ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Zurück zu der Nachricht

Wenig zu singen gegen Bayreuth

Þ03 Januar 2019, 01:31
Ғ1189
ȭ
weisswasser
Lausitzer Füchse

Es war eine der stärkeren Szenen heute, als der 37-jährige Steve Saviano bei eigener Überzahl einen Konter des 16 Jahre jüngeren Tobias Kirchhofer unterband, indem er den Tigers-Stürmer noch ablief (10.). Ansonsten kam das Spiel der Heimischen praktisch nie in Gang. Und das lag nicht nur an zahlreichen Ungenauigkeiten im Passspiel, sondern vor allem an der Leidenschaft der Wagnerstädter, die die Mittelzone dicht machten und damit unserem Team das gewohnt schnelle Angriffsspiel verwehrten. Nimmt man die Begegnung heute als Maß für die „Auswirkung“ der Silvesterfeiern, dann muss die am Roten Main eher mies gewesen sein. Jedenfalls waren die Cracks von Petri Kujala auf den Punkt da. Und – ganz ehrlich: Dass vor 2.731 Zuschauern zumindest ein Zähler im Fuchsbau blieb, ging schon mit jeder Menge Glück, einem Geniestreich von Fabian Dietz und einem überragenden Olafr Schmidt nach Hause.

Der musste schon nach zwei Minuten hellwach sein, als Mark Heatley eine erste gute Möglichkeit fast verstolperte, Juuso Rajala aber den Rebound bekam und in unserem Hüter seinen Meister fand. So richtig zünden wollte die Begegnung nicht. Nur unter gütiger Mithilfe der Bayreuther Abwehr stand Jeff Hayes samt Scheibe plötzlich frei vor Timo Herden, konnte den Gäste-Goalie aber auch nicht bezwingen. Überhaupt passierte auf beiden Seiten wenig bis gar nichts. Ollie Schmidt konnte sich noch einmal auszeichnen, als Tim Richter direkt vor ihm eine Hereingabe abfälschte (5.). Aber egal ob Powerplay Füchse oder Überzahl Bayreuth, das Match plätscherte ohne größere Höhepunkte so dahin. Das 0:0 nach 20 Minuten entsprach durchaus der beidseitigen Performance.

Im Mittelabschnitt agierte dann fast nur noch eine Mannschaft – die der Tigers – während die andere – unsere Jungs – stets nur am Reagieren war. Bereits in der 22. Minute eröffneten die Oberfranken das Dauerfeuer. Den Schlagschuss von Simon Karlsson und auch den Nachschuss von Mark Heatley parierte Olafr Schmidt großartig, der beim dritten Versuch von Juuso Rajala Glück hatte, weil der Finne knapp am Tor vorbeizielte. Nach 24 Minuten war das 0:1 fällig. Ivan Kolozvary tauchte frei vor unserem Schlussmann auf, der sich aber nicht nur nicht austanzen ließ, sondern auch noch den zweiten Versuch von Martin Heider spektakulär stoppte. Und eine Sekundenzeigerumdrehung später stand Goldhelm Ville Järveläinen gefühlte fünf Minuten völlig frei am langen Pfosten. Als ihn das Spielgerät erreichte und er direkt abzog, war „Katze Schmidt“ schon im bedrohten, kurzen Eck. Wann endlich würden die Gastgeber zurückschlagen? Sie kamen dann auch zu drei guten Möglichkeiten – und zwar zwischen den Minuten 26 und 30. Erst zischte ein Distanzschuss von Joel Keussen am Herden-Gehäuse vorbei direkt auf die Kelle von Cederic Schiemenz, der der Puck zwar parallel zur Torlinie, aber nicht über diese brachte. Dann folgte die vielleicht beste EHC-Chance im ganzen Match, als Keussen aus vier Metern völlig frei zum Abschluss kam, den Drahtkäfig aber verfehlte. Und kurz danach lenkte Fabian Dietz am langen Pfosten lauernd die etwa 160 Gramm Hartgummi freistehend am Kasten vorbei. Das war es dann auch schon. Nun hieß es wieder Bayreuth Tigers gegen Olafr Schmidt. Michal Bartosch musste erst frei aus sechs Metern die Übermacht unseres Torwarts anerkennen (31.). Auch fünf Minuten später, als er in Penaltymanier nach Überzahl-Scheibenverlust von Anders Eriksson zum großen Unterzahlsolo ansetzte, blieb Schmidt der Sieger. Nach 37 Minuten lag der Puck dann doch im Füchse-Tor. Doch Timo Gams hatte erst nach dem Abseitspfiff der Unparteiischen abgezogen. Nur Sekunden später liefen Juuso Rajala und Ville Järveläinen zwei gegen eins. Rajalas Zuspiel erreichte den Bayreuther Top-Scorer perfekt, aber noch perfekter war die Parade von Keeper Schmidt. Und weil Timo Gams nach 39 Minuten nur den Pfosten des Gehäuses von „Ollie“ traf, stand es auch nach zwei Dritteln torlos. Wirklich top war dennoch die Stimmung in der Arena.

Wer nun hoffte, die Gastgeber würden sich endlich auf das besinnen, was sie bisher so stark machten, sah sich getäuscht. Nach 45 Minuten erklang zum zweiten Mal das Torgestänge. Diesmal hatte es Tobias Kirchhofer getroffen. Und dann war es fällig, das überfällige Führungstor der Kujala-Schützlinge. Luca Gläser durfte von rechts ungestört in unser Drittel eindringen und noch weniger attackiert mit sattem Schuss hoch ins kurze Eck einnetzen. Und nun? Ja, Weißwasser wollte. Aber mit dem Können war es heute schwierig. Es war so ein Tag, wo man vielleicht besser hätte im Bett bleiben sollen. Da packte Fabian Dietz den „Russen“ aus. Vergleichbar Nikita Gusew im Olympia-Finale in Pyeongchang zum 3:3 krachte der 20-Jährige die Scheibe aus sehr spitzem Winkel mit viel Vehemenz über Timo Herden hinweg ins kurze Eck: Ausgleich! Tatsächlich schien das den Mannen von Corey Neilson noch einmal Leben eingehaucht zu haben. Die Tigers aber verteidigten aufopferungsvoll und ließen nur noch eine Gelegenheit für Jordan George zu, der aus aussichtsreicher Position an Timo Herden scheiterte. Wie schon am 4. November 2018 ging es mit einem 1:1 in die Overtime.

Oftmals entscheiden bei drei gegen drei auch die ganz kleinen Patzer. Diesmal war es Chris Owens, der in der gegnerischen Bandenecke stürzte und beim folgenden Angriff hinten fehlte. Die Gäste machten das Spiel ganz breit und fanden Sebastian Busch am entlegenen Pfosten, der aus spitzem Winkel den Zusatzpunkt sicherte.

Unstrittig war der Auftritt unserer Füchse der schlechteste bisher in diesem Jahr;-)und der Erfolg der Bayreuth Tigers aber wirklich hochverdient. Solche Tage gibt es halt. Zumindest weiß nun jeder, dass die Dreier der Oberfranken gegen Kaufbeuren und in Ravensburg alles andere als Zufall waren. Viel Zeit zum Grübeln bleibt ohnehin nicht. Schon am Freitag ab 19.30 Uhr kämpfen unsere Jungs erneut um Rang zwei, dann im direkten Duell mit den Frankfurter Löwen, die heute Dresden mit 6:1 in die Schranken verwiesen.

â
Anzeige
Anzeige