Innerhalb von 49 Sekunden wurde im letzten Drittel aus einer 2:1-Führung für den EHC ein 2:3-Rückstand. Nach einem Empty-Netter kurz vor Schluss verloren die Wölfe ein auf beiden Seiten von Strafen durchsetztes Spiel mit 2:4.
Das Freiburger Aufgebot
Evan Mosey gab heute sein Debüt für den EHC, nachdem er am Freitag noch pausiert hatte. Er spielte neben Nikolas Linsenmaier und Jordan George in der nominell zweiten Sturmreihe – die etablierte Formation um Hult, Billich und Allen ließ Peter Russell somit unberührt. Die drei Verletzungsausfälle von Freitag – Kiefersauer, Neher und Ustorf – standen heute erneut nicht im Aufgebot.
Die Ausgangslage
Der EV Landshut hatte vor dem heutigen Abend vier seiner letzten fünf Spiele verloren – darunter auch sein Auswärtsspiel am Freitag bei Schlusslicht Dresden. Doch auch der EHC ging mit einer kleinen Negativserie ins Spiel – nach zwischenzeitlich fünf Siegen in Folge waren die letzten beiden Partien verloren gegangen. Das Hinspiel der beiden Teams fand am 13. Dezember statt und ging mit 7:3 an den EHC.
Das Spiel
Bereits in der zweiten Spielminute hätte Evan Mosey beinahe für einen Einstand nach Maß gesorgt, als er durch eine Einzelaktion aus dem neutralen Drittel heraus über den linken Flügel mit gezieltem Zug zum Tor die erste Freiburger Chance herbeibrachte. Über das gesamte Drittel hinweg boten sich dem EHC mehrere Gelegenheiten zum Führungstreffer – drei gute Torchancen ergaben sich dabei durch Pässe auf Christian Billich im Slot. Billichs gute Positionierung unterstreicht die Stärke des Freiburger Spiels im ersten Drittel – nämlich die Laufarbeit. Mit dieser konnte man den Gegner auch im Forechecking im Spielaufbau stören – Landshuter Angriffe ergaben sich dann v.a. durch gutes Passspiel der Gastgeber aus ihrem eigenen Drittel heraus. Die größte Chance der Bayern kam ebenfalls recht früh im Spiel, als Jere Laaksonen nach einem Aufbaufehler des EHC einen Schlenzer an die Latte setzte (5.). Weitere Großchancen ergaben sich v.a. in den letzten beiden Minuten des ersten Drittels, als das zweite Landshuter Powerplay des öfteren Ben Meisner zu Saves herausforderte.
Die Tendenzen des ersten Drittels setzten sich im zweiten fort: Landshut begann mit einem Powerplay und Ben Meisner musste gegen Arturs Kruminsch retten; und auf der anderen Seite war es diesmal Simon Danner, der im Slot gefährlich angespielt werden konnte und sich per Tip-in-Versuch und anschließendem Nachschuss gleich eine doppelte Chance erarbeitete. Auch das erste Tor des Spiels war das Result einer Spielweise, die bereits am Anfang zu sehen gewesen war: Freiburg legte ein aggressives Forechecking an den Tag, dem Landshut einen Spielaufbau durch Passstafetten entgegenzusetzen versuchte. Dies gelang den Gastgebern dann in der 34. Minute in Perfektion, als sie die gesamte Eisfläche durch zwei Pässe und ein kurzes Dribbling überbrückten und Neuzugang Drew Melanson erstmals für Landshut traf. Vier Minuten später fand der EHC jedoch die passende Antwort: In ihrem nun vierten Powerplay des Spiels schafften es auch die Wölfe auf die Anzeigetafel, indem Nick Pageau von der blauen Linie abzog und der Puck an mehreren Spielern vorbei seinen Weg in die Landshuter Maschen fand (1:1, 38.). Zum Abschluss des zweiten Drittels sorgten dann noch einmal Scott Allen nach einer unübersichtlichen Situation vor dem Landshuter Tor und auf der anderen Seite Zach O‘Brien mit einem Bauerntrick-Versuch mit der Schlusssirene für turbulente Momente. Und auch wenn diese keinen zählbaren Erfolg herbeibrachten, so dienten sie als kleine Vorschau auf das, was im Schlussdrittel passieren würde.
So stellte Allen nach bereits 32 Sekunden im letzten Drittel seinen Torriecher unter Beweis, als er eine kämpferische Vorarbeit von Christian Billich zum Torerfolg nutzte (1:2, 41.). Billich konnte nämlich an der Bande die Scheibe im Landshuter Drittel halten und vom Gegner gestört mit nur einer Hand am Stock Freiburgs Nummer 90 anspielen, die am langen Pfosten vergessen worden war. In dem dann bereits fünften Powerplay der Landshuter meldeten sich die „altbekannten“ Stürmer Laaksonen (47.) und Kruminsch (48.) vor Ben Meisner, bevor letzterer keine Minute später per Schlenzer den Ausgleich erzielte (2:2, 48.). Kurz nach diesem Treffer setzte sich der Strafenreigen fort – und Landshuts nächstes Powerplay bot O‘Brien die Chance auf einen zweiten Bauerntrick-Versuch. Diesen verwandelte der Kanadier zur zweiten und nun endgültigen Führung für Landshut (3:2, 49.). Innerhalb von nur 49 Sekunden hatte sich somit die gesamte Spielkonstellation gedreht – plötzlich war nun also Freiburg gefordert. Die Wölfe arbeiteten nun, wie zu erwarten, gut nach vorne und konnten auch ein Powerplay, das in der 51. Minute begann, nutzen, um das Momentum des Spiels an sich zu reißen. Zwei weitere Strafen gegen den EHC (56. und 57.) hatten dann aber wiederum zur Folge, dass die letzten Minuten des Spiels nicht zu Einbahnstraßen-Eishockey werden konnten – und als beide Strafen abgelaufen waren, endete der Eishockeyabend für das Wolfsrudel mit einem Empty-Net-Gegentreffer.
Fazit
13 Strafen (sieben davon gegen Freiburg) – welche Seite auch immer ein solches Spiel verliert, wird sich am Schluss vorwerfen müssen, viel zu oft die Strafbank besucht zu haben, um eine realistische Chance auf den Sieg gehabt zu haben. Insbesondere im letzten Drittel wurde der Strafenreigen zum entscheidenden Faktor: Freiburg musste in den letzten 20 Minuten viermal auf die Strafbank und heimste sich dadurch zwei Gegentreffer ein und verbaute sich seine Schlussoffensive bei dem Rückstand, den man sich in Unterzahl eingefangen hatte.
Tore:
1:0 (33:17) Drew Melanson (Zach O‘Brien, Maximilian Forster)
1:1 (37:31) Nick Pageau (Chad Bassen, Andreé Hult) – PP1
1:2 (40:32) Scott Allen (Christian Billich)
2:2 (47:53) Arturs Kruminsch (Jere Laaksonen, Maximilian Gläßl) – PP1
3:2 (48:42) Zach O‘Brien (Robin Weihager, Jere Laaksonen) – PP1
4:2 (59:25) Drew Melanson (Maximilian Forster, Zach O‘Brien) – EN
Strafminuten: Landshut 12, Freiburg 14
Zuschauer: 0