Der Weg zu den Festtagen und dem Winter-Game führt die Löwen in den kommenden Wochen auf vier Auswärtsspiele in Serie. Am kommenden Wochenende, dem 25. und 26. Spieltag der PENNY DEL, gastieren zunächst in Schwenningen (Freitag, 13.12., Helios Arena ab 19.30 Uhr), am 3. Advent (Sonntag, 15.12.) bei den Haien in Köln (Lanxess Arena, Spielbeginn 16.30 Uhr).
Schwenninger WildWings: Still ruht der Schwanensee
Im letzten Jahr noch das hochfliegende Überraschungsteam der Liga, dieses Jahr nicht in den Top-10. In die Saison starteten die Schwäne aus Schwenningen ähnlich behäbig wie ihre namensgebenden Tiere auf dem Wasser. Doch auch seit der Deutschland-Cup Pause wechseln sich sechs Niederlagen mit nur drei Siegen ab. Am vergangenen Wochenende punktete Steve Walkers Team in Ingolstadt (4:5 n.V.), verlor dann aber in Bremerhaven (0:3). Dabei platziert die Torbilanz Schwenningen durchaus im oberen Mittelfeld der Liga. Sowohl Offensive (68 Treffer) wie auch Defensive (71 Gegentore) posten solide Zahlen. In Unterzahl (81,11%) zählen die „Wings“ gar zu den Top-5 der Liga, ausbaufähig ist allerdings das Powerplay (14,29%, Platz 13) und die schwache Schussausbeute (8,76%). Löwen-Fans dürften diese Tendenzen bekannt vorkommen… Deutlich besser als Frankfurt steht Schwenningen allerdings im 5-gegen-5-Corsi-Verhältnis da: 52,10% bedeuten auch hier Rang 5 in der Liga, während die Löwen zuletzt immer weiter abrutschten und aktuell nur noch bei 46,36% (Platz 11) stehen. Dennoch dürften sich am Freitag zwei sehr ähnliche Teams gegenüberstehen; ein enges Spiel wie beim 1:2 N.V. in Frankfurt scheint fast vorprogrammiert.
Individuell stechen im Schwäne-Schwarm die Spink-Brüder Tyson (8 T, 14 A = 22 P) und Tylor (7 T, 10 A = 17 P) sowie Zach Senyshyn (14 T, 4 A = 18 P) heraus. „Punktegarant“ Joacim Eriksson, einer der besten Goalies der Liga, steht aktuell bei normalsterblichen Stats mit 90,1% Fangquote und 2,80 GGA.
Kölner Haie: Tabellenspitze? Da simmer dabei…
Die Kölner Haie stehen endlich wieder fest dort, wo sie sich selbst sehen: Bei der Spitze der Liga. Starteten die Haie von Head-Coach Kari Jalonen die Saison noch eher als Goldfische (Vier Niederlagen in fünf Spielen), wurden sie zuletzt immer bissiger. Sechs Siege in den letzten acht Partien unterstreichen, dass Jalonens System mittlerweile funktioniert. Hervor sticht dabei vor allem die sehr gute Defensive mit einem Bekannten der Löwen im Mittelpunkt: Goalie Julius Hudacek ist mit 93,0% Fangquote und einem Gegentorschnitt von 1,85 Toren/Spiel einer der (statistisch) besten Torhüter der Liga. Vor ihm räumen Adam Alqvist, Nick Bailen, Brady Austin, Veli-Matti Vittasmäki und natürlich der ewige Moritz Müller nicht nur auf, sondern kurbeln auch Kölns Offensive direkt an. Diese könnte v.a. bei 5-gegen-5 (Corsi 49,60%) und im Powerplay (16,90%) zwar durchaus noch durchschlagender sein, aber dank der Hintermannschaft können es sich die Haie leisten, offensiv nicht jeden Gegner kleinzubeissen. Top-Scorer der Haie sind Greg MacLeod (9 T, 13 A = 22 P), Louis Marc Aubry und Alex Grenier (je 20 P) sowie Top-Torschütze Justion Schütz (10 Tore). Mit den Löwen haben die Haie zudem noch eine gewisse Rechnung offen: Im Hinspiel setzte es ein 1:5 in der NIX Eissporthalle.
Löwen Frankfurt: All I want for Christmas…
… sind Punkte. Oder die Genesung der Verletzten. Oder beides. Der Wunschzettel bei den Löwen dürfte spätestens seit dem letzten Wochenende etwas länger geworden sein. Sowohl gegen Düsseldorf, wie auch gegen Wolfsburg begannen die Löwen gut, blieben im weiteren Spielverlauf aber dann stecken, wie der dicke Weihnachtsmann auf dem Weg durch den Schornstein. In beiden Spielen zogen die Löwen am Ende den Kürzeren, v.a. offensiv war das stark dezimierte Rudel (ohne Bokk, Rowney, Bicker, Burns) von Head-Coach Tom Rowe unterlegen.
Glücklicherweise gibt es diesbezüglich eine kleine vorweihnachtliche Bescherung, denn Carter Rowney und Nathan Burns werden zum Wochenende wieder zurück im Team erwartet.
Bereits letztes Wochenende kehrte Markus Lauridsen ins Team zurück, Andy Welinski debutierte im Dress der Löwen. Lauridsen agierte zusammen mit Daniel Wirt, Welinski an der Seite von Maksim Matushkin. Ob beide Verteidiger-Pärchen auch gegen Schwenningen und Köln wieder so auflaufen werden, bleibt abzuwarten. Nicht, dass einem der Jungs etwas vorzuwerfen gewesen wäre, aber Lauridsens und Welinskis Einsätze kamen recht spontan zu Stande. Nun haben beide mehrere Teamtrainings hinter sich und möglicherweise wird Tom Rowe am kommenden Wochenende andere Kombinationen bevorzugen.
Die jüngsten Spiele unterstrichen die Bedeutung defensiver Stabilität für die Löwen. So sollen (müssen) v.a. die gegnerischen Abschlüsse aus dem Slot wieder minimiert werden. Die Löwen waren hier einst ligaspitze, in den vergangenen Wochen aber gelang es den Gegnern, wie zuletzt auch Düsseldorf und Wolfsburg, deutlich mehr Torschüsse aus dem Zentrum und der Mitteldistanz zu kreieren. Wollen die Löwen gegen Schwenningen und Köln weniger Gegentore kassieren, täten sie gut daran Abschlüsse aus den gefährlichen Positionen zu verhindern. Auch diesbezüglich sollten die Comebacks von Rowney und Burns dem Team sehr helfen.
„Spitze“ sind die Löwen aktuell (einmal mehr) bei den Strafminuten. Insgesamt liegen die Augsburger Panther zwar noch 7 min vor den Löwen, bei den 2min-Strafen allerdings ist Frankfurt mit Straubing auf Platz 1 (je 116 Stück). Entsprechend häufig müssen die Löwen in Unterzahl agieren (212:47 min). Glücklicherweise sind die Löwen im Penalty-Killing eines der besten Teams der Liga (83,16%), aber bei einer entsprechenden Menge an Strafen gegen das eigene Team werden Gegentore dennoch immer wahrscheinlicher. Nicht zu vergessen ist zudem der Ermüdungseffekt, der mit zunehmender Spieldauer ebenfalls immer mehr zum Tragen kommt. Schwenningen ist in Bezug auf die eigenen Strafen guter Ligadurchschnitt, die Kölner Haie spielen ligaweit am wenigsten Unterzahl (bisher erst 101:58 min!). Mindestens für die Partie am Sonntag dürfte die Strafverteilung ein entscheidender Faktor für den Erfolg werden.