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Timo Herden verstärkt die Saale Bulls

Nach Forster bitten auch Urbisch und Halbauer um Vertragsauflösung

Þ17 August 2022, 18:12
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Vier Einsätze in der DEL, seit neun Jahren in der DEL2 aktiv (262 Einsätze, neun Shutouts), 2015 zum DEL2-Rookie des Jahres gewählt und mit einem Gegentorschnitt von 2,41 in der Saison 2014/15 der beste Torhüter der Zweiten Liga – und in der kommenden Spielzeit für die Saale Bulls zwischen den Pfosten: Die Rede ist von Timo Herden, der von den Bayreuth Tigers aus der DEL2 in die Händelstadt wechselt und fortan das Gehäuse des Nordmeisters hüten wird. „Für Halle habe ich mich entschieden, weil es unter allen Angeboten das beste Gesamtpaket für mich darstellte. Zudem haben sich Marius und Kai sehr um mich bemüht, was mir ebenfalls ein gutes Gefühl gab“ so der 27-Jährige, für den die Oberliga Neuland ist, „was die ganze Aufgabe zudem noch sehr spannend macht. Es ist für mich eine eher unbekannte Liga, sowohl was die Teams und Standorte als auch das Regionale angeht. Es gibt viel Neues kennenzulernen.“

Geboren im bayerischen Rosenheim durchlief Herden alle Nachwuchsmannschaften seines Heimatvereins und stand mit 18 Jahren erstmals für die Starbulls in der Saison 2013/14 in der Zweiten Liga zwischen den Pfosten. Nach vier DEL2-Spielzeiten bei den Oberbayern wechselte der Linksfänger nach Düsseldorf in die Deutsche Eishockey-Liga, hütete parallel dazu mittels Förderlizenz das Gehäuse des Zweitligisten Bad Nauheim. Nach einem Jahr zog es Herden wieder näher Richtung Heimat, wo er fortan für vier Jahre im Bayreuther Tor stand.

In der Wagnerstadt erarbeitete sich Herden durch seine Leistungen immer mehr Einsatzminuten. Aus anfangs 25 Partien hinter Brett Jaeger wurden 29, in der abgelaufenen Spielzeit war er mit 44 Einsätzen die ganz klare Nummer eins vor dem ehemaligen Bulls-Goalie Lukas Steinhauer, dem Oberliga-Torhüter der Jahre 2015 und 2018. Herden hatte von allen eingesetzten DEL2-Goalies die zweitmeiste Einsatzzeit und blieb in fünf Partien ohne Gegentreffer – im ligaweiten Ranking ebenfalls Rang zwei. Werte und Statistiken, die nicht von ungefähr kommen. „Er arbeitet wirklich hart, gibt in jedem Training Vollgas und ist zu 100 Prozent Profi“, so der auch in Halle noch bestens bekannte Ivan Kolozvary, langjähriger Tigers-Kapitän und Teamkollege Herdens. „Er ist ein super Kerl und sehr freundlich. Er ist zwar noch jung, aber schon sehr erfahren.“

Und durch jene Erfahrung weiß Vielspieler Herden, auf was es in den kommenden Monaten nun ankommt, um eine erfolgreiche Spielzeit absolvieren zu können. „Meine und unsere Ziele sind ganz klar: Erstmal müssen wir als Team in der Vorbereitung zusammenzufinden, um nach der Saison den großen Wurf feiern zu können – den Aufstieg“, so der Schlussmann. „Dazu hat jeder seinen Teil beizutragen. Ich will bei gegebener Spielzeit immer meine bestmögliche Leistung abrufen und auch sonst meine Teamkollegen in jeglicher Hinsicht unterstützen und mitreißen.“

Die Saale Bulls sind stolz und froh, in der kommenden Saison auf die Fangkünste von Timo Herden bauen zu können und wünschen ihrem neuen Torwart eine erfolgreiche und verletzungsfreie Spielzeit in der Händelstadt. 


Was sind Verträge heutzutage noch wert?

Eine Frage, mit der sich die Saale Bulls in den vergangenen Wochen erneut auseinandersetzen mussten. Nach dem überraschenden Wunsch einer Vertragsauflösung von Ryan Foster traten zuletzt auch Jakub Urbisch und Philipp Halbauer mit der Bitte an die Verantwortlichen heran, von den geschlossenen Vereinbarungen über die Fortsetzung der gemeinsamem Zusammenarbeit Abstand nehmen zu wollen. Beide Akteure begründeten den Schritt damit, die Schlittschuhe an den Nagel hängen zu wollen, da sie ihre Karriere beenden möchten. Weshalb diese Eingebung erst nach der Unterzeichnung der neuen und besser dotierten Arbeitspapiere zustande kam, muss unbeantwortet bleiben bzw. kann nur von den Akteuren erläutert werden…

Der Wunsch von Spielern, den Club trotz bestehender Arbeitsverhältnisse verlassen zu wollen, geht immer einher mit einem enormen finanziellen und administrativen Aufwand für die Sportliche Leitung und den Vorstand. Es galt, ab sofort erneut den Spielermarkt zu sondieren – ein Markt, der zu diesem Zeitpunkt der Saisonvorbereitung nahezu leer gefegt, Ersatz auf die Schnelle nur schwer zu beschaffen war. Des Weiteren ist bei der Verpflichtung neuer Spieler eine Zahlung im unteren vierstelligen Betrag in den Reindl-Pool zu entrichten, von der Außendarstellung gegenüber den Fans und Sponsoren ganz zu schweigen.

Wie geht es nun weiter? Der Vertrag mit Philipp Halbauer wurde im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst, nachdem sich der 25-Jährige bereit erklärt hat, die durch diesen Schritt anfallenden Kosten zu übernehmen, der Verteidiger wird nicht mehr im Bulls-Trikot auflaufen. Ein wenig anders gestaltet sich die Causa Urbisch. Nachdem der 26-Jährige die Verantwortlichen mit seinem Wunsch nach Vertragsauflösung überraschte und man mit dem DEL2-erfahrenen Timo Herden einen mehr als adäquaten Nachfolger präsentieren konnte, folgt die Rolle rückwärts – der Linksfänger möchte seine Karriere fortsetzen. Somit stehen aktuell drei Goalies unter Vertrag, doch erscheint eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Urbisch nach den Geschehnissen der letzten Wochen als eher unwahrscheinlich – sowohl aus sportlicher als auch wirtschaftlicher Sicht. Die Verantwortlichen haben dem Deutsch-Tschechen und seinem Berater nahegelegt, sich nach einem neuen Verein umzuschauen, um eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden.

Warum der Schritt in die Öffentlichkeit? Um Schaden vom Verein abzuwenden und um vollständige Transparenz abzubilden. Die Saale Bulls, die ihren vertraglichen Verpflichtungen zu jeder Zeit und vollumfänglich nachkommen,  verstehen sich als ein verlässlicher und professioneller Vertragspartner und möchten auf diesem Weg auch noch einmal in aller Deutlichkeit ihren Spielern aufzeigen, dass ein abgeschlossener Vertrag nie einseitig ist und neben Rechten eben auch Pflichten beinhaltet – für beide Seiten.

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