Vor der Saison-Rekord-Kulisse von über 900 Zuschauern im Grefrather EisSport & EventPark unterlagen die Blau-Gelben nach einer intensiven und spannenden Begegnung im Niederrhein-Derby den Black Tigers aus Moers mit 3:4 (1:0,0:2,2:2). Besonders tragisch: Die Gäste erzielten den entscheidenden Treffer eine Sekunde vor der Schlusssirene.
Was haben sich beide Teams in der Vergangenheit nicht schon für spannende Duelle geliefert. Seit Freitagabend ist die Derby-Historie zwischen dem Phoenix und den Black Tigers ein dramatisches Kapitel reicher, wenn auch ohne Happy End für das Team von der Niers. Dabei hatte die Begegnung durchaus positiv begonnen. In einem umkämpften und ausgeglichenen ersten Drittel war Roby Haazen nach Zuspiel von Dennis Lüdtke und Kapitän Andreas Bergmann kurz vor der Pause die viel umjubelte 1:0-Führung gelungen (19.).
Nach dem ersten Pausentee übernahmen die Gäste aus der Grafenstadt zunehmend mehr die Kontrolle auf dem Eis und kamen in der 26. Minute begünstigt durch eine Überzahl-Situation durch Tristan Pfeifer zum Ausgleich. Auch in der Folge blieb Moers am Drücker und ging in der 33. Minute erstmals in Führung. Jan Theuerkauf hatte gegen Leon Brunet im Grefrather Tor getroffen. Die ohnehin schon intensiv geführte Begegnung wurde auf beiden Seiten zunehmend ruppiger und mitunter nickelig. Bei einem Check-Versuch von GSC-Verteidiger Philipp Hoth gegen Grefraths Dennis Lüdke versucht sich dieser mit dem Arm zu schützen und trifft dabei den Moerser (37.). Während Hoth mit 5 Minuten davon kam, schickte das Schiedsrichtergespann Grefraths Nummer 17 mit 5 Minuten plus Spieldauer vorzeitig unter die Dusche. Trotz einiger weiterer Möglichkeiten auf beiden Seiten blieb es bis zum letzten Seitenwechsel bei der 1:2-Gästeführung.
„Immer bis zum Ende kämpfen“ lautet eine alte Gefrather Eishockey-Tugend, die das junge GEG-Team ohne Zweifel auch an diesem Derby-Abend auszeichnete. Der Phoenix hielt weiter mit viel Einsatz dagegen und suchte lange und geduldig nach dem Hebel, die gut eingestellte Defensive der Black Tigers zu knacken und sich gleichzeitig nicht einen der immer wieder brandgefährlich vorgetragenen Gäste-Angriffe einzufangen. Schließlich war es Michal Cychowski, der jeweils im Powerplay per Doppelschlag binnen 55 Sekunden den 1:2-Rückstand in eine 3:2-Führung verwandeln konnte (54./55.).
Das ging schnell. Das Ergebnis, die Halle und die Grefrather Anhängerschaft standen jetzt förmlich Kopf, wurden jedoch ebenso schnell wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Torjubel war noch nicht verhallt, da hatte Lars Ehrich ganze 37 Sekunden später für den GSC wieder ausgeglichen (55.).
Doch es sollte noch dramatischer werden. Grefrath musste in den beiden Schlussminuten in Unterzahl agieren. Gerade als es schien, als könne sich der Phoenix in die Overtime retten, schlugen die Gäste eiskalt zu. Praktisch mit der Schlusssirene traf Tristan Pfeifer zum entscheidenden 3:4 und damit den Phoenix ins Mark.
„Das war sehr bitter für uns. Die Enttäuschung über die Niederlage sitzt natürlich tief, besonders nach unserem tollen Comeback im Schlussdrittel“, so GEG-Trainer Christian Tebbe unmittelbar nach dem Spiel. Den Spielverlauf analysierte der Grefrather Coach wie folgt: „Das zweite Drittel lief nicht nach Plan, so dass wir in Rückstand gerieten. Im Schlussdrittel haben wir uns dann die Führung wieder zurück erkämpft. Mit vollem Willen und Einsatz. Leider waren es dann wieder Kleinigkeiten, die Moers den Sieg beschert haben. Taktisch waren wir nicht zu hundert Prozent in unserem Spielsystem, was der GSC clever ausgenutzt hat. Leid tut es mir aber auch für unsere Fans, die uns auch heute wieder wahnsinnig unterstützt haben“.
Damit tauscht die GEG die Platzierung mit den Moersern und belegt nun mit 11 Punkten aus 8 Spielen den 7. Tabellenplatz. Mit einem Auswärtsspiel beim ESV RealStars Bergisch Gladbach wartet am kommenden Freitag, 06.12. (20:15 Uhr) ebenfalls keine leichte Aufgabe auf das Team von der Niers. Dennoch reisen die Blau-Gelben nicht ohne Hoffnung auf Zählbares zum derzeitigen Tabellendritten. Immerhin konnte man im Hinspiel mit einem 3:2-Penalty-Erfolg zwei Zähler an der Grefrather Stadionstraße halten. Am Sonntag, 08.12. sind dann um 19:30 Uhr die Wiehl Penguins zu Gast im heimischen EisSport & EventPark. Auch gegen die Oberbergischen konnte der Phoenix im Hinspiel 2 Punkte entführen.