Erfolgreiche "Sachsen-Rundfahrt" für die Löwen! In der zweiten Partie binnen 24 Stunden besiegten die Löwen am 46. Spieltag der laufenden DEL2-Saison die Lausitzer Füchse in Weißwasser mit 4:2. Nach einem praktisch perfekten Auftaktdrittel und Toren von Marius Erk, Darren Mieszkowski und Rylan Schwartz sicherten sich die Löwen durch eine starke Defensivleistung den vierten Erfolg in Serie. Den Schlusspunkt setzte Adam Mitchell mit einem Treffer ins leere Tor. Mit dem Erfolg verdrängen die Löwen den bisherigen Spitzenreiter Dresden von Platz 1 der Tabelle.
Unvollendete Wende
Viel hat nicht gefehlt und aus dem Powerbreak wäre ein Turning Point geworden. Bis zur 30. Minute produzierten die Lausitzer Füchse nicht viel mehr als elf gewonnene Bullies, acht Torschüsse und eine Strafe. Nennenswerte Chancen oder gar Zählbares auf der Anzeigentafel waren indes nicht zu verzeichnen.
In der Werbepause schienen die Lausitzer Coaches und der Verletzte Clarke Breitkreuz auf der Bank allerdings die richtigen Worte gefunden zu haben um das Füchse-Rudel (Füchse sind gar keine Rudeltiere) zu erwecken. Plötzlich tauchte Tim Detig vor Bastian Kucis auf und überwand den Löwen-Goalie mit einem feinen Move (30.). Schon waren die Füchse aktiv wie im Gänsestall. Vier Minuten später zogen sie eine Strafe gegen Darren Mieszkowski und prompt legte Peter Quenneville den nächsten Treffer nach. Sein Schlagschuss aus dem High-Slot sah noch etwas abgefälscht aus und flatterte mehr in die Maschen als dass er dort einschlug, was aber natürlich nichts am Ergebnis änderte (35.).
Frankfurt vs. Hungerecker
Gut für die Löwen, dass sie vor diesen fünf Minuten schon mit 3:0 führten. Von Beginn an gaben die Löwen offensiv enorm Gas, produzierten allein im ersten Drittel 18 Torschüsse auf den Kasten von Leon Hungerecker und überwandten den (vor der Partie) Goalie mit der besten Fangquote der Liga dreimal.
Marius Erk traf nach knapp 5 Minuten zum 1:0, als er von halblinks den freitrudelnden Puck trocken in der unteren rechten Ecke versenkte. Darren Mieszkowski hatte zuvor eine Hereingabe von Constantin Vogt an der Türschwelle noch knapp verpasst, Erk war dann zum Aufräumen zur Stelle.
Die Löwen drückten Weißwasser während des ersten Drittels immer wieder für ganze Wechselschichten in deren Zone. Brett Breitkreuz (10.) fehlten im Abschluss nur Zentimeter, Dylan Wrucks Backhander (11.) endete in Hungereckers Handschuh. Immer wieder zielten die Löwen auf die Stockhandseite des Lausitzer Goalies, doch auch gegen Adam Mitchell und Bobby Raymond war der Schlussmann zur Stelle und verhinderte zunächst weitere Gegentore.
Doch irgendwann musste auch er sich dem Dauerbeschuss der Löwen weitere Male geschlagen geben. Ein eigentlich eher harmlos anmutender Handgelenksschuss von Darren Mieszkowski passierte ihn zuerst erneut auf der Stockhandseite (16.). Zwei Minuten später erhöhte Rylan Schwartz aus spitzem Winkel auf 3:0, nachdem Hungerecker den Puck vor dem Tor nicht sichern konnte und seine Defense ebenfalls nicht aufräumte.
Aber wer nach dem furiosen Auftaktdrittel der Löwen schon einen Kantersieg erwartete, wurde spätestens mit Weißwassers Anschluss im zweiten Drittel eines Besseren belehrt. Schon unmittelbar nach der Seitenwende verstanden es die Füchse, die Löwen nicht mehr ganz so ungestört kombinieren zu lassen. Entsprechend ergaben sich ab dem zweiten Drittel weniger leicht Frankfurter Torschüsse - auch weil Weißwasser keine Strafen nahm und die Löwen nicht in Überzahl agieren durften.
Verteidigung der Siegesserie
Natürlich suchten die Füchse ihrerseits immer wieder den Weg in die Offensivzone. Doch für die Passage der blauen Linie verlangten die Löwen stets aufwändigen Wegzoll. Nur in Außnahmen gelang Weißwasser ein schneller Zoneneintritt mit Puckkontrolle, überlaufen ließ sich die Verteidigungslinie der Löwen ebenfalls selten. Und dank guter Kommunikation zwischen der Defensive und Goalie Kucis gelang Weißwasser auch kein wirklich wirkungsvolles Dump-and-Chase-Spiel.
Notgedrungen suchten die Füchse häufig den schnellen Abschluss, aufs Tor kamen aber auch in den letzten zwanzig Minuten nur magere zehn Schüsse. Und die endeten allesamt bei Bastian Kucis. Einzige Außnahme: Eine praktisch „einhundertprozentige“ Gelegenheit für Hunter Garlent, der vor dem Tor eine Rebound auf die Kelle geflippert bekam und das Schneunentor so komplett offen vor sich hatte, dass die Zuschauer schon jubelten und dabei überhörten, wie Garlent den Puck nur liebevoll am Außenpfosten klingeln ließ.
Als knapp drei Minuten später Leon Hungerecker sein Tor planmäßiger öffnete, bedankte sich Adam Mitchell mit einem Empty-Netter in der Schlussminute.
Ausblick
Der „Triple-Header“ der Löwen gegen die ostdeutschen Teams der Liga findet am Donnerstag, den 17.02.2022, seine Fortsetzung. Nach Dresden und Weißwasser treffen die Löwen dann auf Crimmitschau. Diesmal allerdings in Frankfurt. Spielbeginn in der Eissporthalle ist um 19.30 Uhr.