Einen 2:0-Heimsieg gegen die Memmingen Indians konnten die Starbulls Rosenheim am Sonntagnachmittag im ROFA-Stadion feiern. 2.349 Zuschauer sahen im ersten und letzten Drittel ein ausgeglichenes Spiel, im zweiten Drittel jedoch eine dem Gegner in allen Belangen deutlich überlegene Rosenheimer Mannschaft, für die Travis Oleksuk und Norman Hauner die Tore erzielten. Torwart Andreas Mechel blieb im zweiten Heimspiel hintereinander ohne Gegentor. Bereits am Dienstag um 19:30 Uhr treten die Starbulls erneut auf heimischen Eis an. Im ROFA-Stadion kommt es dann zum Spitzenspiel des Tabellenzweiten gegen den Tabellendritten Deggendorfer SC.
So gut aufgestellt wie lange nicht mehr, traten die Starbulls Rosenheim am Nachmittag des vierten Adventssonntag gegen die Memmingen Indians an. Tyler McNeely und Florian Krumpe feierten Comeback, allerdings fehlte der am Finger verletzte Marc Schmidpeter. Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen schickte vier veränderte Sturmreihen ins Rennen, die im Laufe der Partie aber ihr Gesicht veränderten. Dann für Verteidiger Aaron Reinig war das Spiel bereits nach knapp zwei Minuten beendet, als er nach einem Check gegen Memmingens Pascal Dopatka mit einer Matchstrafe belegt wurde und frühzeitig zum Duschen musste. Nach dem zweiten Drittel schied dann auch noch der krankheitsgeschwächte Stefan Reiter auf Rosenheimer Seite aus.
Mit der frühen Memminger Überzahlsituation ab der zweiten Spielminute hatten die Starbulls keine Probleme, im Gegenteil. Travis Oleksuk und Lukas Laub eröffneten sich große Chancen zu einem Unterzahltreffer. Außerdem hatten Tyler McNeely und Klemen Pretnar in aussichtsreichen Positionen die frühe Rosenheimer Führung auf dem Schläger, scheiterten aber am von der ersten bis zur letzten Minute stark spielenden Gästekeeper Marco Eisenhut. Die Gäste aus der Maustadt am Tor zum Allgäu hatten im ersten Spielabschnitt jedoch ähnlich viele und fast noch bessere Einschussmöglichkeiten. Marcus Marsall schlenzte freistehend knapp über die Latte (8.), Peter Pohl schob am schon geschlagenen Mechel, aber auch knapp am Pfosten vorbei (10.).
„Das war sehr gutes Oberliga-Hockey im ersten Drittel, es wurde schnell und schnörkellos gespielt, beide Mannschaften waren gut“, stellte Jari Pasanen fest, der vom Auftreten seines Teams im zweiten Drittel dann aber regelrecht entzückt sein durfte. Denn nachdem seine Starbulls zunächst zwei Unterzahlminuten schadlos überstanden, dominierten sie die Gäste von Minute zu Minute mehr, ließen kaum noch Gegenangriffe zu und erspielten sich reihenweise gute Torchancen. Phasenweise hatte man den Eindruck eines Rosenheimer Powerplays, obwohl die Starbulls gar nicht in Überzahl spielten. Aus so einer Situation, in der die Hausherren den Gegner in seinem Drittel einschnürten, fiel nach knapp 33 Spielminuten der längst überfällige Führungstreffer: Klemen Pretnar zog von der blauen Linie ab und Travis Oleksuk gab der Scheibe technisch fein die entscheidende Richtungsänderung, sodass Gästekeeper Eisenhut keine Abwehrchance hatte. Das 2:0 war dann aber ein richtiger Rosenheimer Powerplaytreffer: Tyler McNeely legte zurück, Norman Hauner nahm den Puck im linken Bullykreis direkt und versenkte ihn unhaltbar im rechten oberen Eck (36.).
„Ich hätte gerne das ein oder andere Tor mehr im zweiten Drittel gesehen, die Chancen dazu waren da, aber Eisenhut im Memminger Tor war wirklich stark“, sagte Starbulls-Chefcoach Pasanen, dem der Auftritt seines Team zu Beginn des letzten Drittels aber ganz und gar nicht gefiel: „Da haben wir schlecht angefangen, waren schläfrig, deswegen hab ich eine Auszeit genommen. Danach haben wir es dann relativ sicher über die Bühne gebracht“. Tatsächlich kamen die spielerisch nun wieder gleichwertigen und durchaus engagierten Gäste nur zu wenigen klaren Torchancen auf den Anschlusstreffer. Bei abgefälschten Schüssen von Max Menner (43.) und Dominik Meisinger (52.) hatte der sichere Andreas Mechel allerdings etwas Glück, dass die Scheibe jeweils knapp am Tor vorbeitrudelte bzw. kein Memminger Spieler zum Abstauben bereits stand. Als die Indians in den Schlussminuten noch einmal in Überzahl agieren konnten und schließlich auch noch Torwart Eisenhut durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, wurde es bei Schüssen von Matej Pekr und Leon Kittel noch einmal gefährlich. Zuvor hatte Eisenhut gegen Hauner, Pretnar und Knaub das vorentscheidende 3:0 verhindert und Glück gehabt, als McNeely am leeren Tor vorbeischlenzte (46.).
Wichtiger als weitere eigene Tore war für Jari Pasanen aber, dass seine Mannschaft zum zweiten Mal in Folge bei einem Heimspiel ohne Gegentreffer blieb: „Diese Null gefällt mir sehr gut und freut mich für Andi Mechel, er war hervorragend. Außerdem haben mir Mike Knaub und Mike Glemser sehr gut gefallen und Marius Möchel hat heute sein bestes Spiel gemacht“, so der Starbulls-Headcoach, der mit einem ähnlichen Spiel am Dienstag rechnet, wenn der Deggendorfer SC zu Gast im ROFA-Stadion sein wird: „Wie Memmingen hat auch Deggendorf gefährliche offensive Leute, es steht immer ein Spieler hoch und sie haben einen sehr guten Torwart. Wir müssen defensiv gut stehen und das werden wir auch, meine Mannschaft hat das zuletzt immer sehr gut gemacht. Die Chancen, die wir brauchen, um die nötigen Tore auch gegen einen sehr starken Torwart zu machen, werden wir uns auch wieder erspielen, wir hatten heute immerhin 40 Torschüsse.“