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Η-Κ
(2:2) - (0:3) - (1:1)
10.10.2021, 17:00 Uhr

Spiel gewonnen, Garlent verloren

Füchse siegen beim Aufsteiger verdient mit 6:3

Þ10 Oktober 2021, 22:58
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Lausitzer Füchse

Den größten Aufreger der Partie gab es nach fünfeinhalb Minuten beim Stand von 1:1. Unser Goldhelm Hunter Garlent musste nach einem heftigen Kontakt mit der Bande sichtbar benommen und stark blutend vom Eis. Da sich unser Kapitän Clarke Breitkreuz direkt Ex-Fuchs Nick Walters griff und mit einem sauberen Aufwärtshaken zu Boden brachte, könnte dem eine Aktion des Abwehrmannes vorausgegangen sein. Bestraft wurde diese aber nicht. Ein nachträglicher Blick auf das Bildmaterial ließ erkennen, dass Walters unseren Goldhelm, nachdem die Scheibe längst gespielt war, heftig in die Bande schickte. Jedenfalls präsentierten sich die Oberfranken vom 1:10 am Freitag gegen Landshut gut erholt und setzten den Unsrigen mächtig zu. Die aber steigerten sich im zweiten Drittel und waren fortan das deutlich geschmeidigere Team mit dem erkennbar strukturierteren Spielaufbau. Weil die Überlegenheit auch in Tore umgemünzt werden konnte, ging der Erfolg am Ende auch in der Höhe in Ordnung.

Erst nach zwei Minuten meldeten sich die Hausherren im Spiel an. Ein Schuss von Walters von der blauen Linie wurde eine Beute von Leon Hungerecker. Doch nur kurz nach dem anschließenden Bully traf der Ex-Fuchs mit Glück ins lange Eck zum 1:0. Pechvogel Jakub Kania verursachte mit seinem Schlittschuh den ungewollten Richtungswechsel ins eigene Tor. Auch in der Folge musste Leon Hungerecker zweimal gegen Schüsse von Mauriz Silbermann parieren (3.). Das Konzept der Hausherren war einfach und wirkungsvoll: Bullygewinn, Blueliner – und nachsetzen. Erst nach vier Minuten kamen die Füchse das erste Mal wirklich in Tornähe. Der Schuss von Korbinian Geibel war jedoch zu zentral auf Michel Weidekamp, der keine Mühe hatte. Auch Luis Rentsch konnte aus spitzem Winkel den Selber Hüter nicht überwinden. Besser machte es kurz darauf Steve Hanusch, der plötzlich viel freies Eis vor sich und eine Lücke im kurzen Eck sah. Unbedrängt aus fünf Metern aus halblinker Position versenkte er das Hartgummi im Selber Tor zum Ausgleich. Präzise zischte die Scheibe über die Schulter von Weidekamp unters Gebälk (alles 4.). Nur wenig später bekamen sich Walters und Breitkreuz in die Haare. Was konkret der Auslöser war, lässt die Szene davor nur erahnen. Hunter Garlent lag plötzlich blutend in der linken Rundung im Angriffsdrittel. Der Cruiser und Selbs Nr. 25 gingen in den Infight. Für beide gab es 5 Minuten und für Breitkreuz zusätzlich zwei Minuten, weil er wutentbrannt seinen Helm auf die Strafbank feuerte. Der Top-Scorer der Füchse kam nicht mehr aus der Kabine zurück auf das Eis. Auch Walters musste mit seinem „Cruiser-Cut“ erst einmal in der Kabine behandelt werden. Somit ging es mit Überzahl für Selb weiter. Doch die Füchse standen sicher in der Defensive. Lediglich einen Abschluss von Slavetinsky, den Hungerecker mit der Stockhand klärte, ließen die Angereisten zu (8.). Auch Gelke verzog nach einem Solo über das Tor (9.). Dann machten die Füchse wieder Druck und prompt erzielte Mäkitalo die 2:1 Führung. Von der Bank kommend bekam er die Scheibe und ließ Weidekamp mit seinem Schuss ins lange Eck keine Chance (10.). Die Gelben blieben dran. Ritter prüfte mit einem Direktschuss den Selber Hüter (11.). Aber auch Selb hatte Chancen. Eine nutzte Aquin in der 12. Minute zum Ausgleich. Einen Schuss vor unser Heiligtum konnte Hungerecker nur prallen lassen und der Schütze staubte ab. Doch die nächsten Minuten gehörten wieder den Unsrigen. Reuß scheiterte aus guter zentraler Position am Selber Goalie und Quenneville hatte die Führung auf dem Schläger, doch eine Selber Kelle verhinderte seinen Schuss (12. und 15.). Die Wölfe konnten sich nur sporadisch befreien und setzten durch Aquin in der 17. Minute wieder mal einen Akzent, doch unser Hüter blieb cool stehen. Die letzte Chance im ersten Drittel hatte Mäkitalo, der allein auf Weidekamp zulief, doch den Hüter nicht bezwingen konnte (20.).

