Im Heimspiel gegen die Wölfe vom EHC Freiburg (Freitag, 19:30 Uhr, ROFA-Stadion) wollen die Starbulls Rosenheim nach drei „Nullrunden“ vor den eigenen Fans unbedingt wieder einen Heimerfolg feiern. Damit könnten sich die Grün-Weißen vom drei Punkte nachhechelnden Konkurrenten aus dem Breisgau absetzen und sich vorläufig im Tabellenmittelfeld der DEL2 etablieren. Am Sonntag steht für die Starbulls das schwere Auswärtsspiel beim unangefochtenen Tabellenführer Kassel Huskies auf dem Programm.
Über weite Strecken boten die Starbulls Rosenheim den Zuschauern auch in den drei vergangenen Heimspielen gegen Selb (3:7), Regensburg (1:3) und Kaufbeuren (2:4) beste Eishockey-Unterhaltung. Die Punkte nahm aber jedes Mal der Gegner mit. Dafür waren die jüngsten Rosenheimer Beutezüge in der Fremde überaus erfolgreich (drei Auswärtssiege in Folge, davor zweimal zumindest einen Punkt mitgenommen). „Bis jetzt ist das meiner Meinung nach einfach nur Zufall. Ich finde, dass wir zuletzt generell gut gespielt haben. Meist entscheidet ein einzelner Moment, in welche Richtung ein Spiel kippt und zuletzt war diese Richtung auswärts immer für und zuhause immer gegen uns“, sagt Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen, der von seinen Spielern am Freitag einen so fokussierten und strukturierten Auftritt wie beim starken Auswärtsspiel am vergangenen Sonntag einfordert: „Wenn die Spieler einfach wieder ihren Job so konzentriert machen wie in Bad Nauheim, dann gewinnen wir auch zuhause gegen Freiburg.“
Headcoach des Freitagsgegners ist der 54-jährige Timo Saarikoski. Für den knorrig wirkenden Finnen ist Freiburg die erste Station in Deutschland. Die Experten prophezeiten den EHC-Wölfen eine schwierige Saison. Trotzdem punktete das Team nach zwei Auftaktpleiten zunächst beständig. Mit 17 Zählern sind die auswärts in dieser Saison in gelben Jerseys spielenden Blau-Weiß-Roten auf fremden Eis bislang erfolgreicher als in den Heimspielen (14 Punkte). Zuletzt taten sich die Breisgauer aber mit dem Verwerten ihrer Torchancen sehr schwer. Zwar gab es einen spektakulären Last-Second-Sieg in Bietigheim (5:4), davor erzielten die Wölfe in vier sieglosen Spielen aber zusammen ganze drei Treffer; die jüngste Partie verloren sie gegen Selb 1:2 nach Verlängerung.
Topscorer im Freiburger Team mit 27 Punkten aus 25 Spielen (16 Tore, elf Vorlagen) ist der Kanadier Parker Bowles. Zweitgefährlichster Akteur ist Ludwig Nirschl, der in der vergangenen Saison für die Tölzer Löwen in der Oberliga sagenhaft scorte und auf 76 Punkte in 39 Spielen kam. Nachdem Nirschl den Saisonstart der DEL2 verpasste, scorte er in 16 Spielen 16-mal (sieben Tore, neun Vorlagen). Ende November verpflichteten die Freiburger mit dem 33-jährigen Stürmer Elo Eeero ein fünfter Kontingentspieler. Der 1,93 Meter große Finne absolvierte bisher drei Spiele und erzielte einen Treffer. Schwer wiegt der verletzungsbedingte Ausfall von Verteidiger-Urgestein Alexander De Los Rios (früherer Nachname Brückmann), für den die Saison wohl beendet ist. Nicht mehr im Kader seit Mitte November steht Verteidiger Alexander Roach, der nach Glasgow wechselte. Er kam (von den Kölner Haien) ebenso wie sein Bruder, Stürmer Jesse Roach (von den Bayreuth Tigers), erst vor der laufenden Spielzeit in den Breisgau.
Im Freiburger Tor hat sich der junge Luis Benzig zuletzt ein deutliches Einsatzplus gegenüber David Zabolotny erarbeitet und wartet mit der auffallend besseren Fangquote auf. Bei Zabolotny klingelt es im Freiburger Kasten – absolut wie relativ – häufiger, aber das Team hat mit ihm zwischen den Holmen bisher besser gepunktet. Beim Hinspiel gegen Rosenheim in Freiburg siegten die Wölfe, mit Zabolotny im Tor, 4:3 nach Verlängerung. Die Starbulls lagen zur ersten Pause bereits mit 0:3 im Hintertreffen, kämpften sich aber zurück und nahmen immerhin einen Punkt mit. Auch ein Vorbereitungsspiel Anfang September endete mit 3:3 nach regulärer Spielzeit (damals ging der Shout Out an die Starbulls).
In der Rosenheimer Aufstellung sind am Wochenende keine großen Überraschungen zu erwarten. Marvin Feigl steht im Training zwar wieder mit auf dem Eis, ein Spieleinsatz kommt aber wohl erst in zwei Wochen in Frage. Bastian Eckl wird wahrscheinlich erst wieder nach Weihnachten eingreifen können. Hagen Kaisler muss sich einer Operation unterziehen – eine Prognose, ob er in dieser Saison überhaupt noch einmal zurückkommen könnte, ist erst nach dem Eingriff möglich. Das Rosenheimer Tor wird am Freitag Tomas Pöpperle hüten.
Am Sonntag gastieren die Starbulls Rosenheim bei den Kassel Huskies. Der Topfavorit auf den Aufstieg in die DEL wird seiner Rolle nach einem etwas holprigen Start inzwischen vollauf gerecht und hat sich als Tabellenführer bereits ein sattes Polster von elf Punkten auf das Verfolgerfeld angefressen. Im eigenen Stadion sind die Huskies eine Macht, holten 30 von 36 möglichen Zählern. Die Starbulls fahren daher am zweiten Advent als krasser Außenseiter nach Nordhessen und haben nichts zu verlieren. Im Hinspiel am zweiten Spieltag Mitte September behielten die Grün-Weißen mit 2:1 überraschend die Oberhand gegen das Starensemble von der Fulda, das dann fünf Tage später gleich zum „Re-Match“ ins ROFA-Stadion kommen wird.