Der ERSC Amberg gewinnt am Freitagabend überraschend aber völlig verdient mit 3:0 beim Tabellenvierten der Eishockey-Bayernliga, den Dingolfinger Isar Rats. Es war der erste Erfolg für die Wild Lions nach sechs Partien ohne Sieg und gleichzeitig ein gelungener Einstieg für den neuen Chefcoach Bernhard Keil. In der hart umkämpften Partie in der Marco-Sturm-Arena hatte Amberg zweifellos mehr vom Spiel und mit Timotej Pancur einen starken Rückhalt. Der 21-jährige Goalie konnte damit seinen zweiten Shutout in dieser Saison feiern. Tomas Plihal bereitete alle drei Treffer der Wild Lions vor.
Schon von Beginn an zeigte der ERSC auf dem Eis mehr Präsenz, ließ die Gastgeber nicht wirklich ins Spiel kommen. So kam die 1:0-Führung für die Wild Lions durch Felix Köbele in der späten Phase des Anfangsdrittels nicht überraschend. Amberg blieb auch im Mittelabschnitt das Team mit mehr Druck nach vorne, versäumte in der einen oder anderen Szene aber einen Ausbau der Führung. Tore gab es keine in diesem Drittel, dafür jede Menge Strafzeiten. Insgesamt 58 Strafminuten verhängten die Unparteiischen in dieser Phase, darunter zwei Spieldauerstrafen für Dingolfings Maximilian Huber und Ambergs Carlo Wittor, die nur mit Mühe voneinander getrennt werden konnten. Gleichzeitig auch ein Indiz dafür, dass sich beide Teams nichts schenkten. Im Schlussdrittel blieb die Partie weiter extrem spannend, Pancur verhinderte mit starken Paraden den möglichen Ausgleich, auf der anderen Seite hätten die Wild Lions die Führung längst ausbauen können. So fiel die endgültige Entscheidung erst in den Schlusssekunden, als EVD-Coach Dustin Whitecotton seinen Torhüter zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis nahm und der ERSC mit zwei Empty-Net-Goals durch Kevin Schmitt und Brandon Walkom die Situationen ausnutzen konnte.
Ein Erfolg der Wild Lions, der dem Spielverlauf entsprach, meinte hinterher auch Whitecotton: „Der Sieg von Amberg ist völlig verdient. Sie wollten es einfach mehr und waren stärker in den Zweikämpfen. Bei uns passte heute nichts zusammen und wir waren einfach nicht bereit für diesen Gegner“. Bernhard Keil zeigte sich natürlich rundum zufrieden mit der Amberger Leistung: „Wir kommen aus einer schlechten Phase zuletzt und ich wollte die Mannschaft positiv einstellen. Die Jungs haben sich 60 Minuten den Hintern aufgerissen, das haben sie heute stark gemacht – so können sie gerne weiterspielen“.