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OT
Ζ-Η
(0:1) - (2:0) - (0:1) - (0:1 ОТ)
05.02.2023, 17:00 Uhr

Zwei Shorthander reichen nicht zum Sieg

Füchse unterliegen Landshut in der Overtime

Þ05 Februar 2023, 21:54
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Lausitzer Füchse

Nachwuchsspieltag, Teddy-Bear-Toss, eine dicke Überraschung vor dem Match und am Ende nur einen Zähler – all das gab es diesmal unter dem tollen Besuch von 2.568 Zuschauern. Der Tenor ist einmal mehr ein inzwischen bekannter: Es war mehr drin… Über weite Strecken des Matches gegen den EV Landshut ging es ausgeglichen zu. Die Anfangsphase gehörte den Unsrigen. Der Schlussabschnitt war in Gäste-Hand. Eineinhalb Unterzahltore der Heimischen waren am Ende nicht genug, um den dringend benötigten Dreier einzufahren. Überhaupt sind nur drei eigene Treffer am Wochenende unzureichend, um trotz durchaus ordentlicher Defensivleistungen Spielgewinne zu verbuchen. Dabei bekam unser Paradesturm mit dem Duo Hunter Garlent und Roope Mäkitalo heute einen neuen Partner. Bennet Roßmy lief in dieser Spielzeit erstmals für unseren EHC auf. Damit hatte sicher kaum jemand gerechnet. So rückte Jan Nijenhuis in den zweiten Angriff zu Lane Scheidl und Clarke Breitkreuz. Der dritte Sturm mit Marco Baßler, Eric Valentin und Eric Hördler war auch gut besetzt und eine vierte Linie mit Louis Anders, Tim Detig und Daniel Visner ist definitiv nicht von Pappe. Über das gesamte Match gesehen gingen zu viele Zweikämpfe an der Bande verloren. Oft war die Passqualität nicht optimal und vor dem 0:1 und 2:3 unterliefen den Unsrigen zwei folgenschwere Fehler.

Begonnen hatte die Partie aus Füchse-Sicht gut. Die Heimischen übernahmen das Zepter. Landshut kassierte früh zwei Strafen. Während der ersten Herausstellung von Jakob Mayenschein stotterte das Powerplay. Erst, als der Eliminierte wieder zurückdurfte, hatte Eric Hördler schräg von links einen guten Abschluss, den Sebastian Vogl stoppte (5.). Nach nur 55 Sekunden musste Mayenschein wieder raus. Da hatten Lane Scheidl und Clarke Breitkreuz zwei gute Gelegenheiten. Vogl aber verhinderte einen Einschlag (7.). Nach zehn Minuten versuchte es Benedikt Brückner aus geringer Distanz mit der Rückhand im kurzen Eck. Mit Mühe klärte Ville Kolppanen, der – sicher auch wegen seines überragenden Auftritts beim 4:1-Heimsieg im November – heute unser Heiligtum sicherte. Jedenfalls waren die Niederbayern nun zunehmend besser in der Partie angekommen. Bei vier gegen vier fuhr Thomas Brandl zum Tip-in vor Kolppanen, der die Null festhielt (13.). Gegenüber musste Vogl einen Mäkitalo-Schuss prallen lassen. Garlent versuchte es spitzbübisch und schoss den liegenden Keeper der Gäste an. Der Puck fand aber nicht ins Ziel (14.). Als sich unsere U11 schon für ihr erstes kleines Pausenspielchen bereitmachte, vertändelten die Hausherren ohne Not die Scheibe und gaben den Gästen so viel Zeit und Platz, dass Samir Kharboutli frei und ohne Mühe zum 1:0 der Drei-Helme-Städter einschießen konnte. So ganz überraschend fiel der Treffer nicht. Es folgte der große Auftritt des ESW-Nachwuchses.

