Die Eislöwen aus Dresden waren am Sonntagabend zu Gast in der erdgas schwaben arena. Mit Andreas Brockmann, stand dabei ein alter Bekannter an der Bande, der mit seinem neuen Team gegen den ESV Kaufbeuren antrat. Für die Joker ein Kräftemessen mit einem direkten Tabellennachbarn und dadurch umso wichtiger, um einen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen. Neben Stefan Vajs und Sami Blomqvist, musste auch Daniel Oppolzer nach einer Verletzung, die er sich im Spiel gegen Bietigheim zuzog, pausieren. In der Verteidigung lief Florin Ketterer anstelle von Sören Sturm auf, im Tor startete Jan Dalgic.
Vom ersten Bully weg gibt es erstmal einen offenen Schlagabtausch. In der dritten Minute passt dann John Lammers vor das Dresdner Tor, in den Lauf von Tyler Spurgeon, aber der Abschluss wird von Riku Helenius im Tor der Gäste entschärft. Es folgen einige gute Szenen der Eislöwen, die teilweise zu einfach zum Torschuss kommen. Nick Huard zieht dabei freistehend nur knapp am Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite wird Philipp Krauß stark von Branden Gracel angespielt, aber der Schuss kommt zu zentral auf Helenius. Dann die Großchance für Vladislav Filin, der allein auf Jan Dalgic anläuft, diesen verlädt, aber dann am leeren Tor vorbeischießt. Die Dresdner jetzt am Drücker und bekommen in der zehnten Minute, nach einem streitbaren Pfiff gegen Koziol, die erste Überzahl. Die Joker mit gutem Penalty Killing und auch im Anschluss beißen sich die Hausherren jetzt besser in diese Partie hinein. Rotgelb setzt sich länger im Angriffsdrittel fest, aber es fehlen die zwingenden Abschlüsse. Max Lukes zündet in der 17. Minute den Turbo und überläuft die Eislöwen, doch bei Riku Helenius endet diese schöne Einzelaktion. Die deutlich bessere Präsenz der Joker, zwingt die Gäste zur ersten Strafzeit. Das Powerplay wird ordentlich aufgezogen, aber wirkliche Torgefahr will dabei nicht entstehen. Sekunden vor der ersten Pause, muss Alex Thiel einen Stockfehler mit einer unfairen Aktion wieder ausbügeln und wird auf die Strafbank geschickt. Das ändert aber vorerst nichts am Spielstand von 0:0 mit dem es in die Kabinen geht.
Die Gäste starten also im Powerplay ins zweite Drittel und nutzen dies zur Führung. Dennis Swinnen netzt eiskalt zum 0:1 in der 22. Minute ein. Die Joker aber direkt mit der Möglichkeit zu antworten, weil Joe-Richardt Kiss auf die Strafbank muss. In Überzahl wird die Scheibe aber direkt vertändelt und Jordan Knackstedt wird bei seinem Alleingang von Tobi Wörle von den Beinen geholt. Vier gegen Vier also auf dem Eis, aber nur für wenige Sekunden, weil erneut Knackstedt an einem Alleingang gehindert werden muss, dieses Mal von Denis Pfaffengut. Die Dresdner also mit Vier gegen Drei in Überzahl und wieder schlagen die Eislöwen zu. Knackstedt schießt verhältnismäßig harmlos auf das Joker Tor und der Puck rutscht Jan Dalgic unglücklich zum 0:2 in Minute 24 durch die Schoner. Jetzt endlich einmal etwas Entlastung durch die erste Reihe des ESVK, aber wieder muss ein Joker zwei Minuten absitzen. Es trifft es Max Lukes. Die Hausherren verteidigen gut und kommen nach überstandener Unterzahl durch Tobi Wörle gleich zweimal zu guten Torchancen, beide Male bleibt aber Helenius der Sieger. Es läuft die 30. Minute und es fällt ein weiterer Treffer für Dresden. Routinier Kevin Lavallée zieht aus der Distanz ab und der Abpraller landet wieder einmal bei einem seiner Kollegen. Tom Knobloch mit dem Nachschusstreffer und dem 0:3 für die Eislöwen. Wer auf ein Aufbäumen der Joker hofft, muss mit ansehen, wie Philipp Krauß direkt im Anschluss für zwei Minuten vom Eis muss. Wieder Überzahl für Dresden, wieder Tor für Dresden. Das 0:4 in der 31. Minute fällt, weil Alexander Dotzler humorlos von der Blauen Linie abzieht und dieses Mal unhaltbar, vorbei an Dalgic, einnetzt. Als Joker Fan will man gerade verzweifeln, da fällt endlich der erste Treffer für Rotgelb. John Lammers zieht vor das Eislöwen Tor, Helenius kann abwehren, aber Tyler Spurgeon setzt nach und verkürzt auf 1:4 in der 33. Minute. Der ESVK nimmt jetzt wieder am Spielgeschehen teil und kommt nochmals in Überzahl, weil Steve Hanusch Alex Thiel einen Kniecheck verpasst. Thiel muss verletzt vom Eis, doch die Schiedsrichter belassen es bei einer fragwürdig geringen zweiminütigen Strafe. Bis zur zweiten Pause ergeben sich aber keine weiteren, klaren Chancen auf beiden Seiten und es bleibt nur zu hoffen, dass Rob Pallin in der Kabine die richtigen Worte findet, um seine Mannschaft wach zu rütteln.
Das letzte Drittel beginnt und Alex Thiel kehrt leider nicht mehr zurück. Dafür Markus Schweiger in der 43. Minute mit einer guten Chance, als John Lammers ihn im Slot bedient, doch Riku Helenius wieder Herr der Lage. Kurz darauf dann Powerplay für Rotgelb. Wieder ist es Steve Hanusch der runter muss und dieses Mal bekommt Tyler Spurgeon bei einer aussichtsreichen Nachschusschance, dessen Schläger ins Gesicht, erneut gibt es nur zwei Minuten. Die Joker bemüht in Überzahl, aber zu harmlos. Die 48. Minute bricht an und Max Lukes taucht völlig blank vor Helenius auf, der blitzschnell unten ist und klären kann. Die Dresdner müssen nicht mehr und der ESVK kann aktuell leider nicht mehr tuen, wodurch sich spürbarer Frust breit macht. Sicherlich auch bei allen Fans der Joker. Dann gefährlicher Konter der Gäste über Topscorer Jordan Knackstedt, der das Hartgummi an den Pfosten setzt, die Szenen zieht aber eine Strafe gegen Max Oswald hinterher. In Unterzahl die Joker nochmals mit dem Mut der Verzweiflung und den besseren Torchancen. Tobi Wörle scheitert am glänzend aufgelegten Eislöwen Schlussmann und Florin Ketterer nur knapp am Torpfosten. Es folgt ein schöner Doppelpass zwischen Lammers und Spurgeon, aber auch damit überwinden sie Helenius an diesem Abend nicht mehr. Die letzten Minuten vor der Schlusssirene müssen die Hausherren dann wieder in Unterzahl bestreiten, weil Denis Pfaffengut Jordan Knackstedt erneut nur mit unfairen Mitteln abwehren kann. Ein weiterer Treffer fällt dennoch nicht mehr und so endet dieses Spiel mit einer 1:4 Niederlage, für konsternierte Kaufbeurer. Drei Treffer für Dresden vielen dabei in Überzahl und die Joker haben sich das Leben oftmals selbst schwer gemacht.
Rob Pallin drohte in der Pressekonferenz sogar an, einige Spieler, von denen er deutlich mehr erwartet, beim nächsten Spiel nicht mehr aufzustellen.