Mit Andreas Kristler erstmals in dieser Saison im Line Up und mit Thomas Höneckl zwischen den Pfosten gingen die Steinbach Black Wings in das zweite Auswärtsmatch der neuen Meisterschaft. Der Schlussmann der Linzer war es auch, der nach wenigen Sekunden bei einem Schuss von Van Nes mit der Fanghand erstmals zupackte. Geplagt von einer langen Anreise, merkte man den Oberösterreichern die schweren Beine anfangs an. Erst in der vierten Minute bekamen die Gäste durch Romig die erste Abschlusschance über die rechte Seite, doch auch Alex Caffi hatte damit keine Probleme. Aber die Stahlstädter wurden kurz vor der Halbzeit des ersten Drittels stärker. Nachdem Graham Knott bei einem Gegenzug Caffi zum Strecken brachte, bekam Romig in der Mitte die große Chance auf den Rebound. Um wenige Zentimeter verpasste der Wiener aber das Spielgerät und konnte aus dem leerstehenden Tor kein Kapital schlagen. In der zehnten Minute sorgte Brian Lebler für einen Weckruf. Im Forecheck räumte der Kapitän hinter dem Tor einen gegnerischen Verteidiger mit einem mächtigen Hit ab, kam dafür aber ohne Strafe davon.
Dies sollte Wirkung zeigen, denn bereits im nächsten Wechsel schlugen die Steinbach Black Wings vor dem Tor zu. Graham Knott kam mit viel Tempo über die linke Seite ins Angriffsdrittel und sah die Option in der Zwei-gegen-Eins Überzahl. Der Topscorer der Linzer blickte kurz auf und hämmerte die Scheibe selbst ins kurze Eck zur 1:0 Führung (11. Min). Die Oberösterreicher übernahmen das Kommando, fünf Minuten vor der Pause schwächten sich Brodi Stuart und Co. aber mit einer ersten Strafe. In Unterzahl rackerten die Gäste brav und kämpften sich erfolgreich durch diese Bewährungsprobe. Bei einem Abpraller sicherte Höneckl rechtzeitig und entschärfte die einzig nennenswerte Chance der Pioneers. Wenige Sekunden vor der Sirene tankte sich Feldner mit einem schönen Solo durch die Abwehr der Vorarlberger, blieb mit seinem Schuss aber an Caffi hängen. Mit dem knappen Vorsprung für die Steinbach Black Wings ging es ein erstes Mal zurück in die Kabine.
Im Mittelabschnitt angekommen bekamen die Gäste ihrerseits die erste Möglichkeit in Überzahl. Im Powerplay hatten die Linzer aber Probleme, nach verlorenem Anspiel ihre Aufstellung zu finden. Brian Lebler von den linken Hashmarks und MacKenzie über die rechte Seite kamen mit ihren Schüssen im Anschluss nicht an Caffi vorbei. Auf der Gegenseite rettete Thomas Höneckl nach Ablauf der Strafe gegen einen Schuss aus guter Position von Kirichenko. Das Match wurde schneller und beide Teams kamen zu guten Tormöglichkeiten. St-Amant und Gaffal ließen bei Gegenstößen über die Mitte ihre Chancen liegen. Bei den Pioneers kam Bull im Slot ganz frei zum Schuss, zielte aber über das Tor der Gäste. Kurz vor der Hälfte der Partie sahen sich die Oberösterreicher ein zweites Mal mit einem Mann weniger auf dem Eis konfrontiert. Erneut erfüllten die Stahlstädter in der Abwehr ihre Aufgaben mit Bravour und blieben ein weiteres Mal schadlos. In der 31. Minute kam Van Nes an der rechten Stange freistehend zum Schuss, kam aber nicht an Höneckl vorbei, der das kurze Eck zumachte. Der Mannschaft von Head Coach Philipp Lukas riss daraufhin etwas der Faden in ihrem Spiel und sie musste sich in der 33. Minute erneut in Unterzahl abmühen. Ein drittes Mal meisterte die Defensive angeführt von Thomas Höneckl aber diese Aufgabe und kam im Gegenzug zur Riesenchance auf das 2:0. Nach einem ansatzlosen Schuss von Lebler musste Caffi prallen lassen und lieferte den Rebound Gaffal vor die Füße. Im Vollsprint setzte der Stürmer die Scheibe aber nur an die Stange. Wie so oft sollte sich die Nachlässigkeit vor dem Tor und die Undiszipliniertheit der Stahlstädter rächen. Im vierten Powerplay der Hausherren an diesem Abend zog Lacroix von der blauen Linie ab und fand mit seinem Weitschuss den Weg bis an Höneckl vorbei zum 1:1 Ausgleich (36. Minute).
Black Wings von der Rolle
So ging es mit dem Unentschieden ins Schlussdrittel, in welchem die Steinbach Black Wings eine ordentliche Steigerung benötigten. Diese kam jedoch nicht und die Oberösterreicher agierten erneut zu langsam in ihren Zweikämpfen, was das nächste Foul nach sich zog. Zwar hielten sich die Linzer ohne Verlusttreffer, büßten aber neuerlich viele Kraftreserven ein. Die Stahlstädter kamen kaum mit gezielten Spielzügen in die Nähe des Angriffsdrittels. Erst zehn Minuten vor dem Ende war es MacKenzie, der mit einem Abschluss aus der Halbdistanz nach langer Zeit wieder einmal für Gefahr sorgen konnte. Besser machten es die Hausherren: In der 51. Minute leisteten sich die Stahlstädter aus dem eigenen Drittel heraus einen katastrophalen Fehlpass. Steven Owre zündete den Turbo und versenkte im Alleingang zum 2:1 für die Pioneers. Unter Mithilfe der Hausherren bekamen die Stahlstädter daraufhin im Powerplay die Möglichkeit wieder in das Spiel zu finden. Es waren aber die Pioneers, die den Linzern den nächsten Stoß verpassten. Wieder war es ein Eigenfehler der Oberösterreicher der zum Konter der Hausherren führte.
Im Alleingang schloss Nick Pastujov bei eigener Unterzahl zum 3:1 für die Vorarlberger ab (54. Minute). Auch danach kamen die Steinbach Black Wings nicht in den Angriff und hofften zwei Minuten vor dem Ende mit Verzweiflung und dem zusätzlichen Feldspieler auf eine Reaktion. Diese sollte aber nicht mehr kommen und Christian Bull sorgte mit dem Emptynet-Treffer zum 4:1 für den Endstand.
Bereits am Sonntag werden sich die Steinbach Black Wings im Heimspiel gegen den HC Pustertal kräftig steigern müssen. Tickets für das Spiel sind online unter tickets.blackwings.at und an der Abendkasse erhältlich.