Auch zu Beginn des Mittelabschnitts hatten die Füchse zunächst ein paar Vorteile. Nach Scheidl-Vorarbeit bekam Kapitän Breitkreuz zwei gute Schussmöglichkeiten. Da aber immer ein Gäste-Akteur noch erfolgreich attackierte, flog das Spielgerät am Gehäuse vorbei (25.). Dann gerieten die Unsrigen erstmals in Unterzahl. Sebastian Zauner musste büßen. Nicht nur, dass das Penaltykilling gut funktionierte. Hunter Garlent schickte Lane Scheidl auf die Reise, der den Shorthander besorgte. Das war das Signal für das Publikum, die Kuscheltiere zu werfen. Und was da nicht alles auf das Eis flog. Ob sich der Ex-Besitzer eines großen Eisbären von diesem trennte, weil sich unser Ex-Erzrivale momentan auch schwertut, ist nicht überliefert. Nachwuchsspieler und Cheerleader sorgten flugs für wieder plüschfreies Eis, auf dem unser Team die Reststrafe folgenlos überstand. Alsbald aber musste Garlent auf das Sünderbänkchen. Und fast hätte sich Geschichte wiederholt. Denn die Füchse verteidigten sich nicht nur trotz Spielernachteils gut. Jan Nijenhuis setzte von Käpt’n Breitkreuz bedient zum Sololauf an und umspielte auch Goalie Vogl. Das Tor zum 2:1 fiel aber erst, als unsere Nummer 65 seit drei Sekunden zurück auf dem kühlen Grund war. Ergo: Es war kein zweiter Unterzahltreffer. Minute 32 hielt eine kleine Kuriosität parat. Nach einem Zweikampf mit Daniel Bruch flog der Schläger von Bennet Roßmy über dem Plexiglas und unter dem Fangnetz vor dem Fanblock aus dem Spiel. Unser Pressesprecher Ronald Byron brachte Roßmy sein Arbeitsgerät zurück. Derweil hatte Julian Wäser nach Scheidl-Zuspiel eine verheißungsvolle Schussmöglichkeit, die Vogl stoppte. Noch bessere Positionen für einen erfolgreichen Abschluss hatten Dominik Bohac und Clarke Breitkreuz, die beide den Puck nicht sauber trafen. Gegenüber lenkte Kolppanen einen Brückner-Blueliner mit dem Blocker über das Gehäuse (alles 36.). Und dann folgten reichlich 120 Sekunden, da hatten die Heimischen mindestens fünfmal die Gelegenheit, die Scheibe kontrolliert aus unserem Verteidigungsdrittel zu bringen, was jeweils misslang. Wenigstens konnten die Gäste daraus kein Kapital schlagen.

Der Auftakt in die letzte Periode verhieß Gutes. Nach nur 14 Sekunden war Mäkitalo frei auf halblinks. Seinen Schuss parierte Vogl mit der Stockhand (41.). Doch es war nur ein Strohfeuer. Denn unser Team agierte nun sehr passiv und wurde tief in die eigene Zone gedrängt. Es kostete jeweils viel Mühe, den Puck über die blaue Linie zu bringen. Und folgerichtig konnten die Angereisten ausgleichen. Ein Fernschuss brachte den Schläger von Steve Hanusch zum Bersten. Der Hartgummi flog zu Daniel Bruch, der vehement vollendete. Es hätte noch schlimmer kommen können. Brandl völlig frei am langen Pfosten verfehlte das praktisch leere Gehäuse (48.). Erst als Scheidl Brückner umspielte und abzog, gab es wieder ein Lebenszeichen unserer Jungs. Die bekamen in der 56. und 60. Minute noch zweimal Powerplay. Im ersten wurde zweimal der Direktschuss aus dem hohen Slot verpasst (57.). Das zweite endete nach 38 Sekunden. Da ahndeten die Schiris einen Stockcheck von Mäkitalo.

Der fehlte daher zum Beginn der Verlängerung. Für den Finnen wurde Bennet Roßmy gebracht. Ehe sich unser Trio bzw. dieses die Ordnung gefunden hatte, setzte Jack Olin Doremus zum Solo an und vollstreckte ins lange Eck. Nach nur 14 Zusatzsekunden starb unser EHC den plötzlichen Tod.

Die zwei Zähler für die Landshuter gingen durchaus in Ordnung. Leider wussten die Füchse mit dem Momentum nach dem 2:1 nichts anzufangen. Bennet Roßmy war die fehlende Spielpraxis durchaus anzumerken. Ab der 52. Spielminute stürmte Louis Anders mit Garlent und Mäkitalo, was nur von kurzer Natur blieb, da ja noch Strafen folgten. „Wir probieren ständig die beste Mannschaft auf das Eis zu schicken und das optimale Lineup zu finden, um das Spiel zu gewinnen. Das ist meine Aufgabe. Die Jungs haben dann die Aufgabe, das Spiel zu spielen“, beantwortete Petteri Väkiparta die Frage nach der heutigen Aufstellung. Der Blick nach oben in der Tabelle ist aktuell nur noch wegen des Derbys am kommenden Freitag gegen die punktgleichen Crimmitschauer sinnvoll. Als Zehnter stehen die Unsrigen zwar noch einen Zähler vor Regensburg. Der Aufsteiger hat aber noch eine Partie weniger absolviert, als unsere Mannschaft. Mithin wird es nach hinten eng und enger.

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