ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Anzeige
OT
Η-Ζ
(1:0) - (0:1) - (1:1) - (1:0 ОТ)
12.02.2023, 17:00 Uhr

Weißwasser trotzt Kaufbeuren

Füchse holen zu Hause wichtige zwei Punkte

Þ13 Februar 2023, 15:05
Ғ612
ȭ
LFX_Logo-2020
Lausitzer Füchse

Unsere Lausitzer Füchse konnten diesmal den 3:1-Derby-Auswärtssieg vom Freitag in Crimmitschau veredeln und sich zwei Zähler gegen den ESV Kaufbeuren krallen. Der Weg bis dahin war aber verdammt steinig. Und das hatte nicht zwingend nur mit den Gästen zu tun. Die boten ein starkes Auswärtsspiel und untermauerten, dass Tabellenplatz zwei bisher alles andere als Zufall ist. Aber auch unsere Jungs warfen alles in die Waagschale, was sie da hineingeben konnten. Gestützt auf eine richtig gute Defensive gestattete man den Wertachstädtern zwar ein optisches Übergewicht. Bis auf Phasen im Mittelabschnitt ließ man aber nur wenig zu. Insofern lebte das Spiel von der Spannung und Schiedsrichterentscheidungen, die die ohnehin gute Stimmung auf den Rängen zum Kochen brachten. Zum ganz großen Glück waren sie letztlich nicht für die Punktevergabe maßgeblich. „Wir können die Entscheidungen nicht beeinflussen. Man muss nehmen, was kommt. Aber es gab heute schon ein paar interessante Entscheidungen, über die man trefflich diskutieren kann. Dabei belassen wir es einfach“, gab sich Petteri Väkiparta diplomatisch. Der musste auf Nikita Quapp verzichten, der heute ab dem zweiten Drittel beim 2:6 der Eisbären Berlin in Bietigheim im DEL-Tor stand. Für den Youngster nahm Ville Kolppanen den Platz zwischen den Füchse-Pfosten ein. Eric Valentin, der heute seinen 26. Geburtstag feierte, spielte als Center im zweiten Block. Und Eric Hördler verstärkte nach Rückkehr von der U19-Nationalmannschaft den vierten Angriff.

Den ersten Aufreger der Partie hielt Minute zwei parat, als Nicolas Appendino unserem Marco Baßler die Schlittschuhkufe abschoss. Bis dahin hatten fast nur die Gäste die Scheibe. Das sollte über weite Strecken der Begegnung der Standard bleiben. Mit zwei Forecheckern wurde das EHC-Aufbauspiel ganz früh gestört. Aber auch Weißwasser hatte die eigene blaue Linie überwiegend sehr gut unter Kontrolle. So verkamen Torchancen zur Mangelware. Und selbst Unterbrechungen gab es eher selten. Eine solche führte nach Halten an Hunter Garlent nach acht Minuten zur ersten Herausstellung für den ESVK. Das Überzahlspiel war zunächst nicht zwingend, bis Garlent eine Lücke im kurzen Eck erspähte und über der Fanghand von Daniel Fießinger zum 1:0 einschoss. Hinten gut und vorne effektiv – das könnte eine Füchse-Erfolgsgeschichte werden. Nach zwölf Minuten vertändelte Kolppanen hinter seiner Kiste das Spielgerät. Dieter Orendorz kam so zentral aus sieben Metern zum Abschluss. Doch unser Hüter war wieder in Position und bügelte seinen Fauxpas aus. Nachdem Lane Scheidl bei einer Reboundgelegenheit zu dicht vor Fießinger stand (14.) und Roope Mäkitalo von halblinks das lange Eck verfehlte (17.), hatte Joey Lewis noch das ganz dicke Ding zum 1:1 auf dem Schläger. Er zögerte vor dem freien langen Eck etwas zu lange, sodass unser Goalie noch den Einschlag verhindern konnte (19.). Mit einem ein wenig schmeichelhaften 1:0 ging es zum ersten Pausentee. Übrigens: Die Statistiker hatten eine Bully-Quote von 1:9 gezählt…

Gleich nach Wiederbeginn kassierte Steve Hanusch zwei Strafminuten nach Beinstellen an Goldhelm Jacob Lagacé. Da wischte Sebastian Gorcik vor dem leeren Tor über den Puck (22.). Und einen Abfälscher von Lewis fischte Kolppanen weg, der auch ein Gorcik-Geschoss stoppte (beides 23.). Gegenüber bearbeitete Orendorz unseren Louis Anders, der wieder mit Garlent/ Mäkitalo stürmte, etwas regelwidrig. Das Powerplay sah sich gut an und es gab auch drei Abschlüsse. Zählbares war nicht dabei (24./ 25.). Anders probierte es mal aus der Drehung, kam aber an Fießinger nicht vorbei (30.), derweil Tyler Spurgeon schräg von links nur die Lattenoberkante traf (32.). Als Lagacé Tim Detig von den Beinen holte, blieb eine Reaktion der Gestreiften aus. Das gab den Allgäuern ein paar Zentimeter mehr Platz, die Gorcik für einen Beinschuss und das 1:1 nutzte. Das ließ das Momentum zum ESV kippen. Tobias Echtler aus fünf Metern (34.) und Lagacé, der nur noch Toni Ritter vor sich sah und diesen umspielte (36.), scheiterten an unserem Schlussmann. 24 Sekunden vor der zweiten Sirene bekamen sich noch Louis Anders und Simon Schütz in die Haare, die für Faustkampf je fünf Strafminuten erhielten. „Auslöser“ Schütz wurde zudem mit zwei Minuten bedacht, was den Füchsen zum Start in die letzte Periode 96 Sekunden Spielervorteil bescherte.

