Es kribbelt, wenn das Baden-Württemberg-Derby vor der Tür steht. Am heutigen Freitag war es soweit: Die WILD WINGS trafen bereits zum zweiten Mal in dieser Saison auf die Adler Mannheim – dieses Mal jedoch auf eigenem Eis. Erwartet spannend war die Partie jedoch nicht, da die Neckarstädter spätestens ab Minute 38 das Spiel beherrschten und sich am Ende für einen selbstbewussten und souveränen Auftritt belohnen konnten.
Der Spielverlauf:
Beide Mannschaften brachten von Beginn an viel Geschwindigkeit aufs Eis, wobei die WILD WINGS an der ein oder anderen Stelle einen Schritt weiter vorne standen. Insgesamt war die Partie, in der sich beide Teams gute Möglichkeiten herausarbeiteten, bis dato relativ ausgeglichen und fair. Die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Kasten fanden dann jedoch die Hausherren, die kurz vor Drittelschluss mit 1:0 in Führung gingen. Der Mittelabschnitt startete mit Hochkarätern auf beiden Seiten. Das Resultat: Zwei Tore in einer Minute. Daraufhin wiesen die Neckarstädter augenscheinlich mehr Zug zum Tor auf, sahen sich aber mit einer stabilen Mannheimer Verteidigung konfrontiert. Diese konnten die WILD WINGS dann aber zum dritten Mal an diesem Abend überwinden – obwohl der Treffer zum 3:1 ein Penalty war. Dafür fiel das 4:1 im letzten Drittel aber wieder auf reguläre Art und Weise. Man bekam den Eindruck, dass die Neckarstädter mit der Zeit immer stärker wurden und ihren Lokalrivalen aus Mannheim an die Wand spielten. Um dies zu verdeutlichen, setzten die WILD WINGS noch einen drauf und erhöhten auf 5:1. Doch bereits nach dem 3:1 spielten die Hausherren so souverän, dass klar war: Hier wird heute nichts mehr anbrennen. Am Ende gewannen die WILD WINGS mehr als verdient mit 6:2 und konnten sich somit für einen selbstbewussten Auftritt belohnen.
Die Highlights:
Minute 2: Die Adler kommen zum ersten Mal gefährlich in den Slot der WILD WINGS. Daniel Fischbuch schließt über rechts ab, woraufhin der ingesamt sehr starke Michael Bitzer nach vorne abprallen lässt. Zum Glück steht kein Abstauber parat und die Neckarstädter können klären.
Minute 3: Wenig später folgt die erste gute Möglichkeit der Schwenninger in Person von Jordan Murray, der aus halbrechter Position zum Abschluss kommt. Aber auch Felix Brückmann hält den Kasten dicht und verhindert Schlimmeres.
Minute 6: Jordan Szwarz positioniert sich am linken Pfosten und versucht es nach einem schönen Rückpass aus einem spitzen Winkel. Die Scheibe landet jedoch knapp über dem Gehäuse.
Minute 13: Alexander Karachun und Mirko Höfflin fahren im eigenen Unterzahlspiel einen schnellen Konter, der im vielversprechenden Torschuss von Höfflin sein Ende findet – doch leider ohne Erfolg. Da hat nicht viel gefehlt…
Minute 18: Er macht es wieder: Kurz vor Drittelschluss schüttelt Zach Senyshyn das nächste Traumtor aus seinem Ärmel. Über die rechte Seite findet er die Lücke und nagelt die Scheibe exakt unter die Latte. 1:0 lautet somit der Spielstand zur ersten Drittelpause.
Minute 22: Im Powerplay erzielt Marc Michaelis beinahe den Ausgleich, bevor auf der anderen Seite des Eises das Spektakel fortgeführt wird. Tyson Spink kommt zurück von der Strafbank und lässt für Sebastian Uvira liegen, der die Riesen Chance auf dem Schläger hat und ganz knapp verpasst.
Minute 27: Eine Minute – zwei Tore. Zuerst erhöhen die WILD WINGS auf 2:0. Jordan Murray schließt aus zentraler Position ab und versenkt das Hartgummi über der Linie. Kurz nach Wiederanpfiff finden die Gäste jedoch eine schnelle Antwort und erzielen den Anschlusstreffer zum 2:1. Marc Michaelis lässt sich als Torschützen feiern und die Euphorie der WILD WINGS etwas abschwächen.
Minute 35: Jyrki Jokipakka platziert die Scheibe in Bitzers Fanghand. Gute Chance der Adler.
Minute 38: Wie bereits im Startabschnitt schalten sich die Hausherren zwei Minuten vor Drittelschluss auf die Anzeigetafel. Mirko Höfflin fährt im Alleingang auf den Mannheimer Kasten zu, doch scheitert ganz knapp im 1 gegen 1 mit Brückmann. Nach dieser Penalty ähnlichen Situation bekommen die WILD WINGS daraufhin wirklich einen Strafstoß zugesprochen. Tyson Spink tritt an, verwandelt und beschert seiner Mannschaft den erneuten 2-Tore-Vorsprung. 3:1!
Minute 44: JAA -da platzt der Knoten. Sebastian Uvira hat lange auf sein erstes Saisontor gewartet und nun ist es da – verdient ohne Ende! Stark setzt er sich gegen mehrere Gegenspieler durch und kann die Scheibe am Ende über die Linie befördern. 4:1!
Minute 47: Im ersten Moment dachte man, dass der nächste Torjubel in der Helios Arena ansteht, doch da haben sich die Fans zu früh gefreut. Vom Bully weg feuert Teemu Pulkkinen den nächsten gefährlichen Abschluss Richtung Kasten ab, doch die Scheibe fällt hinter dem Tor herunter.
Minute 49: Wahnsinn – was geht denn hier ab?! Die WILD WINGS legen nach und stellen auf 5:1. Auf Zuspiel von Thomas Larkin und Mirko Höfflin schnürt Zach Senyshyn seinen Doppelpack und lässt Brückmann keine Chance. Somit hat sich der Torjubel also nur wenige Minuten nach hinten verschoben.
Minute 56: Die WILD WINGS bekommen heute einfach nicht genug. Nachdem Philip Feist bereits mehrere gute Chancen verbuchen konnte, kann sich der Youngster nun endlich belohnen und seinen schönen Abschluss im Netz versenken. Im Alleingang beschert er seiner Mannschaft den Spielstand von 6:1.
Minute 57: Ein kleines Lebenszeichen wollen die Adler aber auch noch setzen. Marc Michaelis trifft ebenfalls doppelt und verkürzt auf 6:2. An der verdienten Niederlage kann dieser Treffer allerdings nichts mehr rütteln.
Die Stimme zum Spiel:
Steve Walker:
„Ich war sehr zufrieden mit der Gesamtleistung meiner Mannschaft. Sie haben über 60 Minuten eine geschlossene Leistung gezeigt und das abgerufen, was wir uns schon lange vorgenommen haben – insbesondere in Bezug auf das Wettkampflevel und die Bereitschaft. Es ist ein schönes Gefühl, bei diesem Spiel als Sieger vom Eis zu gehen.“
Der Ausblick:
Nach dem Heimderby ist vor dem Auswärtsspiel in Köln. Zum Wochenabschluss reisen die Neckarstädter in die Lanxess Arena, wo sie um 16:30 Uhr auf die Kölner Haie treffen. Kommende Woche warten dann wieder gewohnterweise zwei Partien auf die WILD WINGS. Den Anfang macht das Heimspiel am Donnerstag gegen den ERC Ingolstadt.
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