In einem lange Zeit ausgeglichenen Spiel zieht das beste Heimteam der Liga im dritten Drittel das Tempo an und sorgt durch drei Treffer im Schlussdrittel für den nicht unverdienten Erfolg. Für die Haie trifft Moritz Müller zum zwischenzeitlichen 1:2, dem Mannheim zwei späte Treffer folgen lässt. Wir haben den Spielbericht.
Das Spiel in der „Quadratestadt“ startete zunächst nicht optimal für die Kölner – nach nicht einmal 30 Sekunden bekam Jan Luca Sennhenn die erste Strafe des Spiels, was den heimstarken Mannheimern das erste Powerplay des Abends bescherte. Dieses konnten sie jedoch stark verteidigen und zogen daraus Energie für den weiteren Verlauf der ersten 20 Minuten.
Hinten konzentriert und solide kamen die Haie von Minute zu Minute besser ins Spiel und erspielten sich immer wieder gute Chancen. Justin Schütz im Slot (3.), Juhani Tyrväinen mit einem Schlagschuss (11.), Kammerer im Powerplay (15.) sowie Parker Tuomie (18.) scheiterten mit ihren Versuchen. Die beste Chance eines abwechslungsreichen und starken Eishockeydrittels hatte Alexandre Grenier kurz vor der Drittelpause. Der Franko-Kanadier schnappte sich in der neutralen Zone die Scheibe und machte sich auf den Weg in Richtung des von Arno Tiefensee gehüteten Mannheimer Tores – vor dem Slot wurde die Nummer 82 noch entscheidend von zwei Defensivspielern gestört, sodass die gute Chance verpuffte. Folgerichtig ging es torlos in die erste Drittelpause.
Im zweiten Drittel drehten die Hausherren mehr und mehr auf und kamen nach 30 Minuten zur Führung. Nach einem Fehlpass aus der eigenen Zone heraus schalteten die Mannheimer schnell um. Leslie und Szwarz setzten ihren Teamkollegen Matthias Plachta ein, der aus zentraler Position mit seinem berüchtigten „One-Timer“ (über 150 km/h) abschloss und sehenswert zum 1:0 für die Adler traf. Der starke Pantkowski hatte bei diesem Schuss absolut keine Chance.
Beinahe hätte Josh Currie nur eine Zeigerumdrehung später den Ausgleich für die Haie erzielt, doch nach einer guten Kombination über Niedenz und Wohlgemuth wurde Currie im Slot von Tiefensee noch entscheidend unter Druck gesetzt, sodass er hinter seinen Schuss nicht genug Druck bekam. Apropos Niedenz – der Youngster machte ein auffälliges Spiel und zog wegen seiner Geschwindigkeit eine Strafe. Dies konnten die Haie im anschließende Powerplay trotz mehrerer guter Chancen und beinahe zwei Minuten Scheibenbesitz in der Adler-Zone nicht nutzen.
Kurz darauf zogen die Gastgeber nochmal an und konnten sich zwei Strafen erspielen – zuerst musste Moritz Müller und nur wenige Sekunden später Juhani Tyrväinen auf die Strafbank. Plachta und Fischbuch ließen im 3 gegen 5 einige Chancen liegen, sodass es nach 40 Minuten beim knappen 1:0 für die Mannheimer blieb.
Zwar konnten die Kölner die wenigen Sekunden der doppelten Unterzahl und dann auch einfachen Unterzahl zu Beginn des dritten Drittels stark verteidigen, doch mit zunehmender Spieldauer wurde der Druck der spielstarken Mannheimer immer größer. Die Folge? Das 2:0 durch Marc Michaelis, auf die wir durch Moritz Müller nur drei Minuten später eine gute Antwort hatten. Der Kapitän wurde von Tyrväinen auf der rechten Seite gut eingesetzt und zog aus der Distanz ab – sein Schuss landete unhaltbar im Netz des gut aufgelegten Mannheimer Goalies Tiefensee (47.), nur noch 1:2!
In den darauffolgenden Minuten hatten die Haie durchaus die Chance zum Ausgleich, doch die „crunch time“ des Spiels überstanden die Mannheimer und stachen dann gnadenlos zu – zunächst traf Luke Esposito im Powerplay (51.), ehe Tobias Fohrler kurz vor Schluss mit einem Schuss ins leere Tor den 4:1-Endstand besorgte (58.).
TORE:
1:0 Matthias Plachta (Leslie, Szwarz) 30. Minute; 2:0 Marc Michaelis (Bennett, Fischbuch) 44. Minute; 2:1 Moritz Müller (Tyrväinen, Tuomie) 47. Minute; 3:1 Luke Esposito (Powerplay/Reichel, Jokipakka) 51. Minute; 4:1 Tobias Fohrler (Esposito) 58. Minute
STIMMEN:
Es war ein gutes, intensives, kampfbetontes und taktisches Spiel. Ich habe von meinem Team viele gute Dinge gesehen und wir haben 50 Minuten eine sehr gute Partie gespielt. Wir wussten, dass Mannheim das heimstärkste Team der Liga ist, aber ich bin stolz, wie wir die 50 Minuten absolviert haben. Die Strafe – Spielverzögerung – hat uns sehr wehgetan. Alles in allem bin ich trotz der Niederlage stolz auf mein Team.
- KARI JALONEN
Es war ein Eishockeyspiel auf hohem Niveau – beide Mannschaften haben es gut gemacht. Am Ende haben Kleinigkeiten das Spiel entschieden. Es war ein Spiel, welches von taktisch hoher Qualität geprägt war. Mannheim war in den entscheidenden Phasen den Deut besser.
- MIRKO PANTKOWSKI