Tormöglichkeiten gab es aber erst wieder, als Appendino den Hammer auspackte, aber Kolppanen wegfing (44.). Irgendwie gelangen den Heimischen nun mehr Offensivaktionen. So hatte Fießinger Glück, als ein Adam-Fernschuss gerade so die Oberkante des Fanghandschuhs tangierte und dadurch drüber flog (46.). Mitten in die gute EHC-Phase düpierte Lagacé mit feinen Händchen drei Blaue und bediente Markus Lillich, der am langen Pfosten einstopfte. Die Raita-Schützlinge hatten die Partie gedreht und sich für vor allem sehr hohen läuferischen Aufwand belohnt. Eine Minute nach der Gästeführung legte Max Oswald Jan Nijenhuis und musste büßen. Beim ersten Blueliner von Maxi Adam hatte Fießinger schon seine liebe Müh‘ und Not, konnte aber auch gegen den nachsetzenden Clarke Breitkreuz klären (51.). Der zweite Adam-Knaller schlug unter tosendem Jubel zum 2:2 ein. Ausgleich? Denkste! Die Unparteiischen bemühten den Videobeweis und wollten eine Torwartbehinderung durch Scheidl erkannt haben. Nennen wir das aberkannte Tor mal eine „harte Entscheidung“ (52.). Dennoch stand die Partie nun auf des Messers Schneide. Garlent scheiterte an der Schonerspitze von Fießinger (53.). Gegenüber hielt uns Ville Kolppanen gegen Gorcik (55.) und Lillich (56.) im Match. Dann folgte eine (auch fragwürdige) Herausstellung gegen Lagacé. Dreimal Fießinger ließ den Ausgleich nicht zu. 109 Sekunden vor der Schlusssirene nahm unser Trainer die Auszeit und den Keeper für den extra aggressor vom Eis. Und tatsächlich: Käpt’n Breitkreuz fälschte einen Mäkitalo-Schuss zum 2:2 ab. Diesmal zählte es!!! Weil Kolppanen gegen Lagacé toll im kurzen Eck agierte, konnte der erste Zähler eingetütet werden.

Nachdem die Verlängerung zunächst einen falschen Abseitspfiff gegen Mäkitalo parat hielt, tankte sich Maxi Heim plötzlich durch zwei Gegenspieler und chippte mit der Rückhand ein. Siiieeeeg – der Sieg!!!

Der war schon auch ein etwas glücklicher. Aber Glück muss man sich eben erarbeiten. Und für Eric Valentin waren die zwei Zähler ein feines Geburtstagsgeschenk. „Es gab vor dem Spiel schon Kuchen und ich habe etwas in die Mannschaftskasse eingezahlt. Natürlich bin ich über den Erfolg sehr froh. Bei der knappen Tabelle ist jeder Punkt wichtig. Man sieht ja, wie schnell es in dieser heißen Phase nach unten oder oben gehen kann. Ich bin jedenfalls total happy“, ließ unsere Nummer 22 wissen. Mit den fünf Wochenendpunkten konnten sich die Unsrigen ein ganz klein wenig Luft im Kampf gegen die Playdowns verschaffen. Fünf Zähler beträgt der Vorsprung nun auf den Elften, den ETC Crimmitschau. „Wir haben diesmal ein tolles Wochenende gespielt. Aber wenn wir nächstes Wochenende verlieren, stehen wir wieder da, wo wir schon waren. Daher gilt es konzentriert zu arbeiten und konstant weiter zu punkten“, gab Geburtstagskind Valentin die Devise für die folgenden sechs Hauptrundenspiele aus.

Die Fanaktion für Julien übrigens wurde ein großer Erfolg. Mit Kuchenbasar und Tombola konnte durch die Stadionbesucher für den an Leukämie erkrankten U17 Torwart vor und bis nach dem Spiel gespendet werden. Die Welle der Hilfsbereitschaft war enorm groß. Auch die Lausitzer Füchse haben 250 Pucks mit einem Bild von Julien beigesteuert. Wir wünschen ihm auf diesem Wege noch einmal eine schnellstmögliche und natürlich vollständige Genesung und danken “Collabo“ für diese tolle und gelungene Unterstützungsaktion.

Anzeige
â