Am Ende war es zwar erneut knapp, dennoch hatten sich die Ravensburger Cracks den 2:1 Sieg über die Selber Wölfe redlich verdient. Bei gleichzeitigen Punktverlusten der Konkurrenz konnte sich das Team von Coach Gergely Majoross noch fester auf Platz 2 etablieren.
Bei den Towerstars waren durch die Rückkehr der drei U20 Nationalspieler endlich wieder alle Positionen besetzt, lediglich die verletzten Tim Sezemsky und Fabian Dietz fehlten aus bekannten Gründen. Die Partie ging von Beginn an hin und her, wirklich vielversprechende Torchancen waren allerdings Mangelware. Zu eng wurden die Zweikämpfe in den jeweiligen Verteidigungszonen geführt. Was dennoch aufs Tor kam, war sichere Beute von Ilya Sharipov und Michael Bitzer. Offensichtlich hatten sich beide Mannschaften auch gut aufeinander eingestellt, phasenweise spielte sich das Geschehen nur zwischen den blauen Linien ab. So ging es letztlich auch torlos in die erste Pause, bis dahin gab es auch keine einzige Strafzeit.
Im zweiten Spielabschnitt präsentierten sich die Oberschwaben bissiger und sie brachten die Scheibe auch schneller und effektiver durch die neutrale Zone. Knapp über sechs Minuten nach Wiederanspiel schlug dann die Stunde von Nachwuchstalent Alexander Rudkovski. Der 18-Jährige schlenzte aus der Halbdistanz aufs Tor und der Puck schlug halbhoch im Selber Gehäuse ein. Es war der erste DEL2 Treffer für den U20 Stürmer des EV Ravensburg. Die Führung wirkte wie ein Eisbrecher, denn fortan bestimmten die Oberschwaben die Partie. Selbst ein Unterzahlspiel brachte sie da nicht aus dem Konzept. Florin Ketterer schickte Max Hadraschek und Nick Latta auf einen Konter, letzterer erwischte Wölfe Keeper Michael Bitzer am rechten Pfosten über der Fanghand und die Towerstars lagen zur Hälfte des Spiels mit 2:1 in Front. Dass die Gäste immer wieder durch Konter das gute Stellungsbild sowie die Reflexe von Ilya Sharipov auf die Probe stellten, war ausreichend Warnung für den Schlussabschnitt.
Optisch hatten die Towerstars die Partie gegen einen taktisch gut agierenden Gegner zwar weiterhin die Nase vorne, allerdings machten sie zu wenig daraus. Auch zwei Überzahlspiele in der 45. und 49. Minute brachten nicht den potenziell vorentscheidenden dritten Treffer. So sollte es noch einmal richtig spannend werden, als die Oberfranken rund sechs Minuten vor Ende in einer Druckphase prompt den 2:1 Anschlusstreffer durch Mark McNeill markierten. Minutenlang schien das Spiel danach auf der Kippe, denn Selb drückte mächtig auf den Ausgleich. Wie schon in Freiburg und Landshut behielten die Towerstars in der Schlussphase allerdings die Ruhe und auch als Wölfe-Trainer Ryan Foster einen 6. Feldspieler aufs Eis brachte, agierten sie clever und nahmen entscheidend Zeit von der Uhr.
„Man hat heute gespürt, dass wir in den letzten Wochen personell deutlich reduziert waren. Wir haben nicht die nötige Energie aufs Eis bekommen, die gegen diesen Gegner nötig gewesen wäre. Dennoch haben wir uns einige Chancen kreiert und letztlich haben sich die Jungs den Sieg auch verdient“, sagte Towerstars Coach Gergely Majoross nach dem Spiel.
Dank der neun Punkte aus den letzten drei Spielen seit Neujahr konnten die Towerstars den Vorsprung auf Rang 3 nun auf fünf Punkte ausbauen, sogar 10 Punkte sind es nun bis Platz 7.