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Ζ-Η
(1:0) - (1:1) - (0:2)
30.11.2024, 20:00 Uhr

Dämpfer gegen die Crocodiles

Ein Arbeitssieg an der Weser und ein Dämpfer zur rechten Zeit

Þ02 Dezember 2024, 15:05
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Adendorfer EC
Adendorfer EC

73 Sekunden fehlten zum 6-Punkte-Wochenende, dann drehten die Crocodiles Hamburg doch noch das Derby und siegten 2:3 beim AEC. Vielleicht der Dämpfer zur rechten Zeit, denn die kommenden Aufgaben werden nicht leichter. Doch der erste Fokus lag am Freitag beim Auswärtsspiel in Bremen. Dort musste AEC-Coach Mitch Pohl auf 4 Angreifer verzichten. Neben dem Langzeitverletzten Dennis Szygula, auch auf die Erkrankten Daniel Herklotz und Nikita Kähm, sowie Lauri Viitanen. Somit rückte Verteidiger Felix Siglreithmaier in den dritten Sturm. Vor 245 Zuschauern (davon rund 40 in Blau und Gelb) gehörte dem AEC zunächst die Anfangphase der Partie. Domantas Cypas (6.) und "Dima" Demianiuk (7.) sorgten mit einem Doppelschlag für eine 2:0-Führung, die aber nur 15 Sekunden komfortabel war.

Denn Bremen gelang mit dem nächsten Angriff der direkte Anschluss durch Lutzow. Ein Ergebnis was bis tief ins zweite Drittel halten sollte, als Jesper Ahlgren in Minute 37 das wichtige 3:1 besorgte. Wichtig, weil die Gastgeber zuvor mehrfach die Chancen zum Ausgleich liegen gelassen hatten. Zwar hatten die Heidschnucken Topscorer Filip Kriz gut im Griff aber die ein oder andere Unachtsamkeit lud die Weserstars immer mal wieder zum Toreschiessen ein. Im Schlussdrittel blieb das Match lange eng. Bremen drängte auf den Anschluss, schien aber konditionell abzubauen. So ist dann vielleicht auch der kurze Totalausfall in der Deckung der Gastgeber zu erklären. In Minute 52 & 53 schraubten Demianiuk, Ahlgren und Huovinen die Führung auf 6:1 und sorgten so für die Entscheidung. Der AEC gewann so auch den zweiten Vergleich mit den Hanseaten und brachte 3 Punkte von der Weser mit. 24 Stunden später stand dann das Derby gegen die Crocodiles an.

1376 Zuschauer, darunter mindestens 100 Gästefans machten es zu einem stimmungsvollen Aufeinandertreffen. Beim AEC rückte Lauri Viitanen wieder in den Kader und gab Coach Mitch Pohl somit wieder volle drei Reihen auf dem Eis. Leon Grothe kam zudem zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für die Heidschnucken. Bei den Gästen debütierte Matej Morong, der für den verletzten Maksym Andriienko nachverpflichtete tschechische Angreifer. Das Spiel war kaum gestartet, da hatte Niki Huovinen schon die erste Doppelchance. Jesper Ahlgren prüfte Gäste-Keeper Riku Lindroos nur Sekunden später mit einer Direktabnahme. Doch die verheißungsvolle Anfangsphase wich zusehens Ernüchterung. Bremen hing dem AEC offensichtlich noch in Kopf und Knochen, denn in den kommenden Minuten agierten die Heidschnucken nicht ansatzweise so konzentriert wie gewohnt. Auch in der Defensive ließ man überraschend viel zu, wobei sich Leon Grothe erstmals auszeichnen konnte. Doch zum Ende des ersten Durchgangs kippte das Spiel dann deutlich in Richtung der Gastgeber. Begünstigt durch das erste Powerplay des Spiels fiel auch dann das 1:0.

Kristian Kragh fand die Lücke zwischen Lindroos Schonern (18.). Lauri Viitanen und Mark Perone hatten dann vor der Pause noch die Gelegenheit das Ergebnis weiter auszubauen, scheiterten aber an Lindroos. Das zweite Drittel war dann wieder eines der vergebenen Chancen. 24 zu 10 Torschüsse, darunter 15 zu 5 gefährliche Abschlüsse, zu Gunsten des AEC. Wir schenken uns an dieser Stelle das Aufzählen jeder einzelnen. Heraus sprang am Ende lediglich das 2:0 durch Ahlgren, der einen seltenen Rebound von Lindroos ins Tor drosch (32.). Kurz vor der Pause dann eine Schlüsselszene: Der AEC konterte in Unterzahl. Domantas Cypas schickte Ahlgren mit einer Bogenlampe auf die Reise, der mustergültig auf Kragh querlegte. Doch Lindroos, die fleischgewordene Hamburger Lebensversichtung, verhinderte mit einem Monstersave das 0:3 aus Sicht der Gäste. Tja, und postwendend fiel dann das 2:1.

Ein abgefälschter Schuss, den ein Gästespieler als erstes fand, eine völlig verlorengegangene Ordnung und Zuordnung des AEC und ein damit völlig freistehender Miguel Boock, sorgten für den schmeichelhaften Anschlusstreffer, 19 Sekunden vor der Sirene. Wenn man seine Chancen nicht nutzt ... Spieler des Abends: Für die Crocodiles Riku Lindroos, für den AEC Mark Perone Das Tor ließ die Gäste wieder hoffen und setzte Kräfte frei, die wiederum beim AEC schwanden. So gelang in den ersten Minuten wenig nach vorne für die Heidschnucken. Zum Überfluss handelte man sich eine doppelte Unterzahl ein, welche man aber erfolgreich überstand. Aber auch das kostete wieder Kraft. Allerdings buchten auch die Krokodile mehrfach die Kühlbox. Doch immer wieder stand Lindroos im Weg. Wie er beispielsweise in Minute 53 den Onetimer von Juho Takkula, zentral aus dem Slot, noch ablenkte wird wohl sein Geheimnis bleiben. Als dann wieder der AEC auf der Strafbank eincheckte, hatte dieser aber wieder die große Möglichkeit auf das 3:1. Doch Kragh scheiterte per Alleingang an Lindroos (56.). Auf der anderen Seite dann wieder Aufregung: Boock hatte Cypas per Ellenbogencheck niedergestreckt, so dass Adendorfs Verteidiger auf dem Eis liegen blieb. Eine Szene, wo sich die meisten AEC-Fans sicherlich eine fünfminütige Zeitstrafe gewünscht hätten, in Hinsicht auf die Regelauslegung vergangener Spieler, wo AEC-Spieler eben mit einer solchen bedacht wurden.

Es gab aber "nur" zwei Minuten. Zwei Minuten für die Gastgeber nun endgültig den Deckel drauf zu machen. Doch bei Takkula´s Schuss stand die Schulter von Lindroos im Weg und Kragh knallte die Scheibe an die Latte. Einfach unfassbar. So kam es wie es kommen musste. Eine unnötige Strafe und 15 Sekunden später überwand Neuzugang Morong Grothe mit einer Direktabnahme (59.). Wenn man seine Chancen nicht nutzt ... Doch das ganze bekam noch einen bitteren Beigeschmack. Denn während der Gästeblock jubelte hatte Domantas Cypas noch eine kleine Meinungsverschiedenheit mit seinem Gegenspieler. Tja, und wie würde ein Schiedsrichter dies bewerten, wenn er ein wenig Fingerspitzengefühl hätte? Beide raus, laufen lassen? Domantas buchte alleine ein, keine 30 Sekunden später traf Liivalahti und stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Der AEC hatte danach auch keine Antwort mehr parat, musste sich den Gästen geschlagen geben. Vielleicht der nötige Dämpfer zur rechten Zeit, denn die kommenden Wochen bringen anspruchvolle Aufgaben mit sich. Will man weiter um die Spitzenpositionen mitspielen wird hier jeder Punktgewinn sehr wichtig sein. So kommen am kommenden Freitag die Jadehaie in die Heide, welche noch einmal stark aufgerüstet haben. Dann darf man aber ein ganz anderes Spiel erwarten, denn die Gäste werden dann deutlich mehr auf Offensive setzen als die letzten Gegner der Heidschnucken.

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