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Die ZSC Lions erleben im drittel Viertelfinalspiel ein Wechselbad der Gefühle. Von Hui bis ein wenig Pfui ist alles mit dabei. Am Ende richtet es Patrick Geering mit Hilfe des Video-Reviews.
Was ein Start, was für eine Machtdemonstration. Die ZSC Lions spielen eines ihrer geilsten Drittel in den ersten 20 Minuten gegen den EHC Kloten. Die Partie sollte gefühlt nach dem ersten Abschied bereits entschieden sein. Die Stadtzürcher sind in allen Belangen den Flughafenstädtern überlegen und zeigen Hockey vom feinsten. Einzige Fehlanzeige? Tore! Obwohl die Schussstatistik 15 zu 1 anzeigt, steht bei beiden Teams die Null auf dem Scoreboard. Ludovic Waeber und seine Vorderleute schaffen es irgendwie, den Kasten sauber zu halten. Chapeau für diese Arbeitsmoral. Die Zürcher hingegen dürften sich ärgern, kein Kapital aus diesen starken 20 Minute geschlagen zu haben. Denn am Ende kommen doch noch Bangemomente dazu und zwei Aluminium-Treffer der Gäste. Doch das Schiedsrichtergespann arbeitet an diesem Abend besonders akribisch und sieht, was gut 12'000 Fans auf den Rängen nicht sehen, nämlich einen Siegtreffer durch Kapitän Patrick Geering.
Das Blatt wendet sich
Kaum einer hätte gedacht, dass sich im Mittelabschnitt das Blatt wenden könnte. Einzig wohl die Klotener, die ein anderes Gesicht zeigen, als noch im Startdrittel. Sie werden aufsässiger, gradliniger und gefährlicher. Damit es besonders spannend wird, sorgen die ZSC Lions persönlich. Wie bereits in Spiel 2 muss ein Spieler frühzeitig unter die Dusche. Diesmal trifft es Haudegen Christian Marti, der für einen wuchtigen Check bereits frühzeitig Feierabend hat. Nun ist das Penalty Killing unter der Leitung von Rob Cookson gefragt. Und siehe da, es liefert ab. Sie lassen in fünf Minuten Unterzahl nur einen einzigen Torschuss zu. Eine weitere Zwei-Minuten-Strafe überstehen sie in diesem Abschnitt ebenfalls. Und obwohl im zweiten Drittel die Schussstatistik 15:5 für Kloten ist, steht bei der Toranzeige weiterhin die Null. Simon Hrubec und Ludovic Waeber gönnen sich ein Privatduell vom feinsten.
Tor-Kuriosum
Natürlich hat auch der letzte Abschnitt eine Überraschung für die Fans parat. In der 48. Spielminute gelingt Patrick Geering nämlich der einzige Treffer des Abends, der den Lions den Sieg bescheren wird. Im Gewühl vor dem Tor wird zuerst Joel Henry in den Kasten von Ludovic Waeber geschubst. Danach liegen etwa fünf Weisse und ein paar Blaue vor und im Tor. In der Hitze des Gefechts stochert Patrick Geering die Scheibe über die Linie. Kaum jemand jubelt, ausser der ZSC-Captain. Die Schiedsrichter schauen sich die Torszenen lange an. Und als kaum einer an ein Tor glaubt, finden sie die perfekte Perspektive: die Scheibe hat die Linie regelkonform überquert. Der Schiri zeigt auf den Punkt, der Löwenkäfig tanzt. Was bleibt sind am Ende zwei Pfostenschüsse der Gäste und ein Emptynetter von Jesper Frödén, der erst nach der Schlusssirene erzielt wird. Eigentlich keine Partie, die im Normalfall mit nur einem Tor endet. Doch wen interessiert das schon, in den Playoffs zählen nur Siege - egal wie!
