Traditions-Derby geht deutlich verloren

Þ15 Februar 2020, 07:23
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EV Füssen
EV Füssen

Im sechsten Altmeisterduell der laufenden Oberliga-Spielzeit behielt der SC Riessersee zum vierten Mal die Oberhand. Waren die Füssener in den ersten fünf Vergleichen jeweils auf Augenhöhe oder sogar besser, so mussten sie diesmal ein deutliches 2:6 (1:2, 0:3, 1:1) hinnehmen. Die Entscheidung fiel in der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts, als die Werdenfelser innerhalb von sechs Minuten drei Treffer erzielen konnten. Füssen gab sich bis zum Ende nicht geschlagen, kassierte insgesamt aber zu leichte Treffer gegen einen Gegner, der mit gutem Defensivspiel punkten konnte.

Denkbar schlechter Start für die Schwarz-Gelben. Nach nur 20 Sekunden ließ sich die Mannschaft zum 0:1 durch Victor Östling überrumpeln, der völlig frei vor dem Tor zum Abschluss kam. Die Anfangsphase gehörte auch danach klar dem SCR, der in Überzahl den zweiten Treffer nur knapp verpasste. Praktisch aus dem Nichts fiel danach aber der Füssener Ausgleich durch Marco Deubler, er nutzte einen verunglückten Ausflug des ansonsten starken Allavena im Garmischer Gehäuse. Danach neutralisierten sich beide Mannschaften ohne große Tormöglichkeiten. Bis zur 16. Minute, dann lief der EVF in einen Konter, den Andi Jorde noch bravourös hielt, Kircher konnte aber zum 1:2 abstauben. Nach der ersten Strafe gegen den SCR vergab Eric Nadeau in Überzahl die Riesenchance zum Ausgleich.

Die Strafzeit ging bis in den zweiten Abschnitt weiter, und hier zeige sich das gleiche Bild. Füssens Kapitän hatte das fast leere Tor vor sich, zielte jedoch an den Schlittschuh eines Abwehrspielers, der so für seinen geschlagenen Torhüter rettete. Der EVF war nun deutlich besser im Spiel, während Chancen des SCR zunächst Mangelware blieben. Nach 27 Minuten provozierte Gästespieler Eckl eine handfeste Rauferei, die den EVF wieder in Überzahl brachte. Nach tollem Pass von Velebny startete Dejan Vogl ein Solo, doch der Abschluss blieb ihm verwehrt, Allavena konnte die Scheibe von der Linie kratzen. Hatte der EVF bis dahin in diesem Abschnitt alles im Griff, so kippte das Spiel ab der 30. Minute völlig. Bei einem Konter scheiterte der SCR knapp, kurz darauf konnte Maurer nicht von der Scheibe getrennt werden und schoss zum 1:3 ein. Kurz nach einer überstandenen Strafe konnte Arkiomaa das 1:4 markieren, gleich darauf gab es erneut Powerplay für die Gäste und hier das 1:5 durch Wachter. Damit hatte Garmisch das Spiel innerhalb kurzer Zeit für sich entschieden. Füssen hatte danach in Überzahl auch einfach kein Glück, als die Garmischer Abwehr immer wieder in höchster Not klären konnte.

Im letzten Abschnitt kam dann Benedikt Hötzinger für den etwas glücklosen Andreas Jorde ins Füssener Gehäuse. Die Schwarz-Gelben probierten hier nochmals alles, in Überzahl markierte Samuel Payeur den zweiten Treffer, und bereits mit dem nächsten Angriff wäre sogar umgehend der dritte möglich gewesen, aber der Puck wollte nicht mehr ins Tor. Das mussten dann auch Marc Besl und Dejan Vogl feststellen, die mit großen Chancen scheiterten. Als der EVF am Ende alles auf eine Karte setzte, gelang Garmisch mit dem Empty Net Goal zum 2:6 der Schlusspunkt durch Eckl. Ein insgesamt verdienter Sieg des SCR auf Grund einer soliden Abwehrleistung und der besseren Chancenverwertung.

Trainer George Kink (SC Riessersee): „Wir wussten, dass uns in Füssen eine schwere Aufgabe erwartet, daher wollten wir konzentriert starten. Das Tor bereits nach 20 Sekunden war natürlich ein Traum. Füssen hat das dann gut gemacht, sie sind tief gestanden, um uns zu locken. Unsere Tore sind aber zum richtigen Zeitpunkt gefallen, und am Ende haben wir den Sieg souverän nach Hause gebracht.“

Trainer Andreas Becherer (EV Füssen): „Es ist klar zu sehen, die lange Saison hinterlässt bei uns jetzt Spuren, aus den letzten fünf Spielen haben wir nur einen Punkt geholt. Wir sind müde, auch geistig, das sieht man vor allem im Powerplay, da ist der Gegner immer einen Schritt voraus, auch bei Abprallern. Es tut mir leid für die Jungs, die alles geben, aber wir haben gerade ein Loch. Das ist kein Beinbruch und hatte jedes Team bisher, wir müssen jedoch schauen, dass wir aus diesem Tal wieder heraus kommen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Spieler anderer Mannschaften im Entmüdungsbecken liegen und einen Cappuccino trinken, während meine Jungs wieder zur Arbeit gehen.“

Tore:
0:1 (1.) Östling (Chyzowski, Vollmer)
1:1 (5.) Deubler (Wiedemann, Velebny)
1:2 (16.) Kircher (Eckl, Lobach)
1:3 (32.) Maurer (Zitterbart, Wachter)
1:4 (36.) Arkiomaa (Maurer, Östling)
1:5 (38.) Wachter (Zitterbart, Mayr/5-4)
2:5 (49.) Payeur (Nadeau, Dropmann/5-4)
2:6 (58.) Eckl (Zitterbart/ENG)

Strafminuten Füssen 14 plus 10 für Guth plus 10 für Schulz, Riessersee 18 plus 10 für Eckl

Zuschauer 1054

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