Die Grefrather EG hat sich im Rennen um die Playoff-Plätze zurückgemeldet. Nach zuletzt fünf sieglosen Spielen in Folge feierten die Blau-Gelben am Freitagabend vor 571 Zuschauern im heimischen EisSport & EventPark einen deutlichen 5:0 (2:0,2:0,1:0)-Derby-Erfolg gegen den Neusser EV. Mit Dreifach-Torschütze Michal Cychowski und Goalie Mathis Kaiser, der ohne Gegentor blieb, hatte die Partie gleich zwei Matchwinner.
Es war die Begegnung zweier Teams, die sich zuletzt nicht unbedingt in Bestform präsentiert hatten. Das Team von der Niers hatte sich fest vorgenommen, gegen Tabellenschlusslicht Neuss den vielbesagten „Bock“ umzustoßen und wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden. Dabei musste die GEG mit Leon Brunet, Max Tillmann und Justin Scholz (medizinische Gründe), sowie Lukas Siebenmorgen (Arbeit) gleich auf vier Spieler verzichten, die in der Vorsaison noch im NEV-Dress aufgelaufen waren. Dennoch konnte das Trainer-Duo Tilo Schwittek und Christian Tebbe vier komplette Blöcke aufbieten, während die Gäste lediglich mit kleinem Kader (13 Spieler plus 2 Torhüter) angereist waren.
Mit Mathis Kaiser zwischen den Torpfosten und etwas umgestellten Reihen übernahm Grefrath gleich die Initiative auf dem Eis, wenn auch anfangs oft noch etwas holprig und mit der einen oder anderen Unsicherheit im Aufbauspiel. Das von Tim Schröder und Dorian Kielbasa vorbereitete 1:0 durch Michal Cychowski (9.) brachte dem Phoenix etwas mehr Sicherheit und half dabei, Aktion für Aktion besser ins Spiel zu kommen. Schließlich war es erneut Michal Cychowski, der 2 Minuten vor der ersten Pausensirene zum verdienten 2:0 (Assist D. Kielbasa/M. Alves de Lima) einnetzen konnte. Balsam, angesichts der zuletzt herrschenden Grefrather Torflaute.
Jetzt hatte der Phoenix „Bock“ und kam nach der Pause entsprechend motiviert zurück aufs Eis. Prompt klingelte es erneut im Kasten von NEV-Keeper Leroy Reichel, der nach schöner Vorarbeit von Roby Haazen und Stefan Bronischewski gegen Marc Losert chancenlos war (3:0, 22.).
Die Neusser Gäste wehrten sich nach Kräften und kamen selbst ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor von Mathis Kaiser, der jedoch eine starke Partie machte und die Quirinusstädter immer wieder ausbremste. Scheinbar nicht zu bremsen war an diesem Abend hingegen Grefraths Nummer 77, Michal Cychowski, der in der 29. Minute mit seinem Hattrick zum 4:0 (D. Kielbasa/B. Pricken) bereits für so etwas wie die Vorentscheidung sorgen konnte.
Nach der Hälfte des Spiels tauschten die Gäste ihren Torhüter. Für Leroy Reichel rückte Max Drücker zwischen die Neusser Torpfosten und konnte sich gleich in einer 1auf1-Situation gegen Jan Wellen auszeichnen (33.). Bis zur zweiten Pause blieb es beim aus Grefrather Sicht beruhigenden 4-Tore-Vorsprung.
Nach dem letzten Seitenwechsel ließ der NEV nichts unversucht, hatte angesichts zusehends schwindender Kräfte jedoch nicht mehr die Möglichkeit, den Phoenix ernsthaft in Gefahr zu bringen. Auf der Gegenseite versäumten es die Blau-Gelben, mehr Kapital aus der nun immer deutlicheren Überlegenheit zu schlagen und die Führung weiter auszubauen. Immerhin gelang Marlon Alves de Lima mit einem maßgenauen Schlenzer ins Toreck sein erster Saisontreffer nach langer Verletzungspause (55., M. Cychowski/B. Pricken).
So stand dank einer deutlichen Leistungssteigerung des Gesamtteams, eines fehlerlosen Mathis Kaiser im Tor und eines überragenden Michal Cychowski am Ende ein hochverdienter und niemals gefährdeter 5:0-Erfolg auf der Anzeigetafel. Nach nunmehr überstandener Durstrecke konnten sich Trainer-Team und Mannschaft von den meist zufriedenen Fans mit „Derbysieger, Derbysieger…!“ feiern lassen. Auch wenn an diesem Abend beim Phoenix längst noch nicht alle Mechanismen perfekt zusammenpassten, so dürfte der Erfolg Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben im Rennen um die Playoff-Plätze geben.
Das sah nach dem Spiel auch das Grefrather Trainer-Duo Tilo Schwittek und Christian Tebbe so: „Der Sieg tut uns natürlich gut. Insgesamt sind wir zufrieden mit der Leistung gegen Neuss. Nach den letzten Niederlage hatten wir die Woche viel zu tun, haben viele Gespräche geführt und sind als Team wieder zusammengewachsen. Das hat man heute im Spiel direkt gesehen. Die Jungs waren wieder eine Einheit und haben die Leidenschaft zurück aufs Eis gebracht, die uns Anfang der Saison so ausgezeichnet hat“, so Christian Tebbe. „Klasse, dass wir wieder Tore geschossen haben und hinten sogar die Null stand. Jetzt heißt es, den Fokus auf die schwierige Aufgabe bei den Ratinger IceAliens zu richten“. Dort sind die Grefrather Jungs am kommenden Sonntag, 22.12. (18:00 Uhr) zu Gast. Als klarer Außenseiter kann das Team von der Niers beim derzeitigen Tabellenzweiten und amtierenden Regionalliga-Meister frei von jedwedem Druck aufspielen. Bereits im neuen Jahr sind die Blau Gelben dann am Sonntag, 05.01., 20:00 Uhr dann zum Rückspiel beim Neusser EV gefordert.