Ausschlaggebend war ein deutlicher Einbruch im Spiel, der sich schon im zweiten Spielabschnitt abzeichnen sollte.
Vor fast 2700 Zuschauer hatten die Towerstars einen Start nach Maß. Druckvoll ging es vom Anspielbully weg in Richtung gegnerischem Tor und nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, da schob Stephan Vogt einen unmittelbar vor der Torlinie liegen gebliebenen Puck zur 1:0 Führung über die Linie. Rund zwei Minute später war die Scheibe auch bereits zum zweiten Mal im gegnerischen Tor untergebracht, doch Hauptschiedsrichter Alexander Singer signalisierte nach Protesten der Eislöwen unmittelbar, dass er den Videobeweis zu Rate ziehen werde. Die ausgetreckten Arme des Unparteiischen signalisierten kurz danach, der Treffer zählte nicht, er wurde mit dem Schlittschuh erzielt. Von den Gästen war in der ersten Hälfte des Startabschnitts überraschend wenig zu sehen, die Towerstars hatten die neutrale Zone gut im Griff, was dennoch auf das Ravensburger Tor kam, war sichere Beute von Torhüter Jonas Langmann.
In der zwölften Minute verbuchte Marcel Rodmann mit einem vor dem Tor noch abgelenkten Puck eine der bislang besten Möglichkeiten, im direkten Gegenzug scheiterte Towerstars Stürmer Brian Roloff auf der Gegenseite bei einem Alleingang. Eislöwen Keeper Weitzmann parierte stark mit einem Butterfly der linken Beinschiene. Zwischen der 14. – und 16. Minute kamen die Towerstars dann richtig in Bedrängnis, Zunächst traf es Fabio Carciola wegen Stockschlag, eine Minute später sprach Hauptschiedsrichter Alexander Singer dazu eine Strafzeit gegen Torhüter Jonas Langmann wegen absichtlichem Verschieben des Tores aus. Die dreiminütige Unterzahl, davon eine Minute doppelt, überstanden die Oberschwaben aber schadlos und es blieb bei der knappen, zu diesem Zeitpunkt auch nicht unverdienten Führung.
Im zweiten Spielabschnitt kamen die Gäste mit mehr Tempo aus der Kabine, doch die Towerstars kamen die Konterchancen. Daniel Schwamberger konnte beispielsweise nach zweieinhalb Minuten selbstbewusst vor das Dresdner Tor ziehen. Er wurde jedoch gefoult und erhielt völlig zu Recht einen Penalty. Dieser war gut geschossen, doch Weitzmann parierte stark mit der Fanghand. So wirklich zwingendes sollte den Towerstars danach aber nicht gelingen, der Ausgleich in der 33. Minute war die logische Konsequenz verstärkter Probleme in der Ravensburger Defensive. Einen Schuss von Macholda fälschte Cook kurz vor dem Torraum noch ab, 1:1 .Die Ravensburger Proteste wegen hohen Stocks forcierten den Videobeweis, der Treffer sollte nach kurzer Sichtung der Szene aber Anerkennung finden. Die Towerstars waren jetzt richtig unter Druck, doch der Ravensburger Goldhelm hatte die passende Antwort auf dem Schläger. Auf rechter Seite brach er selbstbewusst durch, zog vor das Tor und schlenzte das Spielgerät exakt zum 2:1 in den linken Torwinkel. Mit dieser Führung ging es auch in die zweite Pause.
Im Schlussabschnitt wirkten die Towerstars zusehends zu spät in den Zweikämpfen, auch waren in allen Spielfeldzonen die Pässe zu ungenau. Dazu gesellten sich Abstimmungsprobleme, so wie nach sechs im Schlussabschnitt gespielten Minuten. Petr Macholda spazierte schier unbedrängt durch die komplette Ravensburger Zone und überwand letztlich auch noch Torhüter Jonas Langmann, das 2:2 tat mal so richtig weh. Wie sehr, zeigte sich in den Folgeszenen, Die Towerstars hatten das Spiel jetzt vollkommen abgegeben und sie sie mussten im wahrsten Sinne des Wortes zusehen, wie fünf Minuten später Alexander Höller sogar zur Dresdener 3:2 Führung den Puck durch die Beine von Jonas Langmann stocherte. Von diesem Schock sollte sich die Oberschwaben letztlich nicht mehr erholen. Alle Angriffsbemühungen, auch durch die Herausnahme des Torhüters zugunsten eines sechsten Feldspielers, brachten letztlich nichts mehr ein.
Durch die gleichzeitigen Siege der Konkurrenz mussten die Towerstars zwei Plätze einbüßen und sind nun siebter. Am Sonntag müssen sie die Reise zum schweren Auswärtsspiel bei den Kassel Huskies antreten. Diese unterlagen am Freitagabend mit 2:3 nach Verlängerung dem Tabellenschlusslicht Heilbronn. Ob dies ein Zeichen eines Durchhängers ist, oder für zusätzliche Motivation sorgen wird, muss sich natürlich erst zeigen. Spielbeginn ist bereits um 17 Uhr, SpradeTV wird die Partie live übertragen.
eishockey.net / PM Ravensburg