Beim 1:3 in Freiburg blieben erneut zu viele Möglichkeiten ungenutzt, auch öffnete sich die Strafbank wieder einmal zu oft. Abgesehen von den aufgrund schneeglatter Straßen beschwerlichen Anreisebedingungen gab es bei den Towerstars vor dem Spiel eine gute Nachricht. Nach achttägiger Verletzungspause war Topscorer Matt Santos wieder zurück in der Aufstellung. Mit dabei war auch Förderlizenz-Verteidiger Niklas Hübner vom PENNY DEL Kooperationspartner Ingolstadt. Wie erwartet starteten die Gastgeber vor ausverkauften Rängen mit Tempo und bereits nach 30 gespielten Sekunden hatte Towerstars Keeper Ilya Sharipov Glück, das ein Schuss aus halblinker Position am rechten Pfosten vorbeiflitzte. Bis zur sechsten Minute gab es ein weitgehend flottes und ausgeglichenes hin und her, ehe sich die Towerstars den ersten Gegentreffer zum 1:0 einfingen. Tomas Schwamberger konnte aufgrund eines Abstimmungsproblems in der neutralen Zone zentral durchbrechen, er ließ bei seinem Alleingang Ilya Sharipov keine Chance.
Einen frühen Gegentreffer vermeiden, dass steht stets auf der taktischen Agenda eines Auswärtsspiels in Freiburg, denn prompt verlieh das den Hausherren mächtig Schwung und die Towerstars fanden sich immer wieder in der eigenen Zone eingeschnürt wieder. Etwas besser in der Spur wirkten die Towerstars nach dem Powerbreak, jedoch gab es die nächste brenzlige Situation bereits in der 13. Minute. Ralf Rollinger kassierte eine Strafzeit, welche die Oberschwaben allerdings problemlos überstanden. Wenig später konnten auch die Towerstars in Überzahl agieren, allerdings sprang auch hier nichts Zählbares heraus. Letztlich ging es mit der knappen 1:0 Führung der Breisgauer auch in die erste Pause.
Im zweiten Spielabschnitt hatten die Towerstars zu Beginn zähe Minuten, die prompt in einer weiteren Strafzeit mündeten. Hinter dem eigenen Tor leistete sich Lukas Jung ein Beinstellen, das exakt zur Hälfte der Strafzeit mit dem 2:0 der Wölfe bestraft wurde. Alexander De Los Rios schlenzte aus der Halbdistanz in Richtung Tor und der Puck flatterte hinter Ilya Sharipov ins Netz. Nach vorne lief fortan wenig zusammen, Freiburg machte die Räume und Passwege in der neutralen Zone effektiv dicht. Auch ein Powerplay in der 33. Minute war zu durchsichtig aufgezogen und die Towerstars mussten sogar froh sein, dass auch die Freiburger teils großzügig mit ihren Chancen umgingen. Hätte Ilya Sharipov bei eigenen Powerplay einen Alleingang von Wölfe-Stürmer Chris Billich sowie in der 40. Minute einen Schuss des vor dem Tor vergessenen Shawn O´Donnell nicht pariert, wäre die Partie wohl schon nach dem zweiten Abschnitt durch gewesen.
So sahen die 3500 Zuschauer in der „Echte Helden Arena“ ein Schlussdrittel, in dem noch einmal ordentlich Spannung aufkam. Der Start in den Schlussabschnitt gestaltete sich für Denis Pfaffengut allerdings wenig glücklich. Für einen zu rustikalen Check an der Bande setzte es eine 5 plus Spieldauerstrafe, das Spiel war für den Towerstars Verteidiger damit nach 43 Minuten vorzeitig beendet. Den Towerstars drohte weiteres Ungemach, allerdings gelang Fabian Dietz die Puckeroberung nach dem Bully, zog mit Verteidiger Niklas Hübner auf und davon und letzterer vollendete eiskalt mit der Rückhand zum 2:1 Anschlusstreffer. Jetzt hatte das Spiel einen völlig anderen Charakter. Die Towerstars wirkten wie aufgerüttelt, passsicherer und druckvoller in der gegnerischen Zone, Freiburg hingegen schien deutlich zu wackeln.
Allerdings fanden weder die Stürmer vor dem Tor, noch die Blueliner aus der Distanz etwaige Lücken ins Freiburger Tor. So kam es letztlich neun Minuten vor Ende zur Vorentscheidung ernüchternder Art. Diesmal brach Calvin Pokorny an der blauen Linie durch und traf konsequent zum 3:1. In der verbleibenden Zeit wirkten die Angriffsbemühungen der Ravensburger Cracks wieder deutlich verkrampfter und brachten letztlich auch nichts mehr Zählbares ein. Auch nicht, als Towerstars Coach Bo Subr nach einer Auszeit rund drei Minuten vor Schluss den Torhüter für einen sechsten Feldspieler zog und sich eineinhalb Minuten vor Ende nochmals die Strafbanktür für einen Wölfe-Spieler öffnete. Es blieb beim 3:1 und einer Niederlage, welche die Towerstars auf Platz 9 der DEL2 Tabelle abrutschen ließ.
Towerstars Coach Bo Subr dankte nach dem Spiel den 300 mitgereisten Fans für die starke Unterstützung, sein eigenes Team nahm er hingegen deutlich in die Pflicht: „Wir müssen unsere Mentalität endlich verändern, auch haben wir andere Erwartungen an gewisse Spieler. Im dritten Spiel hintereinander nur jeweils 1 Tor zu schießen, ist eindeutig zu wenig“, haderte der Trainer.