Über die ganze Partie gut verkauft und mit ein, zwei Toren zu hoch verloren: Die EG Diez-Limburg war am Sonntagabend als Außenseiter gegen den mehrfachen Oberliga-Meister angetreten und die Tilburg Trappers wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Am Ende stand ein 2:5 (0:4,1:0,1:1) aus Sicht der Rockets auf der Anzeigetafel, das Ergebnis spiegelte jedoch nicht den Spielverlauf wider.
Der erste Spielabschnitt wirkte bei 12:12 Torschüssen nicht nur statistisch ausgeglichen, auch auf dem Eis waren keine großen Unterschiede zu erkennen. Das Ergebnis nach zwanzig gespielten Minuten sagte aber etwas anderes: Nach einem schönen Solo und drei Powerplay - Toren nach zwei zumindest fragwürdigen (Beinstellen, Haken) und einer berechtigten Herausstellung (Reklamieren) schossen die Gäste den letztendlich uneinholbaren Vier-Tore-Vorsprung heraus. Richards (4., 20.), Verkiel (9.) und van Oorschot erzielten die Treffer für die Niederländer. Eigene sehr gute Möglichkeiten durch Kolupaylo (7.) und Lademann (20.) hingegen konnten nicht genutzt wurden. „Wenn man gleich zu Beginn drei Mal Überzahl spielen kann und dann auch noch drei Tore schießt, ist es natürlich ein sehr großer Vorteil“, so Doug Mason, Coach der Trappers, nach der Partie. „Unsere Special - Teams waren sehr stark, auch im Penalty - Killing. Das war für mich heute der Unterschied.“
Trotz des deutlichen Rückstandes sahen die Zuschauer auch im zweiten Drittel Rockets, die sich nicht ihrem Schicksal ergaben. Nach Bullygewinn von Niko Lehtonen brachte Michael Brunner, der auch später zum Spieler des Abends gewählt wurde, die Gastgeber zum ersten Mal auf das Scoreboard (22.). Weitere Großchancen durch Kalns (23.), Kurth (24., 38.) und Kardas (36.) konnten nicht in Treffer umgemünzt werden. In Sachen Effektivität waren die Trappers der EGDL an diesem Abend um einiges voraus. „Unser Torwart hat heute einige sehr gute Saves gezeigt“, resümierte Mason weiter. „Er hat uns im Mitteldrittel gerettet. Diez - Limburg hatte zu diesem Zeitpunkt mehrere qualitativ hochwertige Torchancen.“
Nachdem die Rockets im letzten Abschnitt auch eine kurzzeitige 5:3 - Überzahl liegen ließen, war es Max Hermes, der einen Abpraller zur endgültigen Entscheidung über die Linie schob (51.). Aber auch nach diesem erneuten Rückschlag suchte die EG Diez - Limburg weiter ihre Chance und kam nach wunderschöner Einzelleistung von Fedor Kolupaylo zum hochverdienten eigenen zweiten Treffer (51.). In der Folge ließen die Niederländer nichts mehr anbrennen und spielten die Partie souverän herunter. Zwar ergaben sich auf beiden Seiten noch weitere Möglichkeiten, es blieb aber bei dem Endergebnis von 2:5.
„Normalerweise sieht man nach einem verlorenen Spiel eher hängende Köpfe, aber heute können wir erhobenen Hauptes aus der Partie gehen“, so Arno Lörsch bei der Pressekonferenz. „Im ersten Drittel spielen wir drei Mal Unterzahl, machen einen individuellen Fehler und dann steht es 0:4. Die Mannschaft hat aber trotz allem von der ersten Minute an gezeigt, wozu sie in der Lage und auch bereit ist. Die Jungs haben bis zum Ende gekämpft und ich kann mich über die Leistung nicht beschweren. Wie hatten unsere Möglichkeiten, aber wenn man, wie wir im Keller steht, gehen die Dinger halt nicht rein. Auf dieser Basis müssen wir weiterarbeiten. Mit der Energie und der Einstellung des heutigen Spiels lässt sich sicher auch in Zukunft etwas machen.“