Die Franken lagen bereits mit 0:4 in Front; die Tore der Straubinger kamen zu spät, um das Spiel noch zu drehen. Die Hausherren bauten mit vielen Scheibenverlusten und verlorenen Zweikämpfen die Gäste auf und wussten gleichzeitig mit besten Gelegenheiten nichts anzufangen.
Ausgangslage
Die Straubing Tigers trafen am Freitagabend auf ihren Tabellennachbarn, die Nürnberg Ice Tigers. Die Franken rangierten auf Platz neun, fünf Punkte hinter den Niederbayern. Zwei der drei bisherigen Begegnungen in der aktuellen Spielzeit konnten die Straubing Tigers für sich entscheiden. Zuletzt setzte es jedoch eine 1:4-Auswärtsniederlage. Mit Evan Barrett (14 Tore, 37 Assists) haben die Ice Tigers den drittbesten Scorer der Liga in ihren Reihen. Auch Cole Maier (19 Tore), Jeremy McKenna (18 Tore) und William Graber (24 Assists) sorgen für viel Verkehr vor dem gegnerischen Gehäuse.
Bei den Straubing Tigers um Trainer Tom Pokel standen Zane McIntyre, Nicolas Geitner, Mario Zimmermann und Skyler McKenzie nicht im Aufgebot. Das Tor der Hausherren hütete Florian Bugl.
Bei den Gästen mussten Headcoach Mitch O´Keefe und Co-Trainer Jochen Hecht auf Samuel Dove-McFalls (verletzt) verzichten. Zudem fehlten Daniel Allavena, Nikita Kotov und Maximilian Merkl. Im Gästetor startete Leon Hungerecker.
Spiel
Die Tigers gingen nach der deutlichen Kritik ihres Trainers wegen der Niederlage gegen Augsburg zunächst mit viel Zug und Kampfgeist in die Partie und kamen gleich in der ersten Spielminute durch JC Lipon und Nelson Nogier zu guten Gelegenheiten, die aber Leon Hungerecker im Gästetor zunichte machte. Doch auch die Ice Tigers hatten früh ihre Chancen: Einen Schuss von Kapitän Marcus Weber fälschte Cole Maier gefährlich ab. Der Puck ging knapp über das Torgestänge. Gleich darauf zog Ryan Stoa nach einem Querpass von Hayden Shaw aus kurzer Distanz ab, aber Florian Bugl im Tigers-Tor hielt stark. In der fünften Minute gelang den Gästen der Führungstreffer: Nach einem Puckverlust im Angriffsdrittel fuhren Will Graber und Evan Barratt einen Konter, den letzterer zum 0:1 abschloss (04:34). Wenig später bekamen sich Michael Clarke und Josef Eham in die Haare und wurden jeweils für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt. Die nächste bessere Gelegenheit hatte auf Nürnberger Seite Roman Kechter, der aber am Straubinger Goalie scheiterte. Cole Maier kam nach einem Bullygewinn der Gäste gleich zweimal aus kurzer Distanz vor Bugl zum Schuss. Der Tigers-Schlussmann klärte reaktionsschnell mit dem Schoner. Nach der starken Phase der Gäste dauerte es bis zur elften Minute, ehe die Tigers auch wieder gefährlich vor das Nürnberger Tor kamen. Hungerecker klärte zweimal gegen Justin Braun. Die Schlussminuten des ersten Drittels gehörten dann wieder den Gästen: Erst fälschte McKenna einen Schuss von Weber gefährlich ab. Der Puck ging aber am Straubinger Kasten vorbei. Dann vertändelte ein Tigers-Verteidiger an der blauen Linie als letzter Mann den Puck. Bugl reagierte gedankenschnell und klärte vor dem heranstürmenden Constantin Braun. Sekunden später war es dann doch geschehen: Nach einem Bullygewinn von Graber spielte Owen Headrick schnell auf Evan Barratt weiter, der aus kurzer Distanz Bugl keine Chance ließ und seinen zweiten Treffer erzielte (17:36). Die Tigers machten sich im ersten Drittel durch viele Puckverluste und verlorene Zweikämpfe selbst das Leben schwer.
