Die Straubing Tigers besiegten am Freitagabend den dänischen Meister SønderjyskE Vojens mit 3:0. Die Niederbayern mussten sich den Sieg gegen flinke Dänen aber hart erarbeiten. Der Tigers-Neuzugang im Tor, Zane McIntyre, zeigte eine starke Leistung und holte einen Shutout. Zwei Powerplay-Tore sorgten für die Entscheidung zugunsten der Hausherren.
Ausgangslage
Nach zwei Jahren sind die Straubing Tigers zurück in der Champions Hockey League. In der ersten Hauptrundenpartie ging es am Freitagabend gegen den dänischen Meister SønderjyskE Vojens, der bereits zum vierten Mal in der CHL antritt. Die Meistermannschaft von Vojens wurde nur auf wenigen Positionen verändert, sodass das Team um Trainer Anders Førster mit einer eingespielten Mannschaft antrat. Topscorer des Teams aus der lediglich 7500 Einwohner zählenden Kleinstadt ist der dänische Nationalspieler Nikolaj Krag Christensen. Die Tigers gingen zwar nominell als Favoriten in die Partie, durften die Gäste aber auch nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn die Dänen hatten in der Vorbereitung u. a. Bremerhaven mit 4:3 besiegt.
Bis auf Marcel Müller, der nach seiner langwierigen Verletzung noch geschont wurde, stand Tigers-Headcoach Tom Pokel der komplette Kader zur Verfügung. Stephan Daschner, Linus Brandl, Simon Seidl und Tobias Schwarz waren als überzählige Spieler nicht im Lineup. Das Tor der Straubinger hütete Zane McIntyre.
SønderjyskE-Trainer Anders Førster verzichtete in der Aufstellung auf Jonas Schulz, Anders Biel und Mathias Kløve Mogensen. Im Tor der Gegner erhielt Mattias Pettersson den Vorzug vor Tobias Vilykke.
Spiel
Der erste Torschuss der CHL-Saison gebührte Marcel Brandt, der von der blauen Linie Mattias Pettersson im dänischen Tor prüfte. Im direkten Gegenzug lief William Pelletier alleine auf Zane McIntyre zu, der schon in der ersten Spielminute sein ganzes Können aufbieten musste, um einen Rückstand zu verhindern. Dann waren die Tigers an der Reihe: Tim Brunnhuber spielte schön Rückkehrer Travis St. Denis frei, der aber an Pettersson scheiterte. Gleich darauf liefen die Tigers erneut in einen Konter. Der Tigers-Goalie verkürzte aber bei Oscar Schulzes Alleingang geschickt den Winkel und entschärfte so die Situation. In der sechsten Minute musste Jacob Panetta wegen Behinderung auf die Strafbank, wodurch die Tigers im Powerplay kurz hintereinander zu mehreren guten Chancen kamen. Zunächst versuchte es St. Denis im Nachstochern, dann scheiterte Alex Green aus spitzem Winkel. Das erste Pflichtspieltor der Saison ging auf das Konto von Josh Samanski, der den Puck über die Fanghand von Pettersson in den Winkel jagte (6:18). Der Treffer gab den Niederbayern Sicherheit, die nun das Spiel weitgehend kontrollierten. Als das SønderjyskE-Team wieder komplett war, scheiterte Tim Fleischer mit einem Schuss aus kurzer Distanz. Dann passte Tigers-Kapitän Mike Connolly auf Brunnhuber, der zwar in aussichtsreiche Schussposition lief, aber den Puck nicht kontrollieren konnte. Gegen Ende des ersten Drittels erspielten sich die Dänen durch Peter Truelson, Rasmus Lyø und Pelletier gute Gelegenheiten, aber McIntyre blieb ein sicherer Rückhalt. Auf der Gegenseite stand Justin Scott nach einem langen Pass von Brandt völlig frei, zielte aber zu ungenau, Greens Schuss wurde von Pettersson abgewehrt. So ging es mit einer 1:0-Führung für die Tigers in die Drittelpause.
