Die Straubing Tigers taten sich am Dienstagabend über weite Strecken schwer gegen die Schwenninger Wild Wings. Am Ende blieben die drei Punkte aber in Niederbayern, was auch Ersatztorhüter Florian Bugl zu verdanken war, der ein starkes Spiel machte.
Ausgangssituation
Vor dem Dienstagsspiel standen die Straubing Tigers und die Schwenninger Wild Wings punktgleich auf den Plätzen 11 und 13 der Tabelle (Aufgrund des besseren Quotienten hatten sich die Eisbären Berlin dazwischen geschoben.). Am vergangenen Sonntag besiegten die Schwenninger Wild Wings nach zuvor sieben Niederlagen in Folge überraschend den bisherigen Tabellenführer Red Bull München mit 5:1, während die Straubing Tigers mit 1:4 in Iserlohn verloren.
Der Schwenninger Cheftrainer Harold Kreis musste im Dienstagsspiel auf mehrere Spieler verzichten. Aufgrund der Verletzungen bzw. Erkrankungen von Kai Zernikel, Manuel Alberg, Johannes Huss und Will Weber konnten die Wild Wings nur mit fünf Verteidigern spielen. Dafür konnte Kreis auf den schwedischen Neuzugang David Ullström zurückgreifen, der nach seinem Tryout mit einem festen Vertrag ausgestattet wurde. Auf Seiten der Straubing Tigers fehlten Hunter Miska, Yannik Valenti, Benedikt Kohl, Ian Scheid, Yuma Grimm und Bastian Eckl.
Spielverlauf
Vor Spielbeginn wurde Tigers-Kapitän Sandro Schönberger von Geschäftsführerin Gaby Sennebogen für sein 600. DEL-Spiel geehrt.
Die Straubing Tigers konnten sich nur Sekunden nach Spielbeginn bereits zum ersten Mal im Powerplay versuchen, denn Alex Trivellato wanderte wegen Beinstellens auf die Strafbank. Die Tigers ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Kurz vor Ablauf der Strafe legte Travis St. Denis auf Marcel Brandt zurück. Dessen Schuss konnte Marvin Cüpper im Schwenninger Tor nur nach vorne abprallen lassen. JC Lipon wurde zwar noch von einem Wild Wings-Verteidiger abgedrängt, aber dafür stand St. Denis am Pfosten goldrichtig und ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen (3. Min.). In den folgenden Minuten unterbanden beide Seiten geschickt die gegnerischen Angriffsbemühungen und ließen nur wenige Chancen zu. Und wenn doch mal ein Schwenninger durchkam, wie bei den Schüssen von Peter Spornberger (11. Min.) und Phil Hungerecker (17. Min.), dann war Florian Bugl, der an Stelle des verletzten Stammtorhüters Hunter Miska im Straubinger Kasten stand, auf dem Posten. Die größten Chancen auf Straubinger Seite hatten Luke Adam und Stephan Daschner, die beide knapp am Schwenninger Tor vorbeizielten (18. / 19. Min.).
Das zweite Drittel begann mit einer kalten Dusche für die Tigers. Es waren gerade 21 Sekunden gespielt, als Bugl einen abgefälschten Schuss von Wild Wings-Verteidiger Ville Lajunen nicht festhalten konnte. Brandon DeFazio war zur Stelle und brachte den Puck im Nachstochern über die Linie (21. Min.). Der Ausgleich gab den Wild Wings Auftrieb, die in den folgenden Minuten die Tigers-Verteidigung gehörig unter Druck setzten. In der 23. Minute entschärfte Bugl einen Alleingang von Boaz Bassen, eine Minute später konnte John Ramage gleich dreimal kurz hintereinander gefährlich auf´s Straubinger Tor schießen. Die Tigers brauchten bis zur 25. Minute, ehe auch sie die erste Torchance im zweiten Drittel zu Stande brachten. Doch der Schuss von Taylor Leier ging knapp am Schwenninger Gehäuse vorbei. Gleich darauf verpasste Sandro Schönberger einen Pass von Tim Brunnhuber nur um Haaresbreite. Kurz vor dem Powerbreak verhinderten Brandon Manning und Bugl mit vereinten Kräften die Schwenninger Führung, als Phil Hungerecker und Tyson Spink einen Zwei-auf-eins-Konter fuhren. Auch bei einem weiteren Konter von DeFazio und Sebastian Uvira konnte Florian Bugl gerade noch klären (33. Min.). In der 34. Minute bekamen die Wild Wings nach einer Strafe gegen Joshua Samanski ihr erstes Powerplay zugesprochen, konnten dieses aber nicht nutzen. Stattdessen kam Luke Adam zu einer Großchance. Sein Schuss bei einem Konter wurde aber von einem Wild Wings-Verteidiger über das Tor gelenkt. Kaum war Schwenningen wieder komplett, hatte Mike Connolly die Führung auf dem Schläger, schoss aber aus kurzer Distanz knapp vorbei. Sekunden vor Drittelende kam Straubing noch zu drei weiteren guten Chancen unmittelbar hintereinander. Marcel Brandts Schuss rutschte Cüpper über den Schoner und trudelte parallel zur Linie am Tor vorbei. Luke Adam kam einen Schritt zu spät und gegen Leier klärte Cüpper akrobatisch mit dem Schläger. So ging es mit einem Unentschieden in die zweite Pause.
Straubing kam mit Schwung aus der Pause und hatte nun endlich auch das Glück auf seiner Seite, denn Mario Zimmermanns Schuss wurde von Schwenningens Ville Lajunen mit dem Schlittschuh unhaltbar ins eigene Tor abgelenkt (43. Min.). Sebastian Uvira wäre im Gegenzug beinahe der erneute Ausgleich gelungen. Der Schwenninger Stürmer lief auf und davon, scheiterte aber bei seinem Konter am starken Florian Bugl. In der Folge erarbeiteten sich die Wild Wings ein klares Chancenplus, brachten den Puck aber nicht im Straubinger Kasten unter. Beim Schuss von Uvira war erneut Endstation bei Bugl, den Schuss von Alex Trivellato blockte Marcel Brandt mit vollem Körpereinsatz. Drei Minuten vor Ende hätte Straubing alles klar machen können, doch Leier schlug beim Pass von St. Denis über den Puck. Schwenningen nahm schließlich den Torwart vom Eis, was Mike Connolly zum 3:1-Endstand nutzte (60. Min.).
Ausblick
Am kommenden Freitag spielt Straubing auswärts gegen die Pinguins Bremerhaven (28.10.2022, 19:30 Uhr, Eisarena am Wilhelm-Kaisen-Platz, Bremerhaven). Anschließend stehen zwei Heimspiele an. Am Sonntag geht es zunächst gegen die Düsseldorfer EG (30.10.2022, 19:00 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing), am Mittwoch darauf gegen die Augsburger Panther (02.11.2022, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).
Straubing Tigers vs. Schwenninger Wild Wings 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)
Tore:
1:0 (02:56) Travis St. Denis (JC Lipon, Marcel Brandt, PP1)
1:1 (20:21) Brandon Defazio (Ville Lajunen, Sebastian Uvira, EQ)
2:1 (42:40) Mario Zimmermann (EQ)
3:1 (59:18) Michael Connolly (Luke Adam, Sandro Schönberger, EQ-EN)
Strafen:
Straubing: 2 Minuten
Schwenningen: 2 Minuten
Zuschauer: 3.094