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Starker Zwischenspurt, schwache Defensivleistung – 3:7

Þ18 März 2016, 21:40
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StarbullsRosenheim_DEL2_FULL
StarbullsRosenheim_DEL2_FULL

Damit geht der Hauptrundenmeister in der „Best-of- Seven-Serie“ mit 3:1 in Führung. 3.530 Zuschauer im Rosenheimer emilo-Stadion sahen einen starken Zwischenspurt der Starbulls Mitte des zweiten Drittels, in der die Mannschaft von Franz Steer nach einem 1:4-Rückstand auf 3:4 verkürzte und mehrfach den Ausgleichstreffer auf dem Schläger hatte. Letztlich setzte sich aber die spielerische Bietigheimer Klasse durch, auch, weil die Starbulls in der Defensive über weite Strecken sehr inkonsequent auftraten.

Die Gäste aus Bietigheim mussten neben David Wrigley diesmal verletzungsbedingt auch auf Frederik Cabana verzichten. Dafür war Shawn Weller nach abgelaufener Sperre wieder mit an Bord. Bei den Starbulls war der im letzten Spiel ausgefallene Tyler McNeely wieder mit an Bord, so dass Trainer Franz Steer wieder auf die gewohnten vier Sturmreihen setzte. Das Rosenheimer Tor hütete Timo Herden – und der musste nach fünf Minuten gleich all seine Reaktionskünste auspacken, um gegen den frei zum Schuss kommenden Matt McKnight zu retten und auch noch den Nachschuss zu entschärfen. Pinizzotto hatte die Scheibe zuvor überlegt im Slot abgelegt. Bietigheim hatte mehr Scheibenbesitz, die Starbulls aber das erste Überzahlspiel, weil Steingroß sich von David Vallorani vernaschen ließ und dann durch Haken Schlimmeres verhindern wollte. Steingroß' Mannschaftskameraden spielten in Unterzahl zwar geschickt, doch Sekunden nachdem die Steelers wieder komplett waren kam die Scheibe über McNeely und Loibl zu Michael Rohner, der zog von der blauen Linie ab und traf ins rechte untere Eck – 1:0 (8.). Die Führung bescherte den Hausherren einige Spielmomente Oberwasser und fast hätte Leopold Tausch auf 2:0 erhöht. Seinen ansatzlosen Hangelenkschuss aus dem linken Anspielkreis lenkte Gästekeeper Martinovic akrobatisch über die Latte (10.).

Bietigheim ließ sich aber nicht beeindrucken und agierte fortan wieder cool und abgezockt, beeindruckte vor allem mit der unaufgeregten und scheibensicheren Befreiungsspielweise aus der eigenen Zone und schlug dreimal eiskalt zu. In der 12. Minute nutzte Dominik Auger die Inkonsequenz der Rosenheimer Defensive, fuhr von der Bande die blaue Linie entlang nach innen und zog zentral ab. Rosenheims Torwart Herden hatte freie Sicht, die Scheibe schlug aber halbhoch neben dem rechten Pfosten zum zum 1:1 ein. Fünf Minuten später verfing sich ein von Justin Kelly abgegebener Schuss im Getümmel vor dem Rosenheimer Tor und der von hinten heranrauschende Auger nahm die auf dem Eis tanzende Scheibe mit vollem Risiko und versenkte sie unhaltbar in den Maschen des Rosenheimer Tores – 1:2 (17.) Unmittelbar zuvor hätte David Vallorani aber die Starbulls eigentlich in Führung bringen müssen, doch nach einem tollen Solo gegen vier Bietigheimer schob er die Scheibe nicht nur am Gästekeeper, sondern auch wenige Zentimeter am Pfosten vorbei. Zwölf Sekunden vor der ersten Pausensirene dann die nächste kalte Dusche für die Starbulls, denn die Gäste trafen – ähnlich wie bei der Führung die Gastgeber – unmittelbar nach einem abgelaufenen Überzahlspiel. Der Ex-Rosenheimer Shawn Weller nutzte ein Tohuwabohu vor dem Tor und staubte zum 1:3 ab.

Im gleichen Takt ging es nach der Pause zunächst weiter. Souveräne Steelers gewannen die Mehrzahl der Anspiele, bauten geduldig auf, warteten auf sich ergebende Lücken in der Rosenheimer Deckung und schlugen gnadenlos zu. Kelly spielte exakt auf Marcus Sommerfeld und der zielte aus fünf Metern millimetergenau ins kurze Eck, bevor es Torwart Herden mit dem Schoner zumachen konnte – 1:4 (24.). Aber die Starbulls zeigten eine Reaktion – und was für eine. Der eigentlich in die ungefährliche Außenposition abgedrängte Wade MacLeod zog vom linken Bullypunkt ab, dabei zerbrach sein Schläger, aber die Scheibe schlug durch Martinovic' „Hosenträger“ zum 2:4 ein (25.).

Ganze 15 Sekunden später legte McNeely für Vallorani auf, der verzögerte kurz, zog dann ab und zwang den Gästekeeper zu einer Glanzparade, und McNeely wurde beim Versuch, ins leere Tor abzustauben, in allerletzter Sekunde geblockt. Doch nur eine Zeigerumdrehung später, als die vierte Rosenheimer Sturmreihe auf dem Eis war, zappelte die Scheibe dann im Gästetor. Mondo Hilger legte nach einem abgefangenen Angriffsversuch der Steelers perfekt quer auf Christoph Gottwald, der frei vor Martinovic zum 3:4-Anschluss verwandelte (26.). Es war das erste Tor in der DEL 2 des jungen Rosenheimer Verteidigers.

Die Starbulls drückten weiter, was Gästecoach Kevin Gaudet veranlasste, eine Auszeit zu nehmen. Und die tat seiner Mannschaft gut, wenngleich weiterhin die Starbulls dominierten. Gegen Drittelende lag dann mehrfach das 4:4 in der Luft, doch Silo Martinovic entschärfte Schüsse von MacLeod und Stretch und parierte eine von Michael Rohner abgegebene Flatterscheibe akrobatisch mit der Schulter (39.). Völlig überraschend erhöhten die Gäste 31 Sekunden vor der zweiten Pausensirene dann auf 3:5. Adam Borzecki brachte eine Scheibe von der Bande schräg auf das Tor und das Hartgummi fand leicht abgefälscht von Michael Rohners Hose den Weg ins lange Eck. Dem verdutzten Starbulls- Torwart Herden war zusätzlich die Sicht verdeckt. Gästecoach Kevin Gaudet sah in dieser Szene den Schlüssel zum Sieg: „Wir hatten vorher viel Glück, dass die Rosenheimer nicht das 4:4 erzielten. Und dann war das Momentum, das in solchen Playoff-Spielen so wichtig ist, wieder auf unserer Seite“. Und tatsächlich lief zu Beginn des letzten Spielabschnitts wieder alles zugunsten der Gäste. Während die Rosenheimer Angriffe verpufften, vollendete Jason Pinizzotto einen mit Scheibenglück eingeleiteten Steelers-Angriff zum 3:6 (44.). Und drei Minuten später versenkte Pinizzotto in Überzahl ein Zuspiel von Sommerfeld frei vor Herden unhaltbar unter die Latte zum 3:7. Damit war die Partie endgültig entschieden. Die Starbulls lieferten aber bei einigen hochkarätigen Torchancen noch mehrfach den Beweis, dass ihnen an diesem Abende nicht das Glück am Schläger klebte. Symptomatisch war die Szene, als der emsige, aber ineffizient spielende C.J. Stretch die Scheibe ungehindert aus drei Metern dem Gästekeeper in die Schoner schob (53.).

Starbulls-Coach Franz Steer war vor allem mit der Defensivleistung seiner Mannschaft über weite Strecken des Spiels nicht einverstanden: „Wir waren oft viel zu weit weg vom Mann. So eine klasse Mannschaft wie Bietigheim nutzt das einfach aus.“ 

Am Sonntag kommt es zum fünften Spiel der „Best-of-Seven“-Serie in Bietigheim. Spielbeginn in der EgeTransArena ist um 17 Uhr. Sollte ein sechstes Spiel nötig werden, findet dieses am kommenden Dienstag um 19:30 Uhr im Rosenheimer emilo-Stadion statt.

 

eishockey.net / HP Starbulls Rosenheim

 

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Nützliches zur DEL 2

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