Schützenfest mit Anlauf: Es brauchte ein ganzes Drittel lang, bis der EHC Neuwied auf Touren kam im letzten Saisonspiel der Oberliga Mitte Endrunde. Am Ende aber besiegten die Bären Tornado Niesky souverän mit 9:1 (1:1, 7:0, 1:0). Beeindruckend: Obwohl es in diesem Spiel quasi um nichts mehr ging, pilgerten 1242 Zuschauer ins Neuwieder Icehouse. „Ganz stark“, sagte auch EHC-Trainer Arno Lörsch zur Kulisse. „Ein tolles Statement der Region für den EHC und für das, was die Mannschaft in diesem Jahr geleistet hat.“
Das Torfestival auf dem Eis brauchte ein wenig, um Fahrt aufzunehmen. Neuwied war zwar schon in den ersten 20 Spielminuten überlegen, aber auch weit davon entfernt, offensiv ein Feuerwerk abzubrennen. Es dauerte bis zur 12. Spielminute, ehe Artur Tegkaev Nationaltorhüterin Ivonne Schröder – unter den Augen von Bundestrainer Benjamin Hinterstocker – ein erstes Mal überwinden konnte. Doch auch Niesky war die lange Riese aus der Oberlausitz nicht angetreten, um die letzten Punkte der Saison zu verschenken. Wie zum Beleg traf Robert Bartlick in der 18. Spielminute zum Ausgleich.
„Das erste Drittel war ein wenig behäbig“, bemängelte Lörsch. „Aber im zweiten und dritten Drittel haben wir unsere Klasse unter Beweis gestellt.“ Und in der Tat verzauberten die Bären ihre Fans nun mit frischem Offensivspiel und zahlreichen Toren. Gleich sieben brachte man alleine im zweiten Drittel auf die Anzeigentafel. Kräftig in Spiellaune präsentiere sich dabei vor allem die US-Reihe mit Kapitän Brian Gibbons (3 Tore), Josh Myers (3 Tore) und Josh Rabbani (2 Vorlagen). Die weiteren Tore zum am Ende ungefährdeten 9:1-Erfolg steuerten Felix Köbele und Artur Tegkaev mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend bei. Einen zweiten Treffer der Gäste verhinderte EHC-Keeper Björn Linda nicht nur aus dem Spiel heraus, sondern auch, als er in Minute 59 einen Penalty von Philipp Rädecker parierte. Verzichten mussten die Bären hingegen schon früh auf Verteidiger Kai Schmitz, der sich bei einem unglücklichen Sturz eine Gehirnerschütterung zuzog. Sein Einsatz am Freitag im letzten Saisonspiel in der Bärenhöhle (Finale um den Rheinland-Pfalz-Pokal) ist fraglich.
„Die Mannschaft hat den Willen gezeigt, sich noch einmal mit einer Topleistung aus der Oberliga zu verabschieden“, freute sich Lörsch am Ende eines fairen Spiels unter der souveränen und wohltuenden Leitung von DEL-Schiedsrichter Sascha Westrich. Der fiel nur ein einziges Mal auf - als er nach Spielende versuchte, die für die Mannschaft gedachte Kiste Hachenburger Pils vom Eis zu „entführen“. Nieskys Trainer Jens Schwabe war trotz der „super Atmosphäre“ natürlich nicht angetan vom Ergebnis: „1:9 ist schon ein bisschen arg, zumal wir nach dem ersten Drittel gedacht haben, es könnte was gehen. Aber dann hat man deutlich den Unterschied zwischen beiden Teams gesehen.“
Für die Bären gilt es nun noch einmal alle Kräfte zu sammeln für das letzte Saisonspiel am Freitagabend (21 Uhr) in der Bärenhöhle, wenn es zum prestigeträchtige Final-Rückspiel gegen Zweibrücken kommt.
EHC Neuwied: Linda, Neurath – Ochmann, Neubert, Hergt, Dennis Schlicht, Schmitz, Köllner – Gibbons, Rabbani, Bruch, Tegkaev, Myers, Köbele, Wasser, Schug, Fabian Neumann.
Tore: 1:0 Artur Tegkaev (12.), 1:1 Robert Bartlick (18.), 2:1 Josh Myers (23.), 3:1 Tegkaev (24.), 4:1 Myers (28.), 5:1, 6:1 Brian Gibbons (31., 34.), 7:1 Felix Köbele (36.), 8:1 Myers (40.), 9:1 Gibbons (51.).
Zuschauer: 1242.
Strafen: Neuwied 4, Niesky 10.
Ausblick:
Freitag, 21 Uhr, Final-Rückspiel Rheinland-Pfalz-Pokal
EHC Neuwied – Tornado Niesky
PM Neuwied / eishockey.net
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