Anzeige
Zurück zu der Nachricht
Η-Ε
(1:0) - (1:1) - (1:0)
09.11.2024, 01:00 Uhr

Tavares ist der Held für Toronto

Maple Leafs schlagen Detroit Red Wings

Þ09 November 2024, 13:01
Ғ173
ȭ
toronto-maple-leafs
Toronto Maple Leafs

Die Toronto Maple Leafs müssen aktuell auf ihren Kapitän und Superstar Auston Matthews verzichten. Der Torjäger fällt mit einer Oberkörperverletzung aus. Ein größeres Problem scheint das für die Mannschaft von Trainer Craig Berube allerdings nicht darzustellen. Nach dem 4:0-Heimsieg gegen die Boston Bruins gewann das Team auch die zweite Partie in Folge ohne Matthews. Im ‚Hall-of-Fame-Spiel‘ bezwangen die Maple Leafs am Freitag in der heimischen Scotiabank Arena die Detroit Red Wings mit dem deutschen Verteidiger Moritz Seider und dem Österreicher Marco Kasper mit 3:1. Ein Routinier hatte mit einem Doppelpack entscheidenden Anteil am Erfolg der Gastgeber.

Verbessertes Powerplay

John Tavares hat in seiner langen NHL-Karriere schon einiges erlebt. 1123 Spiele in der regulären Saison hat der US-Amerikaner, der 2009 von den New York Islanders als erster Spieler im NHL Draft gezogen wurde, schon auf dem Buckel. Dazu kommen noch 62 Einsätze in den Stanley Cup Playoffs. Der Stanley Cup fehlt ihm noch als Krönung seiner Karriere. Aber darauf warten die Maple Leafs und ihre Fans ja auch noch, und das schon seit Jahrzehnten. Am Engagement des 34-Jährigen soll es zumindest nicht liegen. Gegen die Red Wings war Tavares mit einem Doppelpack der Wegbereiter für den nächsten Erfolg des Teams.

Sein erster Treffer an diesem Abend war gleichbedeutend mit dem siegbringenden Tor. In Überzahl überwand er Cam Talbot (17 Saves) im Tor der Gäste aus der Drehung im hohen Slot (32.) zum 2:1. Für die Gastgeber war es in dieser Partie bereits der zweite Treffer in Überzahl. Mitch Marner hatte im ersten Drittel ebenfalls bei numerischer Überlegenheit für die 1:0-Führung der Maple Leafs gesorgt (12.). Für Tavares war es schön, zu sehen, dass das Team gleich doppelt in Überzahl erfolgreich war. Denn das Powerplay ist bei den Maple Leafs in dieser Saison noch ausbaufähig. Ihre Erfolgsquote liegt bei gerade mal 18,4 Prozent, was im ligaweiten Vergleich Platz 16 bedeutet.

Berube zufrieden

„Das ist nur eine Frage der Zeit. Die Saison ist noch lang. Wir sind dabei, gute Dinge zu entwickeln“, meinte Tavares. Konkret gehe es darum, die Scheibe aufs Tor zu bringen und sich dann die zweiten und dritten Einschussmöglichkeiten zu erarbeiten. „Wir haben so viel individuelle Klasse und Talent im Team“, betonte der Doppelpacker. Die beiden Tore in Überzahl freuten auch den Coach der Gastgeber. Sein Team habe es einfacher gehalten und sei dafür belohnt worden, meinte Berube.

Er lobte vor allem den Wert von Tavares für die Mannschaft. „Er ist einfach er selbst. Er geht raus und spielt sein Spiel. Er akzeptiert die Rolle des Anführers sehr gut.“ Tavares sei gut in engen Situationen und stark an der Scheibe. „Er macht all die kleinen Dinge richtig.“ Als Beispiel führte Berube den zweiten Treffer des Stürmers an. Da hatte Tavares den richtigen Riecher, ging entschlossen dazwischen, als Seider in der Schlussphase im Aufbau die Scheibe für einen Teamkollegen liegen ließ. Doch Tavares schnappte sich den Puck und bestrafte mit seinem Treffer zum zum Endstand die Gäste für diese Ungenauigkeit (59., en). Talbot hatte da gerade seinen Kasten für einen sechsten Feldspieler verlassen.

