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Wölfe-Minitruppe mit Last-Minute-Punkterfolg

EV Lindau Islanders - Selber Wölfe 3:2 n.V. (1:0; 1:1; 0:1; 1:0)

Þ20 Januar 2020, 12:19
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Punkterfolg in Lindau
Foto: Mario Wiedel

Ausgerechnet beim wichtigen Auswärtsspiel gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn EV Lindau Islanders stand dem Wölfe-Coach nur ein 17-köpfiges Rumpfteam zur Verfügung – massive Umstellungen in allen Blöcken erforderten demzufolge höchste Kreativität des Trainers. Bei der 2:3 Wölfe-Niederlage nach Verlängerung sicherte Kapitän Ondruschka 86 Sekunden vor Ende den verdienten Punkterfolg. Mit einer besseren Chancenverwertung – insbesondere in eigener Überzahl – wäre für das nie aufgebende Wolfsrudel vielleicht sogar mehr drin gewesen. „Ich bin stolz auf meine Jungs, der Einsatz war top… Und ich hoffe, dass wir am nächsten Wochenende wieder mehr Jungs an Bord haben“, so Wölfe-Coach Henry Thom.

Wölfe müssen von der Strafbank fernbleiben

Im Wölfe-Liner war sehr viel Platz – mit einem extrem dezimierten Kader und nur 15 Feldspielern ging es auf die weite Reise an den Bodensee. Als ob die Personalsorgen von Wölfe-Coach Thom nicht schon groß genug gewesen wären (Kabitzky verletzt, Gare und Turner krank), meldete sich auch noch Torjäger Pisarik kurzfristig krank. Dafür war Gelke, der am Freitag verletzt ausschied, mit von der Partie und nahm den Platz neben Schiener und McDonald in der ersten Formation ein. Kolb und Hirschberger bildeten mit Center Schmidt Offensivformation zwei, Nachwuchscrack Worotnikow komplettierte zusammen mit Klughardt und Förderlizenz-Crack Zimmermann einen Sturmblock. Der Minikader von Beginn an hellwach, keine befürchteten Busbeine. Selbstverständlich machte sich im Wölfe-Spiel bemerkbar, dass wichtige Akteure fehlten und sich die neu formierten Blöcke erst finden mussten. Unsere ersten Chancen hatten Schiener und Zimmermann, aber Lindaus Goali, trotz Nachfassen, verhinderte Schlimmeres. Beide Mannschaften tasteten sich lange ab, hochkarätige Torchancen und Offensivpower Fehlanzeige. „Defensiv gut stehen und auf Chancen warten“ lautete unsere Taktik. Defensiv agierten wir gut, standen eng am Gegner und ließen nicht viel zu, selbst in zwei Überzahlspielen kam der Gastgeber zu keinen nennenswerten Einschussmöglichkeiten. Offensiv ging zu wenig Gefahr aus, die Chancen von Schiener, McDonald und auch Zimmermann stellten EVL-Goalie Boehm vor keine großen Probleme. Größter Kritikpunkt an die Adresse unserer Jungs: zu viele Strafzeiten – alleine bis zum ersten Pausentee zogen wir vier Zwei-Minuten-Strafen. Eine dieser Überzahlsituationen nutzte Lindau auch zum Führungstreffer – Ochmann von der blauen Linie an Freund und Feind vorbei zum 1:0. Glück für unsere Mannen, dass es beim 1-Tore-Rückstand blieb, Bräuner traf in der 19. Minute aus Wölfe-Sicht nur den Außenpfosten.

Effektives Powerplay der Islanders

Die Lindau Islanders kamen besser aus der Kabine, erhöhten die Schlagzahl und sorgten dafür, dass sich Wölfe-Goalie Deske über mangelnde Arbeit nicht beschweren durfte. Letzterer behielt aber einen kühlen Kopf und vereitelte mit zahlreichen guten Paraden einen höheren Rückstand. Offensiv-Bemühungen unsererseits waren vorhanden, aber es fehlte die Präzision im Abschluss. Als Lindau in einer starken Phase dem möglichen 2:0 näher als unsere Wölfe dem Ausgleich waren, fiel das Tor – das Tor für unsere Wölfe. EVL-Goalie Boehm abermals mit Schwächen, konnte bei einem schnellen Konter die Scheibe nicht festhalten und Youngster Worotnikow besorgte im Nachstochern das vielumjubelte 1:1. Dieser Treffer tat dem Wölfe-Spiel gut, die Chance in Überzahl in Führung zu gehen, ließen wir leider liegen. Lindau spielte es gut, bei uns fehlten wie auch zuletzt im Powerplay die Ideen und der Zug zum Tor. Mit Schüssen aus der Distanz war EVL-Goalie Boehm nicht zu überwinden. Den Zuschauern wurde keine auf sehr hohem Niveau stehende Begegnung geboten, beide Mannschaften egalisierten sich, spielerische Glanzpunkte wurden wenig bis gar nicht gesetzt und der Spielfluss stockte gewaltig. Strafzeiten mit verbundenen Diskussionen zwischen Spielern und Schiedsrichter, trugen ihr Übriges dazu bei. Was Lindau besser machte als unsere Wölfe, war Überzahl. Parallelen zum 1:0. Erneut aus der Distanz, erneut in Überzahl, erneut Deske ohne Chance – die Einheimischen führten wieder mit 2:1.

Ondruschka – der Mann für die entscheidenden Tore

Kann unser dezimiertes Wolfsrudel nochmals eine Schippe drauflegen und zumindest einen Punkt erkämpfen? Nachlassende Kräfte machten sich nicht bemerkbar, Lindau selbst versuchte natürlich offensiv nachzulegen und war bemüht, mit dem möglichen dritten Treffer eine Art Vorentscheidung zu erzielen. Unsere Mannen stellten sich aber vehement dagegen, blieben aber ihrer Linie aus den vorangegangenen zwei Dritteln treu. Das Überzahlspiel. Zu harmlos und zu ungefährlich ließ man erneut eine zugesprochene Situation ungenutzt. Den Hausherren spielte die Führung in die Karten, sie sicherten die Defensive ab und ließen die Wölfe anrennen, denen allmählich auch die Zeit davonlief. Oftmals standen sich unsere Jungs irgendwie selbst im Weg und beste Einschussmöglichkeiten blieben ungenutzt. McDonald scheiterte aus kürzester Distanz, später Bär mit einer Doppelchance. Lindau im Glück und weiterhin mit der hauchdünnen 2:1 Führung auf der Anzeigentafel, verteidigte mit Mann und Maus. Hochdramatische Schlussphase mit Happyend für unsere Jungs: Unsere Wölfe in Überzahl, Deske vom Eis und Kapitän Ondruschka mit einem beherzten Schuss ins kurze Eck bedeutet den Last-Minute Ausgleich und den damit verbundenen Punktgewinn.

Die fünfminütige Overtime ging nicht über die volle Distanz. Die Hausherren mit dem glücklicheren Ende für sich – nach 65 Sekunde traf Florian Lüsch zum 3:2 Endstand.

Tore:

12. Min. 1:0 Ochmann (Klinger; 5/4)
29. Min. 1:1 Worotnikow (Klughardt, Zimmerman T.)
38. Min. 2:1 Farny D. (Ochmann; 5/4)
59. Min. 2:2 Ondruschka (Schmidt; 6/4)
62. Min. 3:2 Lüsch

Strafzeiten: Lindau 14; Selb 18 plus 10 Minuten Disziplinarstrafe gegen Schmidt

Zuschauer: 546

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