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Η-Ε
(1:0) - (1:0) - (1:1)
19.04.2021, 20:00 Uhr

ZSC Lions bauen Serienführung aus

Überharte Checks im Minutentakt

Þ20 April 2021, 13:29
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ZSC Lions
ZSC Lions

Bereits nach wenigen Minuten kochen die Emotionen hoch. Hie und da geschehen ungeahndete Checks in voller Sicht der Schiedsrichter. Offenbar versuchen nicht nur die Teams, langsam ins Spiel zu finden, die Unparteiischen scheinen ihre Pfeifen auch noch zu suchen. In der 5. Minute wird Roman Wick direkt vor dem Schiedsrichter von den Kufen geholt und siehe da - es wird tatsächlich abgepfiffen. Damit eröffnet Floan Douay den danach folgenden Strafenreigen des HC Lausanne. Bis zur 27. Minute sitzt alle 3-4 Minuten ein Waadtländer auf der Bank - und es hätte weitaus mehr gepfiffen werden müssen.

Obschon das erste Powerplay der Zürcher schön aufgebaut ist, mag der Abschluss nicht gelingen. In der 8. Minute wird Pedretti erneut angegangen und bekommt Jooris‘ Stock ins Gesicht, doch das hat keine Strafe zur Folge. In der 10. Minute wird dann doch mal jemand auf die Strafbank geschickt und in diesem Powerplay kann Ryan Lasch den Puck zum 1:0 ins Netz pfeffern. Und schon wieder landet ein Stock im Gesicht eines Zürchers. Dieses Mal ist es Lasch, der bei einem Backcheck von Emilijus Krakauskas dran glauben muss. In der 17. Minute ein Bandencheck von Marco Pedretti, der Brian Gibbons seitlich erwischt. Dieser bewegt sich nicht nur wenig, er bewegt sich für einen Moment gar nicht, sodass die Ärzte aufs Eis eilen. Er steht dann aber wieder und wird von Teamkollegen gestützt vom Eis gefahren. Die Lausanner hätten ihr erstes Powerplay, können die Überzahl jedoch nicht ausnutzen. Kaum sind sie wieder komplett, wird Douay erneut auf die Bank geschickt. Da hat er den gegnerischen Stock zu lange und zu auffällig gehalten. Was die Schiedsrichter wiederum nicht gesehen haben, ist die schon fast bizarre Situation, als Luca Boltshauser in der letzten Spielminute auf dem Allerwertesten landet und kurzerhand seine Beine um das linke Bein von Prassl klemmt.

Das zweite Drittel beginnt mit der Lausanner Mannschaft in Unterzahl. Und dann der unfassbare Frontalcheck von Brian Gibbons gegen Ryan Lasch - sogar der Helm fliegt durch die Luft. Lasch fährt vornübergebeugt zur Spielerbank und obschon sich die Szene direkt vor einem Schiedsrichter abspielt, wird keine Strafe ausgesprochen. Ich frage mich ein weiteres Mal, ob es dieses Jahr ums Toreschiessen oder ums Spielerwegknallen geht. Keine Minute später fliegen bei Phil Baltisberger und Charles Hudon die Fäuste. Während Hudon eine Strafe für übertriebene Härte kassiert, bekommt Baltisberger eine Strafe für unsportliches Verhalten. Während sich das Spielgeschehen im Lausanner Drittel abspielt, bemerke ich, wie ein Lausanner Spieler auf einem Schlittschuh vom Eis zu kommen versucht. Hat er sich den Fuss verstaucht? Dann sehe ich, wie Waeber etwas vom Eis aufhebt: eine Kufe! Das erklärt einiges. In der 26. Minute ein Angriff auf der Zürcher Seite, der abgewehrt wird. Der Puck ist schon beinahe wieder auf Lausanner Seite, als Mark Barberio mit seinem Ellbogen die Nase von Roman Wick blutig schlägt. Dieses Mal wird abgepfiffen und es heisst erneut Powerplay für die Lions. Teemu Rautiainen versenkt zum 2:0 in der 27. Minute. Die Lausanner komplett? Von wegen - Ronalds Kenins muss raus, wegen Beinstellens. Genug ist wohl genug, denn bis zur letzten Spielminute wird nichts mehr abgepfiffen. Marco Pedretti muss wegen hohen Stockes auf die Strafbank.

Wenn die Lausanner das Spiel noch wenden wollen, müssen sie einen Zahn zulegen. Es ist jedoch nach wie vor der ZSC, der spielbestimmend ist. In der 43. Minute ein kurzer Unterbruch, weil Luca Boltshauser durch einen Schuss von Phil Baltisberger die Maske verliert und über dem linken Auge eine Platzwunde davonträgt. Die Blutung wird gestillt und Boltshauser kehrt aufs Eis zurück. Der Fotograf neben mir wird stinkig, weil die Schiedsrichter Lappalien pfeifen und tatsächliche Fouls übersehen. Justin Sigrist wird in der 44. Minute wegen Beinstellens rausgeschickt, was für uns aber eher nach Stockschlag ausgesehen hat. Kurz vor Ablauf der Strafe gelingt es Cody Almond, im Lausanner Powerplay zum 2:1 auszugleichen. Die Zürcher spielen eher defensiv und machen keine Anstalten, ihren Vorsprung auszubauen. Erst drei Minuten vor Schluss dann das 3:1 durch Denis Hollenstein. Statt dass die Lausanner jetzt noch einmal angreifen könnten, muss Charles Hudon wegen hohen Stockes auf die Strafbank. An der Bande wird Sven Andrighetto von Mark Barberio angegangen, die Schiedsrichter pfeifen aber nicht ab. Noch während man die 50 anwesenden Zuschauer überdeutlich hört, der zweite Check von Barberio gegen Andrighetto - dieses Mal von hinten in den Rücken. Andrighetto bleibt reglos liegen und den Spielern brennen die Sicherungen durch. Erneut eine Massenschlägerei kurz vor Spielende. Diese verdeckt aber offenbar den am Boden liegenden Andrighetto, es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis die Teamärzte aufs Eis kommen. Tim Bozon und Patrick Geering lassen derweil die Fäuste fliegen, wobei bei Bozon sowohl Helm als auch Handschuhe auf dem Eis landen. Während Andrighetto gestützt die Treppen zur Kabine hochgeht, werden die Strafen ausgesprochen: Mark Barberio erhält 5 Minuten plus Spieldauer-Disziplinarstrafe für seinen Rückencheck. Patrick Geering und Tim Bozon erhalten beide für Faustkampf 5 Minuten plus Spieldauer-Disziplinarstrafe. Die letzte Spielminute verstreicht ohne nennenswerte Spielzüge und die ZSC Lions gewinnen das vierte Spiel mit 3:1.

Im Viertelfinal steht es demnach auch 3:1 für die Lions und könnten am Mittwoch den Sack in Lausanne zumachen. Ob an diesem Spiel beide Topscorer fehlen, wird sich noch zeigen.

ZSC Lions vs. HC Lausanne  3:1  (1:0 | 1:0 | 1:1)

12. Minute  1:0  Ryan Lasch
27. Minute  2:0  Teemu Rautiainen
46. Minute  2:1  Cody Almond
57. Minute  3:1  Denis Hollenstein

Schüsse aufs Tor  30:32 (10:11 | 12:7 | 8:14)

 

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