Das zweite Drittel begann mit einem Alleingang von Skyler McKenzie, der aber von Rasmus Lyø unfair gestoppt wurde. Der dänische Verteidiger musste wegen Haltens in die Kühlbox. Abgesehen von einem Schuss von der blauen Linie von Brandt konnten sich die Tigers jedoch diesmal keine Chancen erspielen. Nach Ablauf der Strafe kam Vojens zu einer Top-Gelegenheit: Nikolaj Krag Christensen zog hinter das Tigers-Tor, spielte zurück auf Mathias Borring Hansen, der aber aus kurzer Distanz über das Straubinger Gehäuse schoss. In den folgenden Minuten plätscherte das Spiel etwas dahin – bis zur 29. Minute: Philip Samuelsson passte scharf vor das gegnerische Tor, wo Cole Fonstad nur noch den Schläger hinzuhalten brauchte – 2:0 (28:15)! Der Torschütze hatte wenige Minuten später sogar das 3:0 auf dem Schläger. Fonstad lief an der linken Seite auf und davon, zog nach innen, zielte aber knapp neben Petterssons Tor. Oskar Drugge hätte Sekunden darauf beinahe ein Eigentor erzielt, als er einen Brandt-Schuss auf das eigene Tor abfälschte. Der Puck landete aber im Tornetz. Sechs Minuten vor Drittelende kam SønderjyskE zum ersten Powerplay. McKenzie musste wegen unnötiger Härte in die Kühlbox. Zählbares sprang mit einem Spieler mehr jedoch nicht heraus. Erst nach Ablauf der Strafe kamen die Dänen zu einer Großchance. Alexander Wiklund traf aber nur das Torgestänge. Kurz vor Drittelende musste Vojens-Kapitän David Madsen wegen Hakens auf die Strafbank. Ein verdeckter Samuelsson-Schuss sorgte zwar in Überzahl für Gefahr. Es blieb aber letztlich beim 2:0 nach vierzig Minuten.
Ein Brandt-Schuss leitete das letzte Drittel ein. Pettersson war jedoch mit der Fanghand zur Stelle. In der 44. Minute fuhren Samanski und Connolly einen Zwei-auf-eins-Konter, aber auch hier blieb Pettersson Sieger. Bei angezeigter Strafe gegen Pelletier kam Fonstad Sekunden später zu einer Riesenchance. Frei vor Pettersson brachte der Tigers-Stürmer zweimal den Puck nicht am starken dänischen Goalie vorbei. In Überzahl scheiterte zunächst Danjo Leonhardt an Pettersson, Marcel Brandt hämmerte den Puck aber kurz darauf zur vorentscheidenden 3:0-Führung in den Winkel (45:22). In der 51. Minute kam Vojens gleich zu zwei guten Gelegenheiten: Zuerst tankte sich Wiklund auf der linken Seite durch, aber McIntyre schnappte sich den Puck mit der Fanghand. Dann lief Borring Hansen alleine auf das Straubinger Tor zu. Hier klärte der Tigers-Goalie zusammen mit dem zurückgeeilten Samuelsson. JC Lipon und Tim Brunnhuber scheiterten beide aus spitzem Winkel an Pettersson. Drei Minuten vor Ende versuchte es Søren Dietz-Larsen mit einem Gewaltschuss. Er schoss zwar McIntyre den Schläger aus der Hand, der Puck überquerte aber die Linie nicht. In der Schlusssekunde schickte das Schiedsrichtergespann noch Krag Christensen wegen Haltens in die Kühlbox. Am Sieg der Tigers änderte dies freilich nichts mehr.
Ausblick
Am Sonntag steht bereits das nächste CHL-Heimspiel an. Es geht gegen den schwedischen Meister Skellefteå AIK (08.09.2024, 14:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Kommendes Wochenende spielen die Tigers am Freitag auswärts gegen die ZSC Lions (13.09.2024, 19:45 Uhr, Swiss Life Arena, Zürich). Am Sonntag geht es zuhause gegen das tschechische Team HC Dynamo Pardubice (15.09.2024, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).