Ende November gewannen die Adler Mannheim das bislang einzige Duell der laufenden Saison gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 5:4. In unserem Performance-Check schauen wir, was sich bei den Niedersachsen in der Zwischenzeit alles getan hat.
Form: Sieben Partien absolvierten die Grizzlys seit der Niederlage in Mannheim. Davon gewann die Mannschaft von Cheftrainer Mike Stewart drei, viermal musste sie als Verlierer das Eis verlassen. Immerhin: Bei drei der vier Pleiten sicherte sich das Team noch einen Punkt. Unterm Strich können die Verantwortlichen durchaus zufrieden sein mit den Leistungen ihrer Jungs, denn mit Platz fünf gehören die Grizzlys nach 30 absolvierten Partien zur Spitzengruppe der PENNY DEL.
Augen auf: Keine Frage, Tyler Morley ist ein begnadeter Eishockeyspieler. Zwar ist der kleingewachsene Kanadier keine personifizierte Tormaschine, er weiß aber seine Mitspieler in Szene zu setzen. Zudem verfügt der 30-jährige Kanadier über ein herausragendes Spielverständnis und ist Denker und Lenker des Wolfsburger Überzahlspiels.
Topperformer: Darren Archibald ist nicht nur Wolfsburgs bester Punktesammler, sondern mit Straubings Travis St. Denis auch bester Torschütze der PENNY DEL. Der in Kanada geborene Angreifer erzielte bis dato 15 Tore, an 13 weiteren Treffern war er mitbeteiligt. Doch Archibalds Wert für Wolfsburg ist nicht nur an den Punkten festzumachen. Der robuste Linksschütze ist ein mannschaftsdienlicher Spieler, der dort hingeht, wo es wehtut, Schüsse blockt und sich auch für die Kleinigkeiten nicht zu schade ist.
Faustpfand: Das Überzahlspiel der Wolfsburger ist eine Bank. Mit 31,08 Prozent Erfolgsquote stellen die Niedersachsen aktuell das beste Powerplay der Liga. Nahezu jede dritte numerische Überlegenheit führt zum Torerfolg. Ohnehin ist die Offensive brandgefährlich. 92 Treffer erzielte Wolfsburg bislang im laufenden Wettbewerb. Nur München (109) und Straubing (99) trafen häufiger.
Achillesferse: Wolfsburgs Schuh drückt in der Defensive. 86-mal mussten die Goalies Dustin Strahlmeier und Justin Pogge bereits die Scheibe aus dem eigenen Kasten holen. Aus der Spitzengruppe der Liga kassierten lediglich die Tigers mehr Gegentore (92). Zudem hat das Penalty Killing bei einer Quote von „nur“ 78,87 Prozent noch Verbesserungspotenzial.
Personal: Ryan Button und Gerrit Fauser standen beim jüngsten 5:4-Erfolg nach Penaltyschießen über die Löwen Frankfurt nicht im Kader. Button laboriert an einer Handverletzung. Sein Einsatz ist ebenso fraglich wie der von Fauser, den eine Unterkörperverletzung plagt. Ein herber Rückschlag für die Grizzlys ist das plötzliche Karriereende von Rhett Rakhshani. Aufgrund einer schwerwiegenden Krankheit im engsten Familienkreis trat der US-Amerikaner mit der Bitte um eine vorzeitige Vertragsauflösung an den Club heran. Am vergangenen Dienstag absolvierte Rakhshani sein letztes Spiel für die Wolfsburger.
Rückblick: Als Archibald 69 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit das 4:4 erzielt hatte, dachten eigentlich alle, die Partie ginge in die Overtime – außer Nigel Dawes. Der US-Amerikaner erzielte 0,2 Sekunden vor Schluss den viel umjubelten Siegtreffer für die Adler.