Am heutigen Mittwoch starten die Cracks der Niederbayern in den Aischgrund, auf dem Spielplan steht das erste Auswärtsspiel bei den Höchstadt Alligators. Die Partie, bei der die Scheibe erstmals um 20 Uhr fällt, ist für den DSC nicht nur das erste Auswärtsspiel im umgebauten Höchstadter Stadion, sondern auch der erste Vergleich beider Teams in der aktuellen Saison. Ausbleibende Einnahmen aus Heimspielen und erschwerte Bedingungen durch den ausgelagerten Trainingsbetrieb – ein paar Parallelen lassen sich zum Saisonauftakt beider Mannschaften schon ausmachen.
Doch auch im Umfeld der Höchstadter war es zwischenzeitlich etwas unruhig. Ende Oktober kam der bisherige Chefcoach, Mikhail Nemirovsky, auf die Verantwortlichen seines Arbeitgebers mit der Bitte um Vertragsauflösung zu. Nach Vakanz auf der Trainerposition hatte sich der EHC Freiburg (DEL2) um den 50-Jährigen bemüht. Sein Nachfolger in Höchstadt ist in der Oberliga Süd kein Unbekannter – der HEC präsentierte mit Morgan Persson den Ende September in Bayreuth entlassenen Ex-Assitenten von Tigers-Headcoach Larry Suarez als neuen Übungsleiter. Anders als der DSC mussten die Alligators erschwerend auch zum Start der Punkterunde auf Ihr Heimstadion und die damit einhergehenden Heimfans verzichten. Auf dem verlängerten „Roadtrip“ von zehn Auswärtspartien im Folge konnte man drei Siege und insgesamt zehn Punkte einsammeln, bevor man am 15.11. erstmals die Passau Black Hawks empfing. Leider glückte der Heimauftakt nicht so ganz, man musste sich nach Penaltyschießen mit 3:4 geschlagen geben. Am 24.11. setzte es dann – ausgerechnet, möchte man sagen – im Derby gegen die onesto Tigers Bayreuth – den ersten Heimdreier. Mit 4:2 setzten sich die Panzerechsen ungefährdet gegen den fränkischen Ligakonkurrenten durch. „Mir hat es gefallen, wie wir aus der Kabine gekommen sind, meine Mannschaft hat genau die zuletzt besprochenen Punkte umgesetzt.
Nach der 3:0-Führung haben wir es uns allerdings etwas gemütlich gemacht und haben Bayreuth durch Puckverluste und den Anschlusstreffer zurück ins Spiel kommen lassen. Das zweite Drittel war dann das schlechteste Drittel, seit ich hier bin. Wir haben mit und ohne Puck einfach die falschen Entscheidungen getroffen und teils zu riskant gespielt. In der zweiten Drittelpause haben wir das nochmal besprochen und uns im dritten Drittel die Kontrolle über die Partie zurückgewonnen. Außerdem bin ich stolz auf die Jungs, vor allem in Unterzahl haben Sie alles gegeben und stark gekämpft.“ – so das Fazit des neuen Coaches der Alligatoren nach dem Derbysieg. Angesprochen auf die knappen Eiszeiten – es wird am Höchstadter Eisstadion immer noch gearbeitet – erklärte Persson: „Es ist sehr hart, ein neues Spielsystem oder gewisse Inhalte zu trainieren. Für uns ist das allerdings keine Ausrede, wir müssen die Umstände annehmen und die Jungs machen gerade das Beste daraus.“ Mit dem Derbysieg hat es beim DSC am Sonntag bekanntlich nicht geklappt. 3:1 musste man sich nach 0:1-Vorsprung den Passau Black Hawks, gespickt mit einigen Ex-DSClern, geschlagen geben. „Wir haben das Spiel gut begonnen und konzentriert gespielt, sodass wir mit einer Ein-Tor-Führung in die Kabine gegangen sind. Durch die Unterzahlsituationen haben wir im zweiten Drittel unseren Rhythmus verloren, aber Passau hat natürlich auch ein gutes Überzahlspiel.
Der 3:1-Rückstand war für uns dann eigentlich kein Weltuntergang, vor allem da wir im dritten Drittel quasi nur noch auf ein Tor gespielt und die höheren Spielanteile hatten. Allerdings hätten wir in so einem Spiel noch ein zusätzliches Drittel gebraucht, um noch ein Tor zu schießen. Einige gute Chancen konnten wir bedauerlicherweise nicht in den Anschlusstreffer ummünzen, im ersten und dritten Drittel waren die Chancen dafür schon da. Im Eishockey kann das schon einmal passieren.“ erklärte Jiri Ehrenberger, der neben Andrée Hult, Marco Baßler, Leon Draser und Tomas Gulda auch auf David Stach verzichten musste, die Derbyniederlage auf der anschließenden Pressekonferenz. Für die Niederbayern war es innerhalb von sieben Tagen die zweite Nullnummer, nachdem man sich mit 7:0 am Freitag deutlich gegen Schlusslicht Stuttgart durchgesetzt hatte. In der Tabelle steht der DSC damit im Moment hinter den Memmingen Indians und den Bietigheim Steelers auf Rang drei.
Zu einer Personalie gibt es beim DSC nun Gewissheit: David Stach muss sich nach seiner Verletzung im Spiel gegen die Stuttgart Rebels einer Operation unterziehen. Die genaue Ausfalldauer kann leider noch nicht abgeschätzt werden, der Tscheche fehlt dem DSC auf unbestimmte Zeit.