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Κ-Ι
(1:2) - (4:0) - (1:3)
03.01.2025, 19:30 Uhr

Wilder Sieg zum Jahresauftakt

Der EHC Freiburg hat sein erstes Spiel im Kalenderjahr 2025 vor heimischer Kulisse mit 6:5 gegen die Eispiraten Crimmitschau gewonnen

Þ04 Januar 2025, 16:42
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freiburg
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Mit vier Toren im zweiten Drittel antworteten die Wölfe auf einen frühen 0:2-Rückstand, ließen Sebastian Streu einen Hattrick komplettieren und setzten erneut auf spektakuläre Weise ihr Unterzahlspiel in Szene, das nämlich gleich zwei dieser Treffer beisteuerte. Nach bangen Minuten im Schlussdrittel, in dem Crimmitschau seinerseits drei Treffer erzielte und eine 6:2-Führung der Wölfe in den knappsten aller Abstände verwandelte, blieb es für den EHC letztlich doch bei einem geglückten Jahresauftakt in Form eines 6:5-Erfolgs.

Die erneut nur mit 15 Feldspielern auflaufenden personell dezimierten Wölfe, die heute zwar wieder Georgiy Saakyan im Rudel hatten, dafür aber ohne Shawn O’Donnell und Alexander De Los Rios in ihr drittes Duell mit den Eispiraten gehen mussten, zeigten sich von Beginn an im gegnerischen Drittel gefährlich, machten es aber auf der anderen Seite des Eises ihren Gästen früh im Spiel gleich zweimal viel zu einfach. So kassierte man innerhalb von zwei Minuten Gegentreffer, die Blau-Weiß-Rot schon in der 5. Minute einen 0:2-Rückstand einbrachten, nachdem man Tobias Lindberg bei dessen Solo und bei einer Passstafette dem Gegner zu viel Platz ließ.

Die torgefährlichen Akzente im Drittel vor der Nordkurve setzten angeführt von Filip Reisnecker und Eero Elo zwei unterschiedliche Sturmreihen – Elos Puckgewinn war dann schließlich der Garant für zahlbaren Erfolg durch Sebastian Streu und dessen Anschlusstreffer (1:2, 16.). Das Problematische am Auftreten der Mannen von Mikhail Nemirovsky in dieser Auftaktphase war nicht ihr Spiel im Angriffsdrittel, sondern der Weg dorthin – zu oft glich der Spielaufbau vielmehr Befreiungen aus dem eigenen Drittel und endete in Icing-Pfiffen gegen die Wölfe, durch deren Bullys vor Patrik Cerveny Crimmitschau auch spät im ersten Drittel zu weiteren Chancen kam.

Die Geschichte des zweiten Drittels lässt sich um das weiterhin erfolgreiche Unterzahlspiel der Wölfe und leider auch eine erneute Verletzung erzählen. Nachdem das Penaltykilling der Wölfe im Spiel zuvor seine rekordverdächtige Serie von 44 überstandenen gegnerischen Powerplays hatte zu Ende kommen sehen, legte es nun auf ein Neues etwas Denkwürdiges aufs Eis. So gelangen dem EHC innerhalb von drei Minuten gleich zwei Tore in Unterzahl, die obendrein beide von Sebastian Streu erzielt wurden, der somit einen Hattrick komplettierte. Diese Treffer zum 2:2 (24.) und 4:2 (27.) umrahmten den Führungstreffer durch Nikolas Linsenmaier, der – ebenfalls im Nachklang eines gegnerischen Powerplays – aus einer unübersichtlichen Situation vor dem gegnerischen Tor heraus einnetzte (3:2, 26.).

Dass die zur Zeit stark dezimierten Wölfe selbst in einer solchen spielerischen Hochphase irgendwie vom Pech verfolgt werden, zeigte sich den 3340 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Echte-Helden-Arena dann zur Mitte des Spiels. Nach einem Check musste nämlich Calvin Pokorny das Eis verlassen, was Mikhail Nemirovsky auf ein Neues zu Jonglierarbeiten in seinem Aufgebot aufforderte. Ironischerweise gelang im Nachklang dieses Schocks ausgerechnet einem anderen Verteidiger der Treffer zum 5:2, als Marvin Neher per Schlenzer aus dem Slot sein erstes Saisontor erzielte (32.).

Wie gestaltet sich nun Ergebnisverwaltung mit nunmehr 14 Feldspielern, von denen in Person von Luis Bockstahler sogar ein U-20-Spieler der Wölfe sein DEL-2-Debut gab? Zum einen durch etwas Kreativität auf Trainer- und Flexibilität auf Spielerseite, wie etwa bei Leo Hafenrichter, der heute nominell als Verteidiger auflief, dennoch aber des öfteren auch als Stürmer aufs Eis geschickt wurde. Früh im letzten Drittel half dabei auch der Gegner etwas mit, der (einen Strafpfiff 15 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels mitgerechnet) so oft die Strafbank besuchte, dass der EHC den Großteil der ersten Hälfte des Schlussabschnitts in Überzahl auflaufen konnte. Dies brachte das vierte Tor von Sebastian Streu hervor (6:2, 41.), ließ in einer der wenigen Momente des Fünf-gegen-fünf allerdings auch Crimmitschau verkürzen (6:3, 43.).

Das erste Mal mulmig wurde es dem südbadischen Eishockeyherz, als Crimmitschau seinerseits ein Powerplay bestreiten durfte. Doch als diese Phase überstanden war, zeigten sich die Wölfe zunächst souverän: Sie spielten weiterhin nach vorne und vermochten es auf der anderen Seite des Eises bei vermeintlich gefährlichen Vorstößen des Gegners in Richtung Patrik Cerveny doch immer irgendwie einen Schläger oder Schlittschuh in Richtung Scheibe zu bringen.

Kurioserweise endete diese Tendenz ausgerechnet, als Blau-Weiß-Rot in der 58. Minute ein Powerplay zugesprochen bekam. Mit dem Anschlusstreffer zum 6:4 von 30 Sekunden zuvor im Nacken vermochten es die Wölfe nicht, ihre Führung bedacht über die Runden zu bringen, sondern ließen 97 Sekunden vor Spielende einen Shorthander zum 6:5 zu, der nach einem zwischenzeitlichen Eishockeyfest an der Ensisheimerstraße die Schlusssirene dann doch vielmehr als eine Erlösung erklingen ließ.

Mit diesen wild erkämpften drei Punkten im Gepäck tritt der Wölfe-Tross am Sonntag, 5.1. zu seinem ersten Auswärtsspiel im Kalenderjahr 2025 in Krefeld an. Dort trifft man auf den Tabellenzweiten, gegen den die beiden bisherigen direkten Duelle nach 60 Minuten noch keinen Sieger fanden.

Tore:
0:1 (02:36) Lindberg (Feser)
0:2 (04:15) Zikmund (Spitzner)
1:2 (15:51) Streu (Elo, Schwamberger)
2:2 (23:47) Streu – SH1
3:2 (25:08) Linsenmaier (Hafenrichter)
4:2 (26:32) Streu (Linsenmaier, Ventelä) – SH1
5:2 (31:03) Neher (Schwamberger, Elo)
6:2 (40:56) Streu (Linsenmaier, Ventelä) – PP1
6:3 (42:59) Feser (Sacher, Lindberg)
6:4 (56:48) Shevyrin (Sacher)
6:5 (58:23) Zikmund – SH1

Schüsse: Freiburg 27 (6/12/9), Crimmitschau 33 (11/8/14)
Strafminuten: Freiburg 6, Crimmitschau 18
Überzahleffizienz: Freiburg 1-4, Crimmitschau 0-3
SchiedsrichterInnen: Gossmann, Holzer / Lindner, Spiegl
Zuschauer: 3340

Aufstellung:
Cerveny (Hegmann)
Saakyan, Schwamberger, Elo / Hempel, Ventelä
Bechtold, Linsenmaier, Reisnecker / Pokorny, Heider
Bockstahler, Streu, Miller / Hafenrichter, Neher

 

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