Lob der Teamkollegen

Lob bekam der Doppeltorschütze – für ihn waren es die Saisontore sechs und sieben – selbstverständlich auch von seinen Teamkollegen. „Er geht jedes Spiel sehr professionell an. Es freut mich für ihn. Er pflegt seinen Körper wie kein zweiter im Team“, meinte Torontos Keeper Anthony Stolarz. Tavares gebe in jedem Spiel alles und sei auch ein super Teamkollege, befand Marner. „Er arbeitet jeden Tag sehr hart und macht all die kleinen Dinge, die man am Ende gar nicht wahrnimmt.“ Verteidiger Morgan Rielly meinte: „Er ist ein echter Profi. Ich genieße es, mit ihm zu spielen.“

Stolarz hatte mit 21 Saves ebenfalls maßgeblichen Anteil am Erfolg der Gastgeber. Die spektakulärste Rettungstat gelang ihm dabei knapp fünf Minuten vor dem Ende, als er seinen Blocker verlor und den Puck mit der bloßen Hand aus dem Getümmel fischte.

Wenig Offensive bei Fünf gegen Fünf

Dass am Ende bei Fünf gegen Fünf auf dem Eis wenig heraussprang, konnten die Maple Leafs verschmerzen. „Im Laufe einer Saison gibt es solche Spiele. Wir haben nicht viel zugelassen. Und beide Mannschaften haben wenig in der Offensive zustande gebracht. Aber wir haben einfach weitergespielt“, sagte Berube. „Wir sind ruhig geblieben. Es hat geholfen, dass wir im zweiten Drittel in Führung gegangen sind. Wir haben uns danach aber nicht zurückgelehnt“, befand Tavares.

Dieser blieb nach der Partie bescheiden. „Ich will einfach weiter das tun, was nötig ist, um dem Team zu helfen, Spiele zu gewinnen. Ich glaube daran, dass ich auch weiterhin einen Einfluss auf die Spiele haben kann.“ Er genieße es, jeden Tag in die Halle zu kommen. „Ich liebe es, mit diesen Jungs zusammen zu spielen. Ich liebe es, hier in Toronto zu spielen. Ich werde weiterhin alles geben und darauf vertrauen, was ich tue.“

Lalonde frustriert

Die Red Wings waren mit dem Ausgang der Partie selbstverständlich wenig zufrieden. Es sei ein Spiel gewesen, in dem eigentlich nicht viel passiert sei, meinte Detroits Trainer Derek Lalonde. „Wir haben dem Gegner nicht viele Chancen gegeben. In manchen Situationen waren wir einfach nicht in der Lage, es vernünftig zu Ende zu spielen. Das ist ein frustrierendes Resultat, speziell, wenn man bedenkt, dass wir kein Tor bei Fünf gegen Fünf zugelassen haben.“ Der Coach sprach weiter von einer verpassten Gelegenheit, in einer Halle, in der es immer schwierig sei, Punkte mitzunehmen. Seider hatte mit 23:27 Minuten am Ende die meiste Eiszeit aller Spieler bei den Gästen. Kasper feuerte in 16:46 Minuten Eiszeit zwei Schüsse auf das Tor von Stolarz ab. Beide blieben aber ohne Scorerpunkt.

Bei den Maple Leafs kann man hingegen mit Zuversicht an die nächste Aufgabe gehen. Seit Matthews 2016 zum Team gestoßen ist, lautet die Bilanz 37-19-2, wenn er nicht im Kader war. Bereits am Samstag steht das nächste Heimspiel gegen die Montreal Canadiens an. Auch dann wird Matthews nicht im Kader stehen. Das hat das Team bereits mitgeteilt. Nach Lage der Dinge kommt die Mannschaft damit aber sehr gut zurecht.

Anzeige
â
Anzeige
Anzeige