Zum zweiten Drittel kehrte Nick Walters für die Selber wieder aufs Eis zurück. Die Gastgeber begannen mit Druck. Nick Miglio prüfte gleich mit dem ersten Angriff unseren Goalie (21.). Es dauerte auch jetzt wieder bis zur viertenMinute, ehe die Füchse vor das Tor der Selber kamen. Dann versuchte sich Peter Quenneville gleich im Doppelpack gegen den Selber Hüter (25.). Doch die Gastgeber machten in dieser Phase das Spiel. Sie setzten die Füchse mächtig unter Druck, die sich auch nicht befreien konnten. Ein Safe von Leon Hungerecker beendete schließlich diese Situation. Eine Strafe von Ondruschka brachte den Füchsen eine numerische Überlegenheit (27.). Das Powerplay der Unsrigen stotterte ja bis dahin noch ein wenig, doch diesmal schlugen die Angereisten zu. Der Sekundenzeiger hatte noch keine volle Runde gedreht, da traf der Käpt’n zur Führung. Clarke Breitkreuz veredelte einen von Peter Quenneville vor das Tor gespielten Pass. Mit der Schlägerspitze fälschte er die scharfe Hereingabe unhaltbar ins rechte obere Eck ab. Luis Rentsch war es dann vorbehalten, den Selber Goalie zu fordern. Frei vor dem Hüter konnte Rentsch diesen nicht überwinden. Im Gegenzug musste Leon Hungerecker gegen Richard Gelke auf der Hut sein (beide 28.). Bei einem Konter der Füchse wartete Mäkitalo mit dem Abschluss zu lange und konnte gerade noch so vor dem Schuss gestört werden (29.). Weißwasser war jetzt die bessere Mannschaft und hatte auch die klareren Chancen. Nur am Ergebnis sah man dies noch nicht. Selb kam jetzt fast gar nicht mehr vor unser Tor. Doch wenn, dann hatte Hungerecker Arbeit. So in der 30. Minute, als er einen verdeckten Schuss von Naumann gerade so abwehren konnte. Dann verpasste Reuß eine gute Einschussmöglichkeit (32.). Aber nur wenige Augenblicke danach zappelte die kleine Schwarze wieder im Netz des Selber Kastens. Luis Rentsch hatte mit seinem ersten Saisontor das erlösende 4:2 geschossen. Ein schönes Zusammenspiel zwischen ihm und Korbi Geibel verschaffte ihm viel Platz in der Angriffszone. Seinen Schuss konnte Weidekamp zwar halten, aber die Scheibe sprang Luis noch einmal vor die Kelle und von dort ins Tor (33.). Eine schöne Aktion unseres Youngsters. Und nur knapp zwei Minuten später hätte es sogar 5:2 stehen können, doch Toni Ritter, der nach schönem Pass von Rämö frei vor dem schon geschlagenen Selber Goalie war, wurde die Scheibe „versprungen“ – siehe Specials (34.). Es gab in diesem Drittel für unsere Hüter zwar nicht so viel zu tun, aber arbeitslos war er nun auch nicht. Miglio setzte sich in der 35. Minute auf rechts gegen Geibel aber nicht gegen Leon durch. Die Füchse indes hatten noch nicht genug. Durch eine schöne Kombination wurde Luis Müller perfekt vor dem Tor angespielt. Und der zimmerte die Scheibe über die Schulter des Goalies unter die Latte zum 5:2 (37.). Damit hatten sich die Füchse in diesem Drittel auch für ihre gute Arbeit belohnt. Mit diesem Gegentreffer war allerdings der Arbeitstag für Michel Weidekamp beendet. Für ihn kam Evan Weninger zwischen die Pfosten.

In den letzten 20 Minuten machten die Heimischen wieder mehr Druck. Ob sich die Füchse zu sicher waren oder nicht, Selb versuchte jetzt ein schnelles Tor zu erzielen. Miglio, der quirlige Goldhelm, musste aber zunächst für zwei Minuten auf die Strafbank wegen Bandenchecks. Aber die Füchse konnten die Überzahl nicht nutzen. Im Gegenteil, gerade von der Strafbank zurück, stand Miglio plötzlich vor unserem Hüter, brachte die Scheibe aber nicht an ihm vorbei ins Tor. Auch nach einem Konter der Wölfe brannte es vor unserer Kiste. Der Puck rutschte jedoch um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (beide 44.). Nachdem Lars Reuß für unsere Farben alles hätte klar machen können - er scheiterte aus dem Slot an Weninger - trafen die Heimischen zum 3:5. Nikita Nauman erzielte aus fast unmöglichem Winkel über die Schulter von Hungerecker ins kurze Eck sein erste DEL2-Tor (46.). Die Gäste kamen dann über Quenneville zu ihrer nächsten Chance. Mit einem Bauerntrick versuchte er Weninger zu überraschen, doch der hatte die Ecke zugemacht (47.). Chancen gab es jetzt hüben und drüben. Slavetinsky mit Direktschuss für Selb, Ritter allein vor Weninger (beide 49.) trafen jeweils nicht. Auch Gelke und Miglio, der es auch per Bauerntrick versuchte, mussten die Klasse unseres Hüters anerkennen. Selb kam jetzt wieder sehr druckvoll und spielte sich zwischen der 51. und 54. Minute eine gefühlte Ewigkeit in unserem Drittel fest. Doch Zählbares sprang für die Porzellanstädter nicht heraus. Die Entscheidung fiel in der 56. Minute. Ex-Fuchs Feo Boiarchinovmusste wegen Bandenchecks für zwei Minuten in die Kühlbox. Aber schon nach 46 Sekunden durfte er wieder zurückkehren, weil die Füchse in persona von Peter Quenneville mit dem 6:3 keine Fragen mehr offen ließen. Auch wenn Selb trotz allem noch versuchte, das Ergebnis freundlicher zu gestalten, änderte sich nichts mehr am Spielstand und die Füchse konnten ihr erstes Sechs-Punkte Wochenende feiern.

Eine genaue Diagnose zu unserem (Ex-)Top-Scorer Hunter Garlent steht noch aus. Der Kanadier musste mit mehreren Stichen genäht werden. Erst nach weiteren Untersuchungen in den kommenden Tagen wird eine seriöse Einschätzung dazu, wann „Gar“ wieder mitwirken kann, möglich sein.

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