Dank eines verdienten 4:1 Sieges bei den Tölzer Löwen haben sich die Towerstars den zweiten Tabellenplatz zurückerobert. Das Team von Coach Rich Chernomaz überzeugte insbesondere durch eine konzentrierte Defensive.
Die Towerstars hatten für das Gastspiel in Bad Tölz einen herben Verlust einzuplanen. Top-Stürmer Robbie Czarnik musste aufgrund der Nachwehen eines am Freitagabend erlittenen Checks passen. Mit dabei war hingegen der Krefelder Förderlizenzspieler Philipp Kuhnekath, der bereits am Freitagabend in Ravensburg eingetroffen war.
In den ersten Minuten standen die Oberschwaben gegen den Tabellenzweiten arg unter Druck und fanden sich tief in der eigenen Zone eingeschnürt wieder. Die Tölzer Löwen checkten früh an der Ravensburger Zone vor, das machte auch den eigenen Spielaufbau schwer. Eine hochkarätige Möglichkeit für Yannick Drews läutete in der 4. Minute eine andere Phase des Spiels ein. Die Towerstars fanden nun Wege, die neutrale Zone schnell zu durchbrechen und das sorgte für Gefahr im gegnerischen Drittel. Olivier Hinse hatte beispielsweise in der 6. Minute die Führung auf dem Schläger. Er lauerte am linken Bullykreis und kam frei zum Schuss, der Puck zischte jedoch über das rechte Kreuzeck.
Mit ihrem spielerischen Übergewicht im Rücken konnte das Team von Trainer Rich Chernomaz in der 12. Minute den nicht unverdienten Führungstreffer bejubeln. Nach einem schnellen 3 gegen 2 Gegenstoß kam der Puck auf Patrick Seifert, der Löwen-Torhüter Maximilian Franzreb mit einem platzierten Schlenzer zum 0:1 überwand.
Bad Tölzer Angriffe waren danach zwar eher selten, dann allerdings brandgefährlich. Sekunden vor der ersten Pause kam Max French direkt vor dem Torraum aus der Drehung zum Abschluss, Jonas Langmann war aber auf dem Posten.
Im zweiten Spielabschnitt öffnete sich nach nur 46 Sekunden die Strafbanktür für Philipp Kuhnekath, die fällige Unterzahl überstanden die Oberschwaben dank einer beherzten Defensivarbeit schadlos. Wie wichtig das für das Selbstvertrauen war, zeigte sich in der 25. Minute. Wieder schalteten die Towerstars nach erkämpftem Puck blitzschnell auf Angriff um und Vincenz Mayer schloss zur 0:2 Führung ab. Maximilian Franzreb hatte den ersten Schuss von Joshua Samanski abprallen lassen und der eigentlich zum Verteidiger umfunktionierte Kapitän staubte ab. Eine halbe Minute hatten die Towerstars das Glück auf ihrer Seite, als Reid Gardiner den linken Pfosten traf.
Das Team von Coach Rich Chernomaz machte weiter Druck und belohnte sich dafür drei Minuten später. Diesmal hatte sich die dritte Sturmreihe in der Bad Tölzer Zone festgesetzt und ein von John Henrion abgefeuerter Schuss rutschte dem Löwen-Torhüter zum 0:3 durch die Schoner. Knapp eine Minute später war die clever herausgespielte 3-Tore Führung aber in großer Gefahr. 32 Sekunden lang saßen Kai Hospelt und Max Kolb zeitgleich auf der Strafbank, mit Einsatz und dem nötigen Quäntchen Glück wurde diese Phase in Unterzahl aber schadlos überstanden. Abgesehen von einem weiteren Pfostenschuss von Max French bissen sich die Bad Tölzer Powerplay-Formationen die Zähne an Jonas Langmann und dessen Vorderleuten aus. Die Gastgeber hatten in den Folgeminuten weiter spielerische Vorteile, in der Schlussphase des zweiten Abschnitts hatten die Ravensburger Cracks den Rhythmus aber wieder gefunden, das war freilich wichtig für die letzten 20 Minuten.
Das Schlussdrittel starteten die Towerstars mit gleich drei guten Chancen von Joshua Samanski, Andreas Driendl und Patrick Seifert und das Spiel schien weiter unter Kontrolle. In der 46. Minute kamen die Hausherren aber dann doch zu ihrem ersten Treffer. In der Rückwärtsbewegung passte die Abstimmung im Slot nicht und Max French ließ bei seinem platzierten Schuss Jonas Langmann keine Abwehrchance.
Bad Tölz bekam nun zweite Luft und drängte auf den Anschluss, die Towerstars verteidigten ihre Zone aber konsequent. Die Riesenchance auf die Vorentscheidung ließen die Oberschwaben fünf Minuten vor Ende während einer gegnerischen Strafzeit zwar aus, das war am Ende allerdings Makulatur. Auch als die Tölzer Löwen zwei Minuten vor Ende den Torhüter für einen sechsten Feldspieler zogen, hielt die Abwehr dem gegnerischen Druck stand. Philipp Kuhnekath gelang 42 Sekunden vor Ende dann noch das 1:4, es war das i-Tüpfelchen auf ein starkes Auswärtsspiel der Oberschwaben an diesem frühen Sonntagabend.
„Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung heute, vor allem defensiv. Mit entscheidend war sicherlich, dass wir die doppelte Unterzahl im zweiten Drittel so gut verteidigt haben“, resümierte Towerstars Trainer Rich Chernomaz nach dem Spiel.