende Zuordnung in der Ravensburger Defensive eiskalt bestrafte. Das Spiel war damit schon nach nicht einmal 23 Minuten entschieden. Entsprechend wenig überraschte es, dass die Partie in der Folgezeit nur noch vor sich hin plätscherte.
Einen kleinen Lichtblick gab es immerhin zwei Minuten vor der zweiten Pause: Luca Hauf hatte auf halblinker Seite viel Platz für einen Konter, den Querpass verwertete der mitgelaufene Verteidiger Philipp Mass zum 5:1. Prompt keimte ein Hauch von Hoffnung auf und in den darauffolgenden Szenen waren die Towerstars sogar dem zweiten Treffer nahe. Doch wie so oft in solchen Situationen brachten sie sich selbst wieder in Bedrängnis. Einen weiten Pass konnte Routinier Marcel Müller in der Ravensburger Zone aufnehmen, nach einem kurzen Antritt setzte er den Puck zum 6:1 in die Maschen. Nur noch sieben Sekunden standen zu diesem Zeitpunkt auf der Uhr des zweiten Drittels.
Der Schlussabschnitt war dann mehr oder weniger nur noch ein Fall für die Statistik. Die Towerstars hatten mit dem Spielausgang nichts mehr zu tun, zumal Krefeld den Spielstand noch auf 8:1 erhöhte. Noch einmal hitzig wurde es allerdings in der Schlussphase: Bei einer handfesten Auseinandersetzung gab es große Strafen für Nick Latta und Yushiroh Hirano, für Lois Latta sogar eine Spieldauerdisziplinarstrafe obendrauf. Nach mehreren Minuten Unterbrechung zur Strafzeitenverteilung wurde dann endlich weitergespielt – allerdings nur für 20 Sekunden.
Für einen bereits angezeigten Stockschlag gegen Fabian Dietz revanchierte sich David Cerny mit einem Crosscheck und musste ebenfalls mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig unter die Dusche. Auch für Fabian Dietz, der durch den Check eine Verletzung erlitt, war das Spiel kurz vor der Schlusssirene beendet. Bereits zuvor hatte Torhüter Nico Pertuch verletzungsbedingt das Eis verlassen müssen – er hatte sich bei einer Rettungsaktion verletzt.
Am Sonntag, den 06. April um 18:30 Uhr, macht die Serie wieder in Ravensburg Station. Für die Towerstars steht dann die Revanche für die herbe Klatsche in Spiel 3 und das Verhindern des ersten Krefelder Matchpucks auf dem Programm.
Quelle:
Ravensburg Towerstars