Die Memminger Indians scheinen in der Bayerischen Eishockey-Liga (BEL) auf dem Vormarsch zu sein. Am Sonntagabend gelang dem ECDC vor 1144 Zuschauern ein deutlicher 7:2-Heimerfolg gegen den EC Pfaffenhofen. Mit der Ausbeute von fünf Punkten am Wochenende kann man in rot-weißen Lager durchaus zufrieden sein. Die Tore für die Indianer erzielten Jan Kouba, Mike Dolezal, Ville Eskelinen (jeweils 2) sowie Michael Folk. Weiter geht es bereits an diesem Freitag, 6. November, um 20 Uhr mit dem BEL-Klassiker am Hühnerberg gegen die Höchstadt Alligators.
Im Duell gegen die von Ex-ECDC-Co-Trainer Topias Dollhofer gecoachten IceHogs aus Pfaffenhofen wollten die GEFRO-Indians den Schwung vom 4:3-Penaltysieg beim Tabellenzweiten Moosburg am Freitag mitnehmen. Doch wie schon öfters in dieser Saison war der Start nicht gut: Gerade mal 58 Sekunden waren auf der Uhr, als Bogdan Selea in der Memminger Verteidigungszone nicht von der Scheibe zu trennen war, Torjäger David Vokaty fälschte seinen Schuss unhaltbar zum 0:1 ab. Doch der Schock währte diesmal nur kurz: Gut eine Minute später gelang Jan Kouba im Nachschuss der wichtige frühe Ausgleichstreffer. Es entwickelte sich ein gutes Bayernligaspiel zweier Mannschaften, die viel Zug zum Tor entwickelten. Memmingen nun druckvoll, doch auch die Gäste kamen immer wieder zu guten Einschussmöglichkeiten, die von Martin Niemz im ECDC-Tor vereitelt wurden. Als sich alle schon mit einem Unentschieden zur Pasue arrangiert hatten, gewann Memmingens Finne Ville Eskelinen ein Bully vor dem Gästetor, die Scheibe kam zu Jan Benda, der mit einem platzierten Schuss den Schläger von Mike Dolezal suchte und fand – Memmingens Nummer 77 fälschte 13 Sekunden vor der Pausensirene unhaltbar zur 2:1-Führung ab. „Das war ein Knackpunkt, so kurz vor der Pause darf uns das nicht passieren“, ärgerte sich ECP-Trainer Topi Dollhofer.
Tatsächlich war das Spiel nun im zweiten Abschnitt weit weniger offen. Die GEFRO-Indians dominant, im Vergleich zu den Vorwochen deutlich verbessert und schossen endlich aus allen Lagen aufs Tor. Und das sollte sich bezahlt machen: Wieder waren nur 17 Sekunden gespielt, als Ville Eskelinen mit einem strammen Schlagschuss in den Winkel das 3:1 besorgte. Die Chancen der Hausherren häuften sich, der ECDC konnte die Führung ausbauen: Nach 28. Minuten gelang Michael Folk der vierte Treffer – und auch wenn die Gäste vier Minuten später durch eine feine Einzelleistung von Kontingentspieler Kuritko nochmals rankamen, ließen sich die Memminger nicht aus der Ruhe bringen. Mike Dolezal mit seinem zweiten Treffer sorgte für eine beruhigende Drei-Tore-Führung zur zweiten Pause.
Im letzten Abschnitt ließen die Rot-Weißen nichts mehr anbrennen – und so war die Stimmung unter den knapp 1150 Zuschauern am Hühnerberg verständlicherweise gut. Erst recht, als Jan Kouba nach 45. Minuten sein Doppelpack zum 6:2 schnürte. Die Indians nun noch mit einer Reihe weiterer hochkarätiger Chancen, den Schlusspunkt setzte aber Ville Eskelinen mit seinem zweiten Treffer rund eineinhalb Minuten vor Schluss. Trainer Alexander Wedl zeigte sich nach der Partie deutlich zufriedener als in den Wochen zuvor, wollte das Wochenende trotz der Ausbeute von fünf Punkten aber noch nicht überbewerten. „Genauso wie in den letzten Tagen nicht alles schlecht war, ist jetzt noch nicht alles gut. Wir haben noch viel Arbeit vor uns und werden das konsequent angehen. Für heute muss ich der Mannschaft aber ein Kompliment machen, sie hat einiges umgesetzt, was wir angesprochen haben, zum Beispiel einfach zu spielen, viel aufs Tor zu schießen und dass auch die Stürmer mitverteidigen.“ Wedl und die Indians-Fans freuen sich nun auf die nächste Partie, die bereits am Freitag am Hühnerberg stattfindet: Ab 20 Uhr kommt es zum Bayernliga-Klassiker und zur Neuauflage des letztjährigen Halbfinales gegen die Höchstadt Alligators, die sicherlich wieder mit zahlreichen Fans in Memmingen aufschlagen werden. „Da werden wir richtig gefordert werden“, verspricht Wedl den Fans eine interessante Partie. Karten dafür gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen (Memminger Zeitung, Dietzel’s Hockeyshop, Puck Sportsbar sowie die Agip-Tankstelle in Berkheim) sowie am Freitag an den Abendkassen der Memminger Eissporthalle.
ECDC Memmingen – EC Paffenhofen 7:2 (2:1/3:1/2:0)
Tore: 0:1 (1.) Vokaty (Selea/Deubler), 1:1 (3.) Kouba (Dolezal), 2:1 (20.) Dolezal (Benda/Eskelinen), 3:1 (21.) Eskelinen (Dolezal/Rott), 4:1 (28.) Folk (Miettinen/Sikora), 4:2 (33.) Kuritko (Dörfler), 5:2 (34.) Dolezal (Kouba/Benda), 6:2 (46.) Kouba (Jainz), 7:2 (59.) Eskelinen (Krafczyk)
Strafen: ECDC 6 – ECP 4
Schiedsrichter: Sperl (Ingolstadt)
Zuschauer: 1144
ECDC Memmingen: Niemz (Tripoli) – Benda (C), Folk, Hoffmann, Stotz, Tenschert, Jainz – Aschenbrenner, Pfalzer, Rott, Weigant, Miettinen, Sikora, Dolezal, Eskelinen, Zimmermann, Kouba, Krafczyk.
EC Pfaffenhofen: Banzer (Weiner) – Jeske, Schuster, Wolf, Eder, Hofbauer – Tahedl, Bauer, Ri. Gebhardt, Dörfler, Ro. Gebhardt, Vokaty (C), Selea, Berger, Neubauer, Kuritko, Deubler, Weicht.
eishockey.net / PM Memmingen Indians
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