Zerfahrenes Spiel am Seilersee

Iserlohn führt lange – doch Moral und Kampfgeist führen die WILD WINGS am Ende zum Sieg.
 
Am Seilersee trafen die WILD WINGS heute auf eine Mannschaft, die mit der aktuellen Tabellensituation alles andere als zufrieden sein dürfte. Erwartet hungrig präsentierten sich die Iserlohner im Kampf um wichtige Punkte, doch in einem zerfahrenen Spiel, geprägt von einem ständigen Hin und Her, gaben die WILD WINGS nie auf, kamen spät zurück und sicherten sich in der Verlängerung den Extrapunkt.

Iserlohn übte zu Beginn der Partie viel Druck aus und brachte ein hohes Engagement aufs Eis. Die WILD WINGS hingegen hatten vorerst Schwierigkeiten, in den gegnerischen Slot vorzudringen. Trotz zunehmender Offensivakzente konnten die Neckarstädter das Momentum durch die 1:0 Führung nicht lange auf ihre Seite ziehen, sondern mussten kurze Zeit später den nicht unverdienten Ausgleich der Roosters hinnehmen. Die Hausherren wirkten etwas bissiger in den Zweikämpfen und hatten in einer zerfahrenen Partie die Nasenspitze etwas weiter vorne. Im Mittelabschnitt mangelte es beiden Mannschaften an Präzision im Passspiel, weshalb die Partie stellenweise durch ein rasches Hin und Her geprägt war, Großchancen vorerst ausblieben und weder die WILD WINGS noch die Roosters einen geordneten Spielaufbau aufs Eis bringen konnten. Dies änderte sich zur Drittelhälfte, als das Spiel offener wurde und innerhalb zwei Spielminuten erst auf der einen, dann auf der anderen Seite ein Treffer fiel – ein Sinnbild für den bisherigen Spielverlauf. In einer fairen Partie inklusive wenig Unterbrechungen ging es somit mit einem 2:2 in die zweite Drittelpause. Das letzte Drittel knüpfte an die vorherigen an und verzichtete auf das ganz große Spektakel. Doch dann waren es erneut die Iserlohner, die aus einer ihrer wenigen Chancen Kapital schlagen konnten und die WILD WINGS zu einer erneuten Reaktion zwangen. Diese kam in Form von vielen guten Torabschlüssen. Kurz vor Spielende fanden die Gäste dann die nötige Effizienz, um die Partie in die Overtime zu zwingen. Hier brachten die WILD WINGS ihren Gegner mehr als einmal in eine brenzlige Situation und belohnten sich am Ende mit dem Siegtreffer.

Die Highlights.
 
Minute 5: Der erste wirklich gute Abschluss erfolgt über die rechte Seite in Person von Branden Troock. Mit viel Platz schließt er aus halbrechter Position ab und kann den vielversprechenden Pass hinter dem Tor heraus beinahe verwerten.
Minute 6: Viel Verkehr im Iserlohner Slot, weshalb Phil Hungerecker die Scheibe nicht richtig kontrollieren und Andreas Jenike ohne große Schwierigkeiten parieren kann.
Minute 8: Schöner Versuch von Arkadiusz Dziambor aus der Distanz. Jenike lässt abprallen, woraufhin Kyle Platzer, der den geglückten Rebound knapp verpasst, zur Stelle ist. Im Gegenzug fahren die Hausherren einen schnellen Konter. Hauptakteur Jake Virtanen vollendet mit einem gefährlichen Abschluss, doch die Endstation lautet Joacim Eriksson.
Minute 10: Powerplaytor für die WILD WINGS! Hubert Labrie fälscht die Scheibe unglücklich durch die Beine seines eigenen Goalies über die Linie ab. Der Schuss kam von Torschütze Kyle Platzer, der seine Mannschaft mit 0:1 auf die Anzeigetafel bringt.
Minute 12: Klasse Solo von Eric Cornel, der im 1 gegen 1 Duell mit Eriksson den Kürzeren zieht. Nach diesem Riesen Save muss sich der Schwenninger Schlussmann noch in derselben Spielminute geschlagen geben. Colin Ugbekile setzt seinen One-Timer über rechts exakt in den Winkel und erzielt den Ausgleich. Keine Sicht für Eriksson. Und auch der Videobeweis bestätigt: 1:1 für die Roosters.
Minute 18: Nächste dicke Chance für die Gastgeber. Shane Gersich lauert am rechten Pfosten und hätte lediglich die Kelle hinhalten müssen. Stattdessen befördert er das Hartgummi wenige Zentimeter neben das Gestänge. Glück für die WILD WINGS!

Minute 29: Erste nennenswerte Möglichkeit im Mittelabschnitt: Branden Troock bleibt aufmerksam, erobert die Scheibe in der neutralen Zone und läuft im Alleingang auf den Schwenninger Kasten zu. Aber Eriksson ist zur Stelle.
Minute 30: Überzahlspiel Iserlohn: Erst die Chance auf der einen Seite des Eises, dann der schnelle Konter Richtung Schwenninger Gehäuse. Beide Abschlüsse sind gefährlich, doch der Spielstand bleibt derselbe.
Minute 31: Gerade, als die Neckarstädter wieder vollzählig sind, erzielen die Roosters das 2:1 und gehen zum ersten Mal am heutigen Abend in Führung. Maciej Rutkowski lupft die Scheibe ins Netz und bringt die Halle zum Jubeln.
Minute 32: Dieser Jubel hält jedoch nicht lange an, denn die WILD WINGS finden die schnelle Antwort und gleichen erneut aus. Auf Zuspiel von Phil Hungerecker versenkt Tyson Spink die Scheibe im Torinneren und vollendet den 2 auf 2 Angriff der Gäste. Der neue Spielstand lautet somit 2:2!

Minute 47: Auch dieses Mal lässt der erste gefährliche Abschluss längere Zeit auf sich warten. Dieser hat es dafür in sich: Iserlohn stellt auf 3:2 und zwingt Schwenningen zu einer erneuten Reaktion. Durch die Beine von Eriksson befördert Brandon Gormley die Scheibe und erzielt damit sein 1. Saisontor.
Minute 50: Schönes Zusammenspiel von Alex Trivellato und Sebastian Uvira, doch Jenike hält den Kasten dicht. Kurze Zeit später verpasst Alexander Karachun unmittelbar vor der Linie. Schade!
Minute 52: Taro Jentzsch setzt sich gut durch und nimmt die Scheib gekonnt mit. Nächste starke Aktion des Schwenninger Goalies, der Schlimmeres verhindert und seine Mannschaft im Spiel hält.
Minute 56: Boaz Bassen setzt die Scheibe knapp am Tor vorbei – da hat nicht viel gefehlt.
Minute 60: Die WILD WINGS geben auch heute nicht auf und zwingen die Partie in die Overtime. 34.7 Sekunden vor Spielschluss trifft Tylor Spink und stellt mit seinem Tor zum 3:3 alles auf Null. Aus einem spitzen Winkel nagelt er die Scheibe unter die Latte.

Minute 62: Andreas Jenike mit gleich drei Riesen Saves, der seiner Mannschaft einen Bärendienst erweist.
Minute 63: Lattenkracher: Zach Senyshyn befördert die Scheibe an das Aluminium.
Minute 64: Da schlägt das Spink-Duo auf typische Art und Weise zu: Tylor Spink findet mit seinem platzierten Querpass die Kelle seines Zwillingsbruders Tyson, der über rechts die Scheibe im langen Eck versenkt. Wahnsinn – am Ende gewinnen die WILD WINGS mit 3:4!