Die Niederbayern drehten im zweiten Drittel eine hart umkämpfte Partie gegen die Kölner Haie und setzten sich letztlich verdient mit 3:1 durch. Damit festigten die Tigers ihre Ambitionen auf das Play-off-Heimrecht und konnten die Verfolger auf Abstand halten.
Ausgangslage
Die Straubing Tigers mussten sich am Freitagabend im Spitzenspiel den Fischtown Pinguins mit 3:5 geschlagen geben. Die Bremerhavener haben ihren Abstand auf den Drittplatzierten Straubing damit auf acht Punkte vergrößert. Andererseits war der Tabellenvierte Schwenningen bis auf fünf Punkte an die Niederbayern herangerückt. Die Kölner Haie entschieden ihr Freitagsspiel gegen die abstiegsbedrohten Löwen Frankfurt mit 3:2 nach Penaltyschießen für sich und hatten damit das Play-off-Heimrecht wieder in Reichweite. Für die Tigers galt es somit am Sonntag, ihr Play-off-Heimrecht zu verteidigen und die Saisonbilanz mit den Haien ausgeglichen zu gestalten. Zwei der bisherigen drei Duelle hatten die Kölner für sich entschieden.
Bis auf den Verletzten Marcel Müller stand Tigers-Headcoach Tom Pokel der komplette Kader zur Verfügung. Hunter Miska, Benedikt Kohl, Cody Lampl und Linus Brandl waren als überzählige Spieler nicht im Lineup. Das Tor der Straubinger hütete Florian Bugl.
Haie-Trainer Uwe Krupp verzichtete in der Aufstellung auf Nick Aichinger, Maximilian Glötzl, Andreas Thuresson, Carter Proft, Patrick Sieloff und Edwin Tropmann. Im Tor der Gegner erhielt Tobias Ančička den Vorzug vor Mirko Pantkowski.
Spiel
Die Straubing Tigers legten los wie die Feuerwehr und kamen schon in der ersten Spielminute zu guten Chancen durch Cole Fonstad und Parker Tuomie. Auf der Gegenseite stand Gregor MacLeod plötzlich frei vor Florian Bugl, bekam das Spielgerät aber nicht mehr unter Kontrolle. Momente später luchste Tim Wohlgemuth einem Tigers-Spieler den Puck an der Bande ab und zog auf das Straubinger Tor. Diesmal war Bugl zur Stelle. Dann waren wieder die Niederbayern an der Reihe. Einen verdeckten Schuss von Mario Zimmermann konnte Tobias Ančička zur Seite lenken. In der achten Minute bekam Straubing nach einer Strafe gegen Maximilian Kammerer die erste Powerplay-Gelegenheit. Die Hausherren kamen nicht richtig in die Aufstellung und gerieten nach einem kapitalen Fehlpass eines Tigers-Spielers sogar in Rückstand. David McIntyre erzielte mit einem platzierten Schuss die Kölner Führung (08:43). In der elften Minute hatte Marcel Brandt den Ausgleich auf dem Schläger, traf aber nur den Pfosten, und Tim Brunnhuber und Sandro Schönberger wurden am Nachschuss gehindert. In der Folge kamen die Tigers etwas besser ins Spiel und erarbeiteten sich ein Chancenplus, wurden aber dann durch eine Strafzeit gegen Nicolas Mattinen ausgebremst. Außer einen Schuss von Nicolas Bailen, der eine sichere Beute von Bugl wurde, ließen die Niederbayern aber nichts zu. Kurz vor Strafzeitende fuhr Tuomie einen Konter, wurde jedoch von Alexandre Grenier abgedrängt. Mattinen versuchte es vor Drittelende noch mit zwei Schüssen von der blauen Linie, die aber von Ančička abgewehrt wurden. So ging es mit der knappen Kölner Führung in die ersten Pause. Pünktlich zur Drittelsirene kam es zu einer handfesten Meinungsverschiedenheit zwischen Brandt und Mark Olver. Beide bekamen Strafen aufgebrummt, der Straubinger allerdings zwei Minuten mehr, sodass die Tigers in Unterzahl ins zweite Drittel starten mussten.
Die Haie konnten den numerischen Vorteil nicht nutzen. Samuelsson und Tuomie vergaben nach Ablauf der Strafe gute Chancen auf den Ausgleich. Nach einem fairen Check von Justin Scott gegen Frederik Storm, in dessen Folge der Kölner kurz auf dem Eis liegen blieb, wurde das Spiel zunehmend ruppig. Zuerst kam es zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen JC Lipon und Grenier, die dafür jeweils fünf Minuten in die Kühlbox mussten. Kaum hatten beide Platz genommen, gab es die nächste Auseinandersetzung – diesmal zwischen Wohlgemuth und Michael Clarke. Beide mussten für zwei Minuten auf die Strafbank. Danach besannen sich beide Teams langsam wieder auf das Spiel. Ein Konter von Tyler Sheehy wurde von zwei Kölner Verteidigern unterbunden. Gegen Jason Bast war Bugl mit der Stockhand zur Stelle. Dann fing JC Lipon im gegnerischen Drittel einen Kölner Pass ab und zog sofort ab. Doch sein Schuss ging über das Haie-Tor. Anschließend wurde es wieder ruppig: Diesmal mussten Justin Schütz und Justin Braun jeweils für zwei Minuten wegen übertriebener Härte in die Kühlbox. In der Folge versuchten es beide Teams mit Schüssen von der blauen Linie, die aber nicht zum Erfolg führten. MacLeod und Håkon Hänelt brachten Bugl in Bedrängnis, aber der Straubinger Keeper behielt im Gewühl die Nerven. Drei Minuten vor Drittelende gelang schließlich Cole Fonstad das erlösende 1:1 (37:02). Der Tigers-Stürmer täuschte einen Pass auf seinen freistehenden Kollegen Scott an, vollstreckte dann aber durch die Beine eines Kölner Verteidigers selbst. Ančička war die Sicht verstellt. Der Torjubel war noch nicht verklungen, da schepperte es erneut im Kölner Kasten: Diesmal leistete Mike Connolly die Vorarbeit. Dessen Pass landete – abgefälscht durch einen Haie-Spieler – bei Josh Samanski, der die Kölner Verteidiger austanzte und ins kurze Eck vollstreckte (37:32).
In der 44. Minute bekamen die Tigers ihr zweites Powerplay zugesprochen – Stanislav Dietz musste nach einem Stockschlag auf die Strafbank -, setzten sich aber nicht entscheidend durch. Bei Gleichzahl konnte Grenier eine Doppelchance nicht nutzen. Bugl war mit dem Schoner zur Stelle und der Nachschuss ging vorbei. Momente später machte es Mattinen besser: Den genauen Pass von Matt Bradley lenkte der Tigers-Verteidiger an Ančička vorbei. Der Puck wurde zudem noch von Nicholas Bailen entscheidend abgefälscht (47:32). Zudem musste im Anschluss auch noch Grenier wegen Stockschlags auf die Strafbank. Es blieb aber beim 3:1. Wieder komplett hatte Wohlgemuth eine Großchance zum Anschlusstreffer, aber Bugl klärte im Spagat. Auch bei den Schlagschüssen von Dietz und Jan Luca Sennhenn blieb der junge Tigers-Keeper Sieger. Auf der anderen Seite lief Justin Braun von der eigenen Grundlinie kaum bedrängt Richtung Haie-Tor, brachte den Puck jedoch nicht an Ančička vorbei. Dreieinhalb Minuten vor Schluss nahm der Kölner Trainer Uwe Krupp bereits seinen Torwart vom Eis. Die Haie schossen nun aus allen Lagen, aber der Ausgleich oder zumindest der Anschlusstreffer gelang nicht mehr.
Ausblick
Am Donnerstag treten die Straubing Tigers auswärts bei den Iserlohn Roosters an (22.02.2024, 19:30 Uhr, Balver Zinn Arena, Iserlohn) an. Am Sonntag spielen die Niederbayern am heimischen Pulverturm gegen die Löwen Frankfurt (25.02.2024, 14:00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am Wochenende darauf geht es gegen die Eisbären Berlin (01.03.2024, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing) und die Schwenninger Wild Wings (03.03.2024, 14:00 Uhr, Helios Arena, Villingen-Schwenningen).
Tore: 0:1 (08:43) McIntyre D. (SH1); 1:1 (37:02) Fonstad C. (Braun J., Bradley M., EQ); 2:1 (37:32) Samanski J. (Connolly M., Daschner S., EQ); 3:1 (47:32) Mattinen N. (Bradley M., Connolly M., EQ).
Strafen: Straubing: 15 Minuten – Köln: 17 Minuten
Zuschauer: 5.635 (ausverkauft)