20 Minuten ansprechendes Eishockey war zu wenig für das erste Spiel der neuen Saison. Zunächst zeigte Bayreuth, ebenso wie der Gegner, ein schnelles und intensives Spiel. Nach nur zwei gespielten Minuten brachte man auch sofort etwas Sichtbares auf die Anzeigentafel. Bosas konnte auf das Tölzer Tor zulaufen, passte nach Außen und bekam den Nachschuss – nachdem Järveläinen noch am Goalie gescheitert war – welchen er zur Führung über die Torlinie drücken konnte. Kurze Zeit darauf durfte Beach zum Penalty antreten, welchen Brett Jaeger jedoch parierte. Machtlos war der Bayreuther Torsteher nach acht Minuten jedoch gegen den „auf die Reise geschickten“ Ex-Bayreuther Drews, der seinen Farben den Ausgleich bescherte. In Minute 14 – die Gastgeber hatten gerade eine UZ-Situation überstanden – stand Heatley goldrichtig und bugsierte das Spielgerät zur erneuten Führung für Gelb-Schwarz über die Linie. Den zweiten Penalty des Spielabschnitts – Jaeger hatte diesen durch ein Beinstellen selbst verursacht – hielt der Bayreuther Goalie erneut, in diesem Fall gegen Drews, souverän.
Aus der Kabine zum zweiten Abschnitt kommend, drückte Tölz sofort auf das Bayreuther Tor, was sich nach nur gut 80 gespielten Sekunden auch auf dem Videowürfel zeigte. MacAulay hatte keine Mühe den Ausgleich herzustellen. Ab diesem Moment schienen die Tigers von der Rolle und überließen den Tölzern das Feld, die dies gerne annahmen und mit zwei weiteren Treffern in diesem Abschnitt eine 2-Tore-Führung heraus schossen. Wehrs in eigener Überzahl und Edfelder mit einem Shorthander waren hier verantwortlich.
Auch im letzten Drittel gelang es den Tigers nicht dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Immer wieder brachte man sich mit ungenauen Pässen und Unkonzentriertheiten selbst in Verlegenheit. Mehrfach musste Jaeger eingreifen und konnte weitere Gegentreffer verhindern. Die wenigen guten Gelegenheiten zum Ende des Spiels durch Kolozvary und Bosas waren dann jedoch die Beute des Tölzer Torstehers Meisner. Als man Jaeger knapp zwei Minuten vor Ende vom Eis nahm und mit einem sechsten Feldspieler noch einmal probierte, heranzukommen, konnte MacAulay wenige Sekunden vor Schluss mit einem Emptynet-Treffer zum 5:2 alles klar machen. Dass dieser aus einer Abseits-Position erzielt wurde, war am Ende nicht mehr entscheidend.
Coach Markus Berwanger war am Ende zufrieden mit der gezeigten Leistung seiner Jungs: „Ich bin zufrieden mit den drei Punkten. Wir haben meiner Meinung nach am Ende verdient gewonnen. Es war eine riesige Energieleistung meiner Jungs.“
„Tölz hat verdient gewonnen. Nach dem guten Start haben wir wohl gedacht, dass wir alles in der Offensive lösen können, waren aber hinten offen wie ein Scheunentor. Oft haben wir die Situationen einfach falsch gelesen. Ich bin froh, dass es das erste Spiel war, denn so haben wir Gott sei Dank noch 51 Spiele um die Sache besser zu machen“, resümierte Tigers-Coach Kujala nach dem Spiel.
Tölzer Löwen vs. Bayreuth Tigers 5:2 (1:2, 3:0, 1:0)
Tore: 0:1 (2.) Bosas (Järveläinen, Rajala), 1:1 (9.) Drews (Wehrs, Strobl), 1:2 (14.) Heatley (Rajala, Mayr), 2:2 (22.) MacAulay (Beach, Schwarz), 3:2 (27.) Wehrs (Drews, Edfelder) PP1, 4:2 (35.) Edfelder (Sedlmayr) SH1, 5:2 (60.) MacAulay (Beach, Schwarz) EN
Strafen: Bad Tölz 14 Minuten – Bayreuth 16 Minuten
Powerplay: Bad Tölz 1 -6 Bayreuth 0 – 4
Zuschauer: 2011