Mit voller Kapelle und deutlich mehr Körnern als noch vor Wochenfrist konnten sich unsere Lausitzer Füchse im Spiel des Zwölften gegen den Zehnten heute schadlos halten und mit 4:2 den Sieg eintüten. Dabei bezieht sich die „volle Kapelle“ natürlich nur auf die Anzahl der Cracks im Lineup. Denn vor allem im Defensivverbund war die Ausfallrate weiter hoch. Steve Hanusch, Jan Bednar, Dominik Bohac und Kristian Blumenschein wurde durch Marlon Braun, Norwin Panocha und Korbinian Geibel, der endlich das Comeback geben konnte, ersetzt. Auch Marco Baßler war wieder mit von der Partie. Trainer Petteri Väkiparta hatte „rückumgestellt“. Clarke Breitkreuz kam wieder mit Lane Scheidl und Eric Valentin zum Zuge, während Louis Anders an der Seite von Hunter Garlent und Roope Mäkitalo stürmte. Mit diesem Aufgebot hatte Freitag der 13. heuer keine Chance, ein Pechtag zu werden.
Denn Weißwasser hatte heute offenbar VK88 Gemisch 1:50 im Tank, der ja gefüllt werden sollte. Denn es lief anfangs nicht nur gut, sondern wie geschmiert. Die Heimischen drückten sofort und nach 76 Sekunden durfte der blau-gelbe Anhang erstmals jubeln. Roope Mäkitalo hatte schräg abgezogen, traf den Schlittschuh von Hunter Garlent, von wo das Spielgerät unerreichbar für Devin Williams ins Netz zischte. Und die frühe Führung tat ersichtlich gut. Die erste Möglichkeit der Regensburger, die Topi Piipponen hatte, der seinen Rebound frei vorbeischoss (4.), beantworteten die Oberlausitzer mit der zweiten Bude. Garlent passte durch den Slot zu Mäkitalo, der frei mit leichter Verzögerung den Direktschuss nahm und die Scheibe im kurzen Eck unterbringen konnte. Anschließend wurden die Eisbären immer aktiver. Als Richard Divis mit dem berühmten „Tschechen-Pass“ von hinter dem Tor gegen die Laufrichtung gespielt Corey Trivino bediente, kniete Nikita Quapp auf der Scheibe, ohne zu wissen, wie die dahin kam (7.). Da hatten die Gastgeber doch etwas Dusel. Es setzte erste Strafen, wobei die Powerplays ohne Power abliefen. Bei fünf gegen fünf wurde zwar beidseits viel geschossen. Gefährliches war aber nicht dabei. Divis aus spitzem Winkel, der knapp das obere kurze Eck verfehlte (17.), und Lane Scheidl bei vier gegen fünf, der plötzlich frei vor Williams stand, aber ausrutschte, hätten noch treffen können (20.). Die Strafe hatte Andrew Schembri „erarbeitet“, der offenbar gerne Bud-Spencer-Filme guckt und nach einem „Gesichtswischer“ von Mäkitalo wie vom Kino-Bösewicht niedergeschlagen zu Eis stürzte.
Im auch zu Beginn des Mittelabschnitts andauernden Überzahlspiel hatte Nikola Gajovsky schräg aus vier Metern die Gelegenheit zum Anschluss, doch Quapp stahl ihm die Show (21.). Wenig später bekamen die Oberpfälzer nach Heider-Foul an Garlent zwei Strafminuten – und unsere Jungs schlugen zu! Maxi Adam rettete die Scheibe im Hechtsprung an der Blauen Linie, schob sie zu Garlent, der zu Louis Anders weiterleitete. Dessen Schuss musste Williams prallen lassen und Kapitän Clarke Breitkreuz staubte ab. Das war ein Treffer zur genau richtigen Zeit. Und die Füchse hatten jetzt auch aus den „hinteren Reihen“ viele gute Momente. Selbst nach einem Beinstellen von Toni-250.Scorerpunkt-Ritter hatten die Heimischen in Unterzahl bei einem drei gegen zwei die hochkarätige Möglichkeit durch Sebastian Zauner, der aber zu hoch zielte (27.). Ein folgendes Überzahlspiel des EHC blieb ohne Bemerkenswertes, weil Regensburg die Box sehr eng zog. Erst als Breitkreuz einen Adam-Fernschuss abfälschte und Williams stark parierte (33.), wurde es wieder aufregend. Gegenüber versuchte es Piipponen einhändig frei vor Quapp, brachte den Puck aber nicht an unserem Hüter vorbei (34.). Ganz anders, als es Kevin Handschuh gelang. Der holte sich die Scheibe an der Mittellinie, stiefelte über rechts in die Angriffszone und jagte das Hartgummiteil trocken ins lange Eck. Der erste Profi-Treffer des 19-Jährigen! Und Valentin konnte fast nachlegen (35.), bevor Scheidl im Abschluss unfair attackiert wurde, was den Gastgebern die nächste Überzahl bescherte. Da traf Maxi Adam nur den Außenpfosten (37.). Die fast sogar im gesamten Spiel letzte Füchse-Großchance hatte Handschuh, der aus dem hohen Slot freistehend an Williams scheiterte (40.).
Denn die letzte Periode war fest in Regensburger Hand. Nach einem Fehler hinter unserer Kiste zielte Gajovsky nur an den Pfosten (42.). Es folgten Gäste-Möglichkeiten fast im Minutentakt. Quapp war schneller als Piipponen direkt vor ihm (43.). Schembri knallte aus drei Metern frei drüber (43.). Jede Scheibe kam nun zum Quapp-Kasten, wobei unser Hüter sehr sicher agierte. Und unsere Blau-Gelben schafften es wieder besser, nicht ganz so viel zuzulassen. Ja, Tomas Gulda nahm einen Schlagschuss von der Blauen, den Quapp mit der Schulter nach oben weglenkte (49.). In dieser Phase hatte Weißwasser zweimal Glück, das strafwürdige Situationen von Scheidl und Valentin nicht geahndet wurden. Herausstellungen gab es aber dann doch noch. Erst Jakob Weber und 59 Sekunden danach Lane Scheidl wurden eliminiert. Gerade wieder komplett, lief Andrew Schembri Solo, verzog aber über das rechte Kreuzeck (52.). Dann musste Korbinian Geibel nach Stockschlag raus. Nun nutzte Regensburg das Powerplay. Piipponen versenkte schräg frei im langen Eck. Als Tomas Schwamberger draußen saß, war für unser Team Sicherheit erste Spielerpflicht. Doch die Eisbären bissen noch einmal zu. 71 Sekunden vor Ultimo überlief Nikola Gajovsky unsere zu weit aufgerückte Defensive und traf ins kurze Kreuzeck. Das Weber und Anders noch ein paar Nettigkeiten austauschten (60.) und Corey Trivino 15 Sekunden vor der Schlusssirene das 3:4 auf dem Schläger hatte, blieben Randnotizen.
Schlussendlich konnten nach zwei starken und einem souveränen Drittel – beim Stand von 4:0 sind ja weitere Treffer zunächst nicht zwingend – die Punkte im Fuchsbau gebunkert werden. In der Tabelle schoben sich die Unsrigen an Crimmitschau (1:5 gegen Kassel) vorbei auf Rang elf und schlossen nach Punkten zu Regensburg auf. Mal schauen, ob eventuell auch am Sonntag in Kassel etwas geht!