Das zweite Drittel begann mit drei Top-Chancen der Straubinger: Lipon traf in der 23. Minute die Latte, gegen Elis Hede und Josh Samanski musste Hungerecker sein ganzes Können aufbieten. Die Tigers ihrerseits liefen nach einem Puckverlust erneut in einen Konter durch Barratt und Graber, aber diesmal blieb Bugl Sieger. Dann erkämpften Mike Connolly und Justin Scott an der Bande hinter dem Nürnberger Kasten den Puck und passten zu Lipon, der völlig alleine vor dem Tor stand. Doch der Tigers-Stürmer traf nur die Brust des Nürnberger Goalies. Auf der Gegenseite klärte Bugl gegen Constantin Braun. Einen Schuss von Adrian Klein wehrte Hungerecker nach vorne ab, war aber auch beim Nachschuss von Clarke zur Stelle. In der 31. Minute bekamen die Ice Tigers nach einer kleinen Strafe gegen Tim Brunnhuber wegen Hakens die erste Powerplay-Gelegenheit. Torchancen konnten sich die Gäste aber nicht erarbeiten. Unmittelbar nach dem Ende der Strafe hatte Justin Braun nach einem klasse Pass von Hede eine weitere Riesenchance zum Anschlusstreffer. Er hatte den Puck bereits an Hungerecker vorbeigelegt, traf dann aber nur das Außennetz. Das rächte sich nur Sekunden später. Ein Tigers-Verteidiger verlor hinter dem Straubinger Tor den entscheidenden Zweikampf gegen Kechter. Maier schnappte sich den Puck, spielte zum heranstürmenden Charlie Gerard und der ließ aus kurzer Distanz Bugl keine Chance – 0:3 (34:43). Kurz vor Drittelende hätte Samanski zumindest noch verkürzen können, zielte aber am Gästetor vorbei. Dann checkte Lipon im gegnerischen Drittel Marcus Weber gegen den Kopf, der benommen auf dem Eis liegen blieb und nach kurzer Behandlung in die Kabine geführt werden musste. Er kam auch im weiteren Spielverlauf nicht mehr auf das Eis zurück. Will Graber rächte sogleich seinen Kapitän und es folgte eine wilde Prügelei mit Lipon. Beide erhielten dafür eine fünfminütige Strafe sowie Lipon zusätzlich fünf plus Spieldauer wegen des vorausgegangenen Checks. Clarke musste die Strafe für seinen Teamkollegen absitzen. Die Straubinger ließen im zweiten Abschnitt beste Chancen ungenutzt, zeigten sich gleichzeitig weiter konteranfällig und gingen somit mit einem klaren Rückstand in die Pause.
Im letzten Drittel hatten die Gäste noch rund vier Minuten Überzahl auf der Uhr und wussten diesen Vorteil auch zu nutzen. Einen Schuss von der blauen Linie von Shaw fälschte Thomas Heigl ins Straubinger Tor ab (42:10). Justin Braun scheiterte in Unterzahl bei einem Alleingang an Hungerecker. Ein schneller Gegenstoß von Samanski und Leier endete ebenfalls beim Nürnberger Goalie. Auf der anderen Seite zielte Barratt am Pfosten vorbei und Headrick scheiterte an Bugl. Gut fünf Minuten vor Spielende durften sich die Tigers erstmals in der Partie nach einem Stockcheck von Cody Haiskanen in Überzahl versuchen. Ein Tor wollte aber auch im Powerplay nicht gelingen. Kaum war die Strafe abgelaufen, erhielten Headrick wegen Stockchecks und Clarke wegen unnötiger Härte kleine Strafen. Es ging somit fünf gegen fünf weiter. Drei Minuten vor Ende trafen endlich auch die Hausherren. Ein Schuss von Josh Melnick wurde von Hungerecker zur Seite abgewehrt, wo Connolly goldrichtig stand und zum 1:4 traf (56:42). 0,7 Sekunden vor Schluss erzielte Adrian Klein aus spitzem Winkel sogar noch das 2:4. Von der Grundlinie aus schoss der Tigers-Verteidiger den Nürnberger Goalie an, von dessen Rücken der Puck ins Tor ging (59:59). Am Sieg der Gäste änderte das freilich nichts mehr.
Ausblick
Am Sonntag führt die Reise der Niederbayern nach Hessen, wo sie sich mit den Löwen Frankfurt messen (02.02.2025, 14:00 Uhr, NIX Eissporthalle, Frankfurt). Nach der Länderspielpause treffen die Tigers zuhause auf die Kölner Haie (14.02.2025, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing) sowie auswärts auf die Eisbären Berlin (16.02.2025, 14:00 Uhr, Uber Arena, Berlin).
Straubing Tigers vs. Nürnberg Ice Tigers 2:4 (0:2, 0:1, 2:1)
Tore: 0:1 (04:34) Barratt E. (Graber W., McKenna J., EQ); 0:2 (17:36) Barratt E. (Headrick O., Graber W., EQ); 0:3 (34:43) Gerard C. (Maier C., EQ); 0:4 (42:10) Heigl T. (Shaw H., Kechter R., PP1); 1:4 (56:42) Connolly M. (Melnick J., Scott J., EQ); 2:4 (59:59) Klein A. (EQ).
Straubing Tigers: Bugl (Seidel) – Brandt, Braun, Connolly, Samanski, Lipon – Klein, Green, Leier, Leonhardt, St. Denis – Samuelsson, Nogier, Hede, Scott, Fleischer – Daschner, Clarke, Brunnhuber, Melnick.
Nürnberg Ice Tigers: Hungerecker (Treutle) – Haiskanen, Weber, McKenna, Graber, Barratt – Shaw, Böttner, Gerard, Maier, Kechter – Headrick, Karrer, Ustorf, Stoa, Braun – Heigl, Eham, Ribarik.
Strafen: Straubing: 36 Minuten – Nürnberg: 11 Minuten
Zuschauer: 5.478
Schiedsrichter: A. Ansons / A. Moosberger
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing