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Vorschau aufs Wochenende

Þ08 Oktober 2014, 06:06
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Einerseits war da der Sieg gegen den Tabellendritten aus Augsburg, der wirklich gut in die Saison gestartet ist und mit viel Selbstvertrauen an die Westparkstraße kam. Andererseits aber auch die Niederlage in Hamburg, bei der unsere Jungs speziell in den ersten 10 Minuten nicht richtig den Schlittschuh aufs Eis brachten.

In beiden Spielen war die Leistung sicher nicht das, was wir uns alle vorstellen. Spielerisch ist da noch immer viel Luft nach oben. Speziell im Vergleich zu den letzten beiden Saisons waren wir da ganz andere Auftritte gewöhnt. Zeit also, den Abgesang aufs Krefelder Eishockey anzustimmen?

Ganz sicher nicht. Einerseits darf man nicht übersehen, dass in den letzten beiden Jahren „Sondereffekte“ im Kader eine große Rolle spielten. Letztes Jahr „klickte“ es einfach in der Reihe Courchaine/Pietta/Clark vom ersten Tage an.

Und die drei waren praktisch über 52 Spiele die dominante Reihe der Liga (von Piettas Verletzung einmal abgesehen). Sie harmonierten blind und haben fast in jedem Spiel mindestens einmal getroffen.

Eine solche Reihe fehlt derzeit. Natürlich gibt es jetzt Stimmen, die kritisieren, dass man hier keinen Ersatz gefunden habe. Doch das ist nicht ganz so einfach. Ganz andere Clubs mit ganz anderen Etats suchen seit Jahren nach Spielern, die einfach so harmonieren.

Mannheim zum Beispiel steckt seit Jahren große Summen in den Kader. Eine solche Reihe hatte man aber im Prinzip seit Jan Alston und Jackson Penney nicht mehr. Und dort sind auch neben dem Eis nicht unbedingt Leute am Werk, die Eishockey nur mal vom Hörensagen kennen gelernt haben…

Wie sich Jungs auf und neben dem Eis verstehen, das ist eben nicht steuerbar, das ist auch viel Glück. Nun, im Jahr davor war es Christian Ehrhoff, dessen Präsenz dem Team einen enormen Boost gab. Außerdem hatte man Jungs wie Courchaine, Fischer oder eben Clark.

Die waren, als sie nach Krefeld kamen, entweder noch recht unbekannt oder hatten, im Falle Courchaine, nicht die tollste Phase hinter sich. Da sind Gehaltsforderungen naturgemäß ganz andere, als nach einem Jahr wie dem vergangenen, wo sie zu den besten Spielern der Liga gehörten. Diese (Fischer, Courchaine) zu halten und dann gleichwertigen Ersatz für einen Clark zu finden ist da, bei gleichem Etat, eben fast unmöglich.

Entsprechend war ein großer Umbau im Kader notwendig. Junge Spieler wie Hauner, Weihager, Mieszkowski oder auch Mebus haben große Rollen im Team und müssen den nächsten Schritt machen. Das braucht aber nun einmal Zeit. Die Ansätze sind absolut da. Nur brauchen sie eben Zeit.

Und das gilt für das gesamte Team. Führungsspieler wie eben Clark, Voakes, Blank oder Verwey (der gern vergessen wird), sind weg. Die spielten aber nicht nur auf, sondern auch neben dem Eis eine große Rolle. Die oben genannten Neuen (neben anderen wie Long oder Beechey) müssen sich in ihre Rollen erst noch einfinden.

Und schließlich tun Ausfälle wie der von Fischer (der nicht umsonst auf einem Punkt pro Spiel liegt), Meyers, Mebus, Méthot und Schymainski ab dem ersten Drittel am Sonntag einfach weh. Doch was machen wir jetzt aus dieser Situation? Sollen wir die Saison abschreiben? Keineswegs!

Die Saison ist gerade einmal acht Spiele alt. Sie dauert noch lange! Und mit zwei guten Wochenenden könnte man im Idealfall in den Top-4 stehen. Was die Truppe kann, das zeigte man außerdem gegen Mannheim. Immerhin verloren die Adler bisher nur genau diese drei Punkte in Krefeld!

Dieser „Klick“ kann jederzeit kommen. Wie es aussieht spielen am Wochenende Fischer, Meyers und möglicherweise Méthot wieder. Bei Mebus und Schymainski ist es noch nicht klar, wie lang sie ausfallen.

Nun und schließlich muss man auch einmal eines festhalten: Wenn manche Leute behaupten, Platz 10 „können nicht unser Anspruch sein“, so ist das, gelinde gesagt, diskutabel. Denn letztlich ist genau das die Region, in der man in der Etattabelle steht. Eher sogar ein, zwei Plätze tiefer.

Seit 5 Jahren spielt das Team fast dauerhaft viel höher als das Investment. Das ist sehr schön und begründet auch einen Boom des Eishockeys in Krefeld. Den Verantwortlichen, die dies Jahr um Jahr schaffen, jetzt aber vorzuwerfen, dass sie dieses Jahr möglicherweise (!!) einmal nicht weit über den eigentlichen Möglichkeiten spielen, ist dann doch mehr als unfair.

Aber noch einmal: Noch ist es längst nicht so weit! Es ist ein junges Team, das viel Potential hat. Aber die Jungs brauchen Zeit und vor allem Eure Unterstützung! Jubelnd hinter einem Tabellenzweiten zu stehen ist leicht. Jetzt aber müssen wir nach Jahren einmal wieder einen Zehnten unterstützen und nach Vorn peitschen.

Nicht nur durch Stimmung in der Halle, sondern auch, indem man das Team begleitet und in die Halle kommt. Dass dabei hervorragende Spiele immer drin sind hat das Mannheim-Spiel gezeigt. Kritik darf sicher geübt werden. Aber die Verantwortlichen sehen selbst sehr gut, was noch nicht läuft und sie arbeiten hart daran, es abzustellen. Das können wir Euch versichern.

Kämpfen wir also gemeinsam für bessere Tage – und mal ehrlich: Andere Teams haben viel größere Probleme. Köln und Hamburg haben größere Etats, tolle Verpflichtungen, keinen großen Umbruch – und weniger Punkte.

Coach's Corner: Rick Adduono zum Wochenende

Hallo Pinguine-Fans. Ich denke, insgesamt war das Wochenende einigermaßen in Ordnung. Wir haben am Freitag ein sehr wichtiges Spiel gewonnen. Das war eine kritische Partie für uns und die Jungs haben dem Druck standgehalten.

Jeder hat hart gearbeitet und sie haben den Sieg letztlich geholt. Leider konnten wir den Schwung nicht mit nach Hamburg nehmen. Vielleicht hat uns die Anreise am Anfang noch etwas in den Knochen gesteckt. Jedenfalls hatten wir ganz schlechte erste 10 Minuten.

Danach konnten wir das Spiel recht ausgeglichen gestalten, hatten in ein paar Situationen das nötige Glück nicht und haben dann noch ein Tor im letzten Drittel hergegeben, das dann letztlich die Entscheidung war.

Dennoch muss ich meine Jungs auch loben. Sie haben hart gearbeitet und den Verlust von drei ganz wichtigen Verteidigern gut kompensiert. Außerdem haben wir im ersten Drittel dann noch Martin Schymainski, einen weiteren ganz wichtigen Spieler, verloren.

Wir erwarten natürlich immer, trotzdem zu gewinnen, so wie wir das ja auch in der letzten Saison geschafft haben. Aber die Situation ist halt derzeit eine andere, wir haben nicht die Jungs, die zur ganz großen Form auflaufen und das Team allein auf die Schultern nehmen, wie es letztes Jahr gewesen ist.

Und dann muss man eben sehen, dass bei solchen Ausfällen derzeit nicht genug da ist, um den Job zu erledigen. Besonders, was das Aufbauspiel in aus der eigenen Zone angeht. Dennoch gibt es aber Dinge, die mir gefallen. So zum Beispiel unser Unterzahlspiel. Auch das Powerplay ist weiterhin sehr gut, auch wenn es an diesem Wochenende nicht ganz so erfolgreich war und nur ein Tor gemacht hat.

Auch hat mir gefallen, dass die Jungs nach dem schlechten Start in Hamburg zueinander gefunden haben, sich gesteigert haben und die Chancen herausarbeiten konnten. Leider konnten wir eben den Job vor dem Tor letztlich nicht erledigen.

eishockey.net / PM Krefeld Pinguine

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