Die blau-gelbe Brigade blieb dem Schlachtplan von Trainer Todd Warriner treu und gewann dank eines Tores von D'Artagnan Joly mit 4:3. Am Freitagabend können die Trapper in Bad Tölz den Job abschließen.
Die Trappers hätten am Dienstagabend den Matchball erreichen können, doch dazu hätten sie die Form der vorherigen Spiele gebraucht. Was folgte, war ein schön herausgespieltes Tor der Löwen. Und doch schien zunächst alles in Ordnung zu sein. Es ging darum, die vorherigen Spiele zu vergleichen. Allerdings verblasste dieser erste Abschnitt im Vergleich zu den spektakulären Ergebnissen 5:3 und 2:8.
Lange Zeit schien es einfach keine richtige Nacht für die Trapper zu sein. Dies zeigte sich auch beim schnellen zweiten Tor, das plötzlich auf der Anzeigetafel erschien, als die Zuschauer kaum die Tribüne betreten hatten. Dann kam eine ganz starke Phase, in der Tölz zurückfiel – und Trappers an die Tür von Enrico Salvarani klopfte. Doch der Südtiroler ließ sich nicht beirren. Den Rest erledigten die Männer vor ihm.
Einmal durchbrach ein Pass von Mike Dalhuisen die starke Löwen-Abwehr. Das erreichte Anthony Rinaldi. Im direkten Duell mit Salvarani ging er als stolzer Sieger hervor: 1:2. Das Tor des Hattrick-Helden vom Sonntag brachte die Spannung zurück ins dritte Spiel.
„Wir waren nach der ersten und zweiten Halbzeit frustriert“, erklärte Rinaldi anschließend. „Aber wir wissen auch, was für eine Mannschaft wir haben: eine grundsolide Mannschaft mit enormem Kaliber.“ Der Rückstand war für uns nur der Treibstoff, um den Sieg zu erringen. Es gab uns die Energie, die wir brauchten.‘
Die Trappers wiederholten Tölz‘ Trick, indem sie kurz nach dem Bully durch Ties van Soest ein Tor erzielten. Dann drehten sie das Ganze, als Rinaldi sein zweites Tor des Abends erzielte. Doch eine fragwürdige Vier-Minuten-Strafe von Joly schien dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Der neckende Marc Schmidtpeter nutzte das Powerplay voll aus: 3:3.
Um den Unterschied zu machen, mussten die Trapper die Top-Linie Marinaccio – Hermens – Joly aus dem Hut zaubern. Letzterer beförderte einen sehenswerten Schuss zum Siegtreffer: 4:3. Die Menge stand auf den Bänken und feuerte ihre Helden auf dem Eis an. Die Tilburg Trappers führen in der Best-of-Seven-Serie mit 3:0 und ein Auswärtssieg in Bad Tölz würde für den Einzug ins Halbfinale reichen.
Mann des Spiels Rinaldi wollte das vorerst nicht: „Ich habe keinen Lieblingsgegner, auch wenn es nach fünf Toren in zwei Spielen so aussah.“ Das Wichtigste ist, dass wir heute Abend den Sieg aus dem Feuer gezogen haben. Das ist alles, was im Moment zählt.
Seien wir ehrlich: Diese Play-offs sind die schwierigsten Spiele. Wir müssen sicherstellen, dass wir ihrer Intensität gerecht werden – denn sie haben sie, glauben Sie mir. Von irgendwelchen Halbfinals möchte ich deshalb auch nichts wissen. Wir müssen Bad Tölz zunächst endgültig hinter uns lassen. Das wird schon schwierig genug. Sie werden versuchen, nächsten Freitag hart zurückzuschlagen. Wenn sie hart zuschlagen, müssen wir aufstehen und zurückschlagen. Dann haben wir gute Chancen, das Halbfinale zu erreichen.“