Grandios! Trotz erheblicher Personalprobleme gewinnen die Roten Teufel in einem sehenswerten Spiel gegen die Dresdner Eislöwen mit 2:1 (0:0,1:0,0:1/1:0) nach Verlängerung und sichern sich zwei wertvolle Punkte. „Alle haben sich heute für diesen Verein förmlich zerrissen. Nur so können wir diese ungewöhnliche Situation gemeinsam überstehen“, sagte hernach Trainer Harry Lange. Sein Kollege Andreas Brockmann zollte dem stark reduzierten Kader des EC Bad Nauheim Respekt: „Wir können über diesen Punkt sehr glücklich sein. Bad Nauheim war heute die bessere Mannschaft mit der besseren Einstellung.“
Harry Lange hatte angesichts der personellen Notlage Umstellungen vorgenommen. So verteidigte der etatmäßige Angreifer Mick Köhler an der Seite von Kevin Schmidt. Der junge Leo Hafenrichter bekam ebenso Eiszeiten wie Nikonor Dobryskin, um den anderen Defensivkräften Entlastung zu verschaffen. Und beide erledigten ihren Job hervorragend.
Die Partie zwischen dem Vierten und dem Zweiten begann furios. Beide Teams gaben sofort Vollgas. Bad Nauheim hatte nach einer Strafzeit gegen Adam Kiedewicz gleich zu Beginn die Gelegenheit, in Überzahl in Führung zu gehen. Pech, dass Taylor Vause in dieser stürmischen Drangphase nur den Pfosten traf. Dann schickten die Referees hintereinander Kevin Schmidt und Taylor Vause auf die Strafbank, doch die Roten Teufel wehrten sich mit viel Leidenschaft, zudem stand Keeper Felix Bick sicher und verhinderte einen Gegentreffer. Gegen Ende des ersten Drittels erarbeitete sich der ECN mit seiner Kontertaktik zwei Top-Chancen. Jordan Hickmott verpasste nach glänzendem Zuspiel von Jerry Pollastrone einen Treffer, dann parierte Dresdens Keeper Janick Schwendener gegen Tobias Wörle. So blieb es in der temporeichen Partie beim torlosen Remis nach 20 Minuten.
Dresden erwischte den besseren Start ins zweite Drittel. Die Truppe von Andreas Brockmann machte Druck, der ECN lauerte weiterhin auf Konter. Als Dresdens Simon Karlsson wegen Beinstellen auf die Strafbank musste, ging Bad Nauheim in Führung. Mick Köhler lauerte vor dem Tor und traf im Nachschuss zum 1:0. Danach hätten Tristan Keck und Jerry Pollastrone erhöhen können, aber Dresdens Keeper Schwendener parierte super und verhinderte einen höheren Rückstand.
Das hohe Tempo setzte sich auch im letzten Abschnitt fort. Der ECN agierte in der Defensive sehr konzentriert. Dresden forcierte seine offensiven Bemühungen, aber klare Chancen verbuchten die Eislöwen nicht. Auf der anderen Seite bekam der ECN die Möglichkeit auf ein Überzahlspiel, als Tim Knobloch auf die Strafbank wanderte. Aber auch diese Phase blieb torlos, obwohl die Rot-Weißen mächtig drückten. Es begann die Schlussphase. Zunächst überstand Bad Nauheim eine brenzlige Situation, aber dann stand Tomas Andres goldrichtig und traf per Abstauber exakt 51 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 1:1. Bitter für die Roten Teufel.
In der Verlängerung hatten zunächst Dresden ein kleines Übergewicht, aber die erste nennenswerte Chance nutzte Jerry Pollastrone. Der Amerikaner traf entschlossen und nach Pass von Kevin Schmidt zum 2:1 in der 62. Minute einer aufregenden wie niveauvollen Partie.