Die Krefeld Pinguine siegen auch im zweiten Derby der Woche und fahren gegen Düsseldorf beim 3:2 n.V. zwei wichtige Punkte ein. Die Kulisse stimmte: 7.729 Zuschauer waren in den KönigPalast gekommen und sahen im ersten Drittel zwei Mannschaften, die weitgehend auf Augenhöhe agierten. Die erste Chance erspielten sich die Gäste aus der Landeshauptstadt, Dimitri Pätzold klärte gegen Olimb. Die Pinguine tauchten nach dreieinhalb Minuten erstmals gefährlich vor dem Tor der DEG auf, Bruggisser scheiterte am Düsseldorfer Goalie. Noch in der gleichen Spielminute war Düsseldorfs John Henrion plötzlich allein durch. Nach einem schnellen Pass durch die neutrale Zone entschärfte Pätzold den Alleingang.
Danach dauerte es bis zur zehnten Minute, bis es wieder spannend wurde – der KEV kam gleich zu mehreren guten Möglichkeiten. Zunächst war Hanson über die linke Seite ins Angriffsdrittel gestürmt, sein Schuss landete beim Gästekeeper. Hanson setzte nach, es entwickelte sich eine kleine Rangelei vor dem Tor und die Schiedsrichter verteilten die ersten Strafen: Hanson für die Pinguine und Ebner für die DEG wanderten für zwei Minuten in die Kühlbox. In dieser 4-gegen-4-Situation kam der KEV besser in Tritt. Zuerst scheiterte Kabanov mit einem Distanzschuss, noch größer war die Chance von Bettauer, der den Schuss nach schönem Pass von Berglund in den Slot aber nicht unterbringen konnte. In der 14. Minute klärte zunächst Dimitri Pätzold gegen Düsseldorfs Descheneau mit der Fanghand, das folgende Bully nutzten die Gäste dann aber zur etwas überraschenden Führung. Der Schuss von Ryan MacKiernan von der blauen Linie fand den Weg ins Netz.
Das zweite Drittel begann zerfahren, beide Teams leisteten sich viele Fehlpässe, von geordnetem Aufbau keine Spur. In der 24. Minute hatte der KEV dann Glück, um ein Haar hätte Ebner seinen zweiten Treffer und damit das 0:2 erzielt. Sein Schuss landete aber am Pfosten. Besser wurde das Spiel nicht. Das erste Überzahlspiel für den KEV gehörte in die Kategorie „Harmlos“, auch die erste DEG-Überzahl der Partie brachte kein weiteres Tor. Vielmehr entstand aus der Strafzeit der Krefelder Ausgleich. Jakob Berglund kam gerade von der Strafbank zurück und startete gleich in Richtung Düsseldorfer Tor, Ankert bediente ihn mit einem Zuckerpass und genauso gekonnt schob Berglund den Puck zwischen den Schonern von Niederberger zum 1:1 über die Linie. Das Tor hauchte dem Spiel wieder Leben ein. Die Pinguine hatten etwas mehr vom Spiel. Die zweite DEG-Strafe (Picard, Spielverzögerung) brachte wenig Gefahr. Im sonst so starken Powerplay gelang Krefeld wenig und so ging es mit einem 1:1 in die zweite Pause – das Straßenbahnderby versprach Spannung für das letzte Drittel.
Die DEG kam wacher aus der Kabine und nutzte in der 43. Minute eine Strafe gegen den Noonan zur erneuten Führung durch Braden Pimm. Es folgte ein zähes Spiel, in dem die Gäste vor allem auf Fehlervermeidung aus waren, Krefeld fehlte es in dieser Phase an Ideen. Beide Torhüter hatten bis zur Mitte des letzten Drittels kaum etwas zu tun. Erst während einer Strafe gegen die DEG wurde es gefährlich für das Düsseldorfer Tor. Lukas Laub saß draußen, Berglund scheiterte aus kurzer Distanz nach schönem Pass von Costello. Kurz danach gelang doch der Ausgleich. Martin Schymainski stand nach einem Abpraller am langen Pfosten goldrichtig und drosch den Puck ins Tor. Jetzt wurde die Partie wieder zu einem umkämpften Derby. Die Pinguine überstanden eine Strafzeit gegen Berglund unbeschadet. Pätzold pflückte einen Distanzschuss von Gogulla sicher aus der Luft, 74 Sekunden vor Schluss fing sich Greger Hanson aber eine weitere Strafe ein. Düsseldorf machte Druck, die Pinguine hielten dagegen und so endete die reguläre Spielzeit mit einem 2:2.
Wegen der Strafe begann die Verlängerung mit 37 Sekunden 4:3-Überzahl für die Gäste. Krefeld überstand die Unterzahl, weiter ging es mit 3-gegen-3. Die erste gute Schusschance hatte Costello, er scheiterte an Niederberger. Der Schlagschuss von Bruggisser ging am Tor vorbei. Den Schlusspunkt – und was für einen – setzten die Pinguine. Greger Hanson ließ zwei Düsseldorfer stehen und zauberte den Puck aus der Drehung zum 3:2-Endstand ins Tor. Nicht nur diesen Treffer feierten die KEV-Fans noch lange nach dem Spiel, sondern auch eine wieder einmal kämpferisch starke Mannschaft. “Für mich war das Gregers beste Leistung bisher”, sagte KEV-Trainer Brandon Reid nach dem Spiel. “Auch für Schymmi freut es mich, dass er sich mit dem wichtigen Ausgleich für seine starken Spiele der letzten Wochen belohnt hat.”
Auch für die Fans gab es Lob von Brandon Reid: “Die Fans honorieren unsere harte Arbeit und das spürt die Mannschaft. Sie merken, dass die Spieler sich mit dem Club und auch mit der Stadt identifizieren. Diese Arbeitseinstellung passt zur Stadt und die Fans geben uns viel zurück.”
Die nächsten Spiele
Sonntag, 04.11.18, 17 Uhr: Straubing Tigers – Krefeld Pinguine
Freitag, 16.11.18, 19:30 Uhr: Eisbären Berlin – Krefeld Pinguine