Ab Sonntag den 30.03. treffen die Steelers auf die Trappers aus unserem niederländischen Nachbarland. In der „Best of 7“-Serie genießen die Tilburger Heimrecht. Spiel 1 startet am Sonntag um 16:30 Uhr. Das erste Heimspiel in der EgeTrans Arena wird am Dienstag den 01.04. um 19:30 Uhr gespielt.
Nach Halle und Leipzig sind die Tilburger der dritte Gegner in den Playoffs gegen den die Steelers noch nie ein Pflichtspiel absolviert haben. In der Vorbereitung auf die Saison 2018/19 trafen wir auf die Trappers. Auswärts siegten wir mit 7:4 und zuhause mit 5:0. Damals schon mit dabei: Tyler McNeely und Kapitän Alexander Preibisch.
Die Stadt Tilburg liegt ca. 35km nordwestlich von Eindhoven und ca. 115km südlich von Amsterdam. Von Bietigheim aus sind es knapp über 500km bis in die ca. 230.000 Einwohner große Universitätsstadt. Die Heimspielstätte der Trappers ist das 2.500 Personen fassende IJssportscentrum. Seit zehn Jahren nehmen die Tilburger am Spielbetrieb der Oberliga Nord teil – und das sehr erfolgreich. Die Hauptrunde gewann man in den Jahren 2018, 2019, 2020 und in diesem Jahr. Oberligameister wurde man in den Jahren 2016, 2017 und 2018. Die Niederländer können nicht in die DEL2 aufsteigen, so dass bei einem etwaigen Serienverlust der Steelers automatisch der Sieger aus dem anderen Halbfinale zwischen Heilbronn und Hannover aufsteigen.
Trainer der Trappers ist der 51-jährige Kanadier Todd Warriner, der in diesem Jahr zum Trainer des Jahres der Oberliga Nord gewählt wurde. Als Spieler kam er auf 474 Spiele in der NHL (u.a. für die Toronto Maple Leafs und Tampa Bay Lightnings) mit 157 Punkten. Mit Kanada gewann er die Silbermedaille bei den olympischen Spielen 1994 im norwegischen Lillehammer. In der DEL spielte er für die Hannover Scorpions und die Kölner Haie für je zwei Jahre. Headcoach der Tilburger ist er seit dieser Saison – zuvor war Todd an der Universität und letztes Jahr bei den Hannover Indians als Trainer aktiv.
Mit fünf Punkten Vorsprung (94 Punkte) wurde man vor Hannover Hauptrundenmeister. 216 erzielte Tore waren die mit Abstand meisten der Liga. 141 Gegentreffer in 44 Spielen musste man schlucken. Sowohl im Powerplay (25,8%) als auch in Unterzahl (83,8%) gehörte man zu den Top-Teams. In den Playoffs kommt man in Überzahl auf 12% Erfolgsquote und mit weniger Personal auf 79,2%, konnte aber bereits drei Shorthander erzielen. Während man in der Hauptrunde noch 14,2 Strafminuten pro Spiel kassierte, konnte man das in den Playoffs auf acht Minuten je Spiel reduzieren. Im Achtelfinale setzte man sich gegen den SC Riessersee mit 3:0 durch, musste dabei in Spiel 1 in die Overtime gehen. Im Viertelfinale gab es auch einen Sweep – mit 4:0 gewann man gegen Bad Tölz. 34 Tore machte man bereits in der Endrunde.
Topscorer der Trappers in den Playoffs ist der Kanadier Phil Marinaccio mit fünf Treffern und acht Assists in sieben Spielen. Der 31-jährige war zudem mit 31 Toren und 51 Vorlagen der punktbeste Spieler seines Teams und der Oberliga Nord. Zudem wurde er zum besten Spieler der Oberliga Nord gekürt. Hinter ihm kam Joly D`Artagnan auf 70 Punkte (22 Tore). Der 25-jährige Niederländer mit kanadischen Wurzeln traf wie Marinaccio in den Playoffs bereits fünfmal. Seit acht Jahren spielt Max Hermes in Tilburg. Er gehört immer zu den besten Scorern des Teams. Auch in diesem Jahr sind es übergreifend bereits 70 Punkte (31 Tore). Der zweite Kontingentstürmer ist ebenfalls aus Kanada und heißt Anthony Rinaldi. Der 26-jährige traf in der Endrunde bereits sechsmal (24 Tore in der HR). Dritter im Bunde der „Kontis“ ist der US-Amerikaner Kobe Roth. Der 28-jährige kommt in den PO´s auf neun Punkte, in der Hauptrunde waren es 48 (25 Tore). Ties van Soest spielt mit seinen fünf Toren und vier Vorlagen bisher sehr starke Playoffs, genauso wie Reno de Hondt (sieben Punkte). Danny Stempher gehört seit zehn Jahren zum Inventar in Tilburg und rechtfertigt dies mit starken Leistungen. Mit vier kompletten Sturmreihen können die Trappers durchgehend das Gaspedal durchdrücken und ist sehr breit aufgestellt.
In der Defensive ist der 36-jährige Mike Dalhuisen der erfahrenste Akteur. In der Saison 18/19 spielt er für Bad Nauheim in der DEL2. Er ist der punktbeste Defender der Trappers und kam zu dieser Spielzeit aus Sydney in die Niederlande. Giovanni Vogelaar und Björn Borgmann sind mehr als solide Verteidiger und auch in der Offensive immer gefährlich. Kilian van Gorp bringt die Erfahrung von fast 500 Spielen in der Oberliga mit und gewann zweimal die Meisterschaft mit seinem Team (mit einigen zusammen aus der Mannschaft). Jordy Verkiel, Noah Muller und Alexei Loginov komplettieren die Verteidigung. Erst 12 Gegentore in den sieben Endrundenspielen ließ man zu.
Neben den Defendern ist hierfür der 24-jährige Goalie Cedrick Andree verantwortlich. Der Kanadier mit niederländischem Pass feierte in den Playoffs einen Shutout und kommt auf einen Gegentorschnitt von 1,71 und auf eine Fangquote von 92,4%. In der Hauptrunde waren es im Schnitt 2,91 Gegentore je Spiel. 89,7% aller Schüsse auf seinen Kasten konnte er abwehren. Backup ist der vier Jahre ältere Ruud Leeuwesteijn, der in 14 Spielen zum Einsatz kam (3,61 und 88%). In den Playoffs wurde er noch nicht eigesetzt.
Quelle:
Bietigheim Steelers