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Dahm - einfach überragend

Iserlohn Roosters – Fischtown Pinguins Bremerhaven 4:2 (1:1/1:0/2:1)

Þ04 Oktober 2018, 23:39
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Iserlohn Roosters

Was man nicht alles mit großem Charakter und tollem Kampf erreichen kann. Die Roosters machten gegen Bremerhaven nicht das beste Heimspiel der Saison, schafften allerdings die Wende und hatten einen überragenden Sebastian Dahm zwischen den Pfosten.

Die Gäste versuchten es zum Start aggressiv, machten Druck auf den Kasten von Sebastian Dahm. Der Deutsch-Däne startete in sein viertes Match dieser harten englischen Woche, obwohl Mathias Lange zwar wieder im Line-Up stand, aufgrund eines Infekts aber noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Doch die Sauerländer fanden schnell einen taktischen Weg, um ihr eigenes Spiel aufzubauen. Bremerhaven, stark an der Bande, öffnete mit Vorliebe die Mitte der neutralen Zone, um dem Gegner Gelegenheit zu geben, die Scheibe schnell nach vorn zu bringen. Je länger das Drittel dauerte, umso besser gelang es. Dennoch mussten die Fans am Seilersee bis zur achten Minute warten, bis Smotherman sich die erste hundertprozentige Gelegenheit erarbeitete. Sein Schuss allerdings fand nicht den Weg ins leere Bremerhavener Tor, sondern nur an die Latte. Vorher hatten die Sauerländer ihre erste Strafe ohne große Probleme überstanden, durften nach knapp zehn Minuten zum ersten Mal selbst mit einem Mann mehr auf dem Eis stehen. Anders als zuletzt lief im Powerplay allerdings wenig zusammen. Zahlreiche Fehlpässe machten schon den Spielaufbau schwierig. Und genau aus so einem ungenauen Zuspiel resultierte auch der Führungstreffer der Pinguins. Nach einer Befreiung schnappte sich Schwartz die Scheibe, zwar legte auch Fischer den Rückwärtsgang ein, am Ende aber war es der Bremerhavener, der die Scheibe unter die Latte des Iserlohner Tores hämmerte. Das Daum-Team ließ sich davon aber nicht beirren, arbeitete weiter, bis ein Friedrich-Konter nur mit einem Foul gestoppt werden konnte. Die Unparteiischen entschieden auf Penalty, den Friedrich mit unglaublicher Geduld selbst vollstreckte. Er zwang Bremerhavens Goalie aufs Eis, netzte dann über dem am Boden liegenden Pöpperle ein. Anschließend blieben die Gastgeber tonangebend, verpassten ´Fünf-gegen-Fünf` und in einer weiteren Überzahl allerdings den durchaus möglichen Führungstreffer.

Auch im Mittelabschnitt blieb das sportliche Niveau der Partie überschaubar. Im vierten Match innerhalb von sieben Tagen kämpften beide Teams hart, leiteten sich aber auch eine deutlich zu hohe Zahl an Fehlern. Dahm verhinderte früh im Match, nach einer guten Aktion von Neuzugang Zengerle mit einem unglaublichen Save einen Iserlohner Rückstand (23.) und zeigte auch in zwei weiteren Unterzahlsituationen, die die Blau-Weißen schadlos überstanden, seine Klasse. Bremerhaven war zu diesem Zeitpunkt die bessere Mannschaft, verpasste es aber das Tor zu machen. Die Unterzahlmomente waren es allerdings auch, die die Roosters zurück ins Match brachten und das Selbstvertrauen wachsen ließ. So entwickelten sich die Sauerländer in den zweiten zehn Minuten zur besseren Mannschaft, hatten mehr Chancen und jubelten, als Bergmann einen schönen Pass auf Turnbull weiterleitete, der Pöpperle keine Chance ließ (34.). Plötzlich führten die Gastgeber. Die Roosters hatten sich nicht unbedingt ins Match gespielt, aber ins Match gekämpft, was einmal mehr für den Charakter der Truppe spricht. Nach einer weiteren Unterzahl galt es außerdem festzuhalten: Sebastian Dahm machte ein hervorragendes Match – mit 23 Saves nach 40 Minuten. Eine bessere Defensivleistung und weniger unnötige Strafminuten würden helfen.

Camara hatte nach 40 Sekunden im Schlussdrittel per Alleingang die Chance auf 3:1 zu erhöhen, scheiterte. Zwei Minuten später aber war die Führung der Sauerländer auf zwei Treffer angewachsen (33.). In doppelter Überzahl sicherten sich die Roosters das 3:1. Yeo hämmerte seinen Schlagschuss unter die Latte, mehr allerdings wollte im Powerplay nicht gelingen. Gerade als Bremerhaven anschließend wieder komplett stand, musste Camara wegen hohen Stocks mit Verletzungsfolge gegen Quirk für vier Minuten auf die Strafbank. Davon brachten die Roosters 3:42 min von der Uhr. Dann zappelte die Scheibe hinter Dahm im Netz. Hatten die Schiedsrichter vorher eine Abseitssituation übersehen? Glücklicherweise blieb dieser Moment ohne Folgen, denn gleich in der nächsten Überzahl des IEC stellte Camara den alten Vorsprung von zwei Treffern wieder her (51.). Der Iserlohner Topskorer stand bei seinem siebten Saisontreffer drei, vier Sekunden vor dem Bremerhavener Tor bis Martinovics kluger, ruhiger Pass ihn fand. Dieser Treffer sollte die Vorentscheidung gewesen sein. Zwar nahm Bremerhavens Trainer Popiesch früh, 2:40 Minuten vor dem Ende, seinen Keeper vom Eis, Dahm und die Iserlohner Defensive aber hielten stand. Zwei Mal hätten die Sauerländer die Scheibe noch ins leere Tor bringen können, das aber sollte an diesem Abend nicht mehr gelingen.

 

Roosters: Dahm – Fischer, Martinovic; Schmidt, Ellerby; Todd, Yeo – Matsumoto, Friedrich, Florek; Weidner, Smotherman, Camara;  Trupp, Turnbull, Bergmann; Clarke, Dmitriev, Shevyrin

Pinguins: Pöpperle – Moore, Fortunus; Jensen, Lavallée; Weber, Gedig – Friesen, Urbas, Verlic; McMillan, Hoeffel, Feser; Quirk, Hooton, Zengerle; Schwartz, Rumble, Körner

Schiedsrichter: Howard, Iwert

Tore: 0:1 (11:39) Schwartz (Hoeffel/4:5), 1:1 (15:11) Friedrich (PS), 2:1 (33:02) Turnbull (Bergmann, Schmidt), 3:1 (42:41) Yeo (Todd, Trupp/5:3), 3:2 (47:19) Zengerle (Rumble, Urbas/5:4), 4:2 (50:21) Camara (Matsumoto, Martinovic)

Strafen: Roosters: 12 – Pinguins: 10

Zuschauer: